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Im Schatten des Throns - Teil 2

Im Schatten des Throns - Teil 2

3. Ein Mann, dessen Herz an den Moscheen hängt

Zahlreiche Hadîthe des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) erwähnen die verschiedenen Vorteile des Aufsuchens der Moscheen Allâhs. Für das Gebet in der Moschee bekommt man 27 Mal mehr Belohnung als für das Gebet zu Hause. (Al-Buchârî und Muslim). Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte außerdem:

„Er macht keinen Schritt (in Richtung Moschee), ohne dass er dessentwegen um einen Rang erhöht und eine Sünde von ihm genommen wird. Dann, wenn er betet, hören die Engel nicht damit auf für ihn zu beten, solange er an seinem Gebetsplatz verweilt (indem sie sagen): »O Allâh, sende Segen auf ihn, o Allâh, habe Erbarmen mit ihm!...“ (Al-Buchârî).

Es muss hier betont werden, dass all die Hadîthe, die zur Verbundenheit mit den Moscheen anhalten, nicht beabsichtigen anzudeuten, dass der Islâm eine Religion sei, die auf die Anbetungsstätten begrenzt ist, wie dies viele Leute denken. Nichtsdestotrotz sollte sich die Moschee im Herzen der muslimischen Gemeinschaft befinden. Und die Funktion der Verantwortlichen für die Moschee ist hierbei überaus wichtig. Sie sind diejenigen, die hauptsächlich dafür verantwortlich sind, die Moschee zu einem willkommenen Hort für Muslime zu machen, anstatt zu einem Kampfplatz für Politik und Machtkämpfe.

4. Zwei Menschen, die sich einander um Allâhs Wohlgefallen willen lieben, sich deshalb treffen und deshalb auseinandergehen

Sich einander um Allâhs Wohlgefallen willen zu lieben ist eines der großen Tore, die zum Guten im Jenseits führen, und eine Methode, um die Süße des Glaubens im Diesseits zu kosten.

Sich einander um Allâhs Wohlgefallen willen zu lieben bedeutet, dass der Muslim einen anderen ausschließlich auf Grund der Korrektheit seiner Religionsausübung liebt. So spielt es keine Rolle, wie der Mensch aussieht, was er anzieht, wie reich oder arm er ist, woher er kommt oder welche Hautfarbe er hat – so kann es sein, dass man nichts an ihm mag, ihn jedoch auf Grund seines Glaubens liebt: Dies bedeutet, jemanden um Allâhs Willen zu lieben.

Allâh der Allmächtige und Majestätische sagt: „Diejenigen, die sich einander um Mein Wohlgefallen willen lieben, werden Säulen aus Licht besitzen und von den Propheten und Märtyrern beneidet werden.“ (At-Tirmidhî und Imâm Ahmad).

5. Ein Mann, den eine Frau von Rang und Schönheit einlädt, woraufhin er sagt: »Ich fürchte wahrhaftig Allâh!«

Dieselbe Belohnung wird einer Frau erteilt, die von einem Mann (zwecks Verführung) eingeladen wird und sagt: „Ich fürchte wahrhaftig Allâh!“

Das Diesseits ist voller Versuchungen, die – wenn man ihnen nachgibt – zum Verbrennen im Feuer führen. Zu diesen Versuchungen gehören Reize, die von Männern und Frauen ausgehen, die ihre Sexualität instrumentalisieren. Viele Männer haben ihre Seele wegen der Verlockung einer Frau in die Vernichtung geführt. Aus diesem Grunde warnte der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) seine Umma hiervor besonders.

Um uns selbst vor Versuchungen zu schützen, müssen wir Furcht vor Allâh besitzen. Auf diese Tatsache wird in folgendem Qurân-Vers hingewiesen:

„Was aber jemanden angeht, der den Stand seines Herrn gefürchtet und seiner Seele die (bösen) Neigungen untersagt hat, so wird der (Paradies)garten (ihm) Zufluchtsort sein.“ (Sûra 79:40-41).

6. Ein Mann, der so spendet und es derart verbirgt, dass seine linke Hand nicht weiß, was seine rechte Hand spendet

Dieser Abschnitt zeigt zwei Eigenschaften, die ein typisches Merkmal für jeden Muslim sein sollten. Erstens: Wohltätigkeit. Wir sollten so großzügig beim Spenden sein, dass wir den gespendeten Betrag vergessen. Hast du dich jemals gefragt, warum diejenigen, die spenden, nie arm werden?

Ein weiterer Gesichtspunkt ist der, dass wir im Geheimen spenden sollten. Die Muslime der frühen Generationen spendeten so heimlich, dass selbst ihre Frauen nichts davon wussten. Mit Anbetungshandlungen zu prahlen ist versteckte Vielgötterei. Es zerstört allen Segen einer guten Tat und macht diese null und nichtig, da sie verrichtet wird, um vor den Menschen zu prahlen und nicht um Allâhs Wohlgefallen willen. Obwohl es eine gute Motivation für andere ist, wenn wir ihnen über unsere mildtätigen Taten berichten, sollten wir – so Allâh will - sehr vorsichtig mit unserer Absicht dabei sein!

7. Ein Mann, der Allâhs im Stillen gedenkt und aus dessen Augen deshalb Tränen laufen

Wenn ich diesen Abschnitt höre, dann kommt mir eine weitere erstaunliche Erinnerung des Qurân in den Sinn:

„…Ist es denn nicht Zeit für diejenigen, die glauben, dass ihre Herzen demütig werden vor Allâhs Ermahnung und vor dem, was von der Wahrheit herabgekommen ist…“ (Sûra 57:16).

O meine Brüder und Schwestern! Wann haben wir das letzte Mal um Allâhs Wohlgefallen willen geweint? Wann haben wir das letzte Mal Allâh unser Angesicht im Stillen zugewandt, und wann haben unsere Augen das letzte Mal Tränen vergossen, während wir uns an jede Sünde erinnerten, die wir Tag und Nacht begingen? Haben wir jemals geweint, während wir über die immense Barmherzigkeit Allâhs und all die Gnaden, die Er uns gewährt, nachdachten?

Dieser Hadîth erwähnt das Weinen im Stillen, da man üblicherweise öffentlich weint, wenn der Imâm Bittgebete verrichtet. Die Angst vor dem Prahlen bleibt hierbei jedoch weiter bestehen und deshalb wird demjenigen, der im Stillen weint, ein Schatten unter dem Thron Allâhs gewährt, da er oder sie vollkommen abhängig von Allâh ist.

Wenn man über die sieben Gruppen von Menschen nachdenkt, die Allâh mit Seinem Thron beschatten wird, wird man entdecken, dass sie diesen Schatten wegen ihres Widerstands gegen die eigenen inneren Gelüste verdienen. Allâh der Hocherhabene ist der Einzige, den man darum anflehen soll, uns vor schädlichen Gelüsten Schutz zu gewähren und unsere Gelüste in Einklang mit dem zu bringen, was Er liebt und was für Ihn annehmbar ist. Er besitzt Macht über alle Dinge und Er ist absolut fähig, unser Bittgesuch anzunehmen.

Möge Allâh uns doch dazu befähigen, zu jenen zu gehören, denen Er unter Seinem Thron Schatten gewährt – an einem Tag, an dem es keinen schützenden Schatten außer Seinem Schatten gibt!

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