Die Welt der Dschinn und Teufel - Teil 3

25/12/2017| IslamWeb

Das Essen der Dschinn

 

Von Abdullâh ibn Mas'ûd  möge Allah mit ihm zufrieden sein ist überliefert, dass der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Ein Einladender der Dschinn kam zu mir, worauf ich mit ihm ging und ihnen den Qurân rezitierte.“ Abdullâh sagte: „Der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) ging mit uns und zeigte uns ihre Spuren und die Spuren ihres Feuers. Sie fragten ihn nach dem Proviant, worauf er entgegnete: »Jeder Knochen, über den der Name Allâhs erwähnt wurde und der euch in die Hände fällt, wird wieder zu reichlichem Fleisch. Und jeder Mist ist Futter für eure Weidetiere.«“ Überliefert von Muslim.

 

Die Erwähnung dieser beiden Speisen bedeutet nicht, dass sie darauf beschränkt wären. Vielleicht ist es nur ihr Hauptnahrungsmittel oder speziell für einige von ihnen gemäß ihrer Art und ihrem Aufenthaltsort.

 

Dass Knochen wieder zu reichlichem Fleisch und der Mist zu Tierfutter werden, gilt nur für die Gläubigen. Die Nicht-Muslime unter den Dschinn erhalten dies nicht, sondern erklären jedes Essen für erlaubt, über das nicht der Name Allâhs erwähnt wurde. Dies ist in folgendem Hadîth überliefert: „Die Teufel erklären das Essen für erlaubt, über das nicht der Name Allâhs erwähnt wurde.“ Überliefert von Muslim.

 

Der Teufel wird durch die Erwähnung des Namens Allâhs über das Essen daran gehindert, davon zu essen. Von Dschâbir  möge Allah mit ihm zufrieden sein ist überliefert, dass er sagte: „Ich hörte den Gesandten Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagen: »Wenn jemand sein Haus betritt und Allâh den Erhabenen beim Eintreten und seinem Essen erwähnt, sagt der Teufel: 'Ihr habt hier keine Übernachtung und kein Abendessen.' Und wenn jemand sein Haus betritt und Allâh den Erhabenen beim Betreten nicht erwähnt, sagt der Teufel: 'Ihr habt eure Übernachtung.' Und wenn er Allâh den Erhabenen bei seinem Essen nicht erwähnt, sagt er: 'Ihr habt eure Übernachtung und euer Abendessen.' «“ Überliefert von Muslim.

 

Die Wohnstätten der Dschinn

 

Weder im Offenbarungsbuch Allâhs noch in der authentischen Sunna Seines Gesandten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) findet sich eine ausführliche Beschreibung der Wohnstätten oder Lebensweise der Dschinn, ob sie wie die Menschen in Dörfern oder Städten wohnen, auf den Feldern und in den Wüsten oder sich mit den Menschen in ihren Häusern und Wohnstätten aufhalten. Allerdings werden in der Sunna einige Plätze verdeutlicht, an denen sich die Teufel aufhalten. In einem Hadîth ist von Zaid ibn Arqam  möge Allah mit ihm zufrieden sein überliefert, dass der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Wahrhaftig! Diese Palmendickichte sind bewohnt. Wenn also einer von euch zum Abort geht, soll er sagen: »O Allâh, ich suche Zuflucht bei Dir vor den männlichen und den weiblichen Teufeln!«“

 

Al-Chattâbî sagte: „Sie pflegten sich in die Palmendickichte zurückzuziehen, um den Toilettengang zu verrichten, bevor die Toilettenhäuser gebaut wurden. Die Teufel bewohnen sie, um den Menschen zu belästigen.“

 

Gestalt und Abbild der Dschinn

 

Von Abû Tha'laba Al-Chuschanî  möge Allah mit ihm zufrieden sein ist überliefert, dass der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Die Dschinn sind von dreierlei Art: Eine Art hat Flügel, mit denen sie durch die Luft fliegen, eine Art sind Schlangen und eine Art kehrt ein und zieht fort.“ Überliefert von At-Tabarânî. Al-Haithamî sagte in seinem Werk Madschma Az-Zawâ'id: „Seine Überlieferer sind vertrauenswürdig und über manche wird diskutiert.“

 

Der Gelehrte Ibn Taimiya ( Allah   erbarme sich seiner ) sagte: „Die Dschinn erscheinen in Gestalt eines Kamels, einer Kuh, eines Schafes, eines Pferdes, eines Maultieres, eines Esels und in menschlicher Gestalt. Der Teufel erschien einmal den Quraisch in Gestalt eines alten Mannes aus Nadschd, als sie sich an der Beratungsstätte versammelt hatten, um zu beraten, den Gesandten Muhammad zu töten, festzusetzen oder zu vertreiben, wie Allâh der Erhabene sagt: »Und als diejenigen, die ungläubig sind, gegen dich Ränke schmiedeten, um dich festzusetzen oder zu töten oder zu vertreiben. Sie schmiedeten Ränke, und (auch) Allâh schmiedete Ränke. Aber Allâh ist der beste Ränkeschmied.« (Sûra 8:30).

 

Als die Quraisch den Auszug nach Badr beschlossen hatten, erinnerten sie sich an das, was zwischen ihnen und dem Stamm Kinâna an Kampf geschehen war. Dies hätte sie beinahe abgehalten. Iblîs kam zu ihnen in der Gestalt von Surâqa ibn Mâlik ibn Dschu'schum Al-Mudladschî, einem der Führer des Stammes Banû Kinâna, und sagte zu ihnen: »Ich stehe euch zur Seite, damit Kinâna euch nichts antut, was ihr nicht mögt.« Sie zogen aus und der Teufel blieb bei ihnen und wich nicht von ihnen. Als der Kampf begann und der Feind die Soldaten Allâhs sah, wie sie vom Himmel herabkamen, wandte er sich zur Flucht. Sie sagten: »Wohin, o Surâqa? Hast du nicht gesagt, du bleibst bei uns und weichst nicht von uns?« Er entgegnete: »… Gewiss, ich sage mich von euch los. Ich sehe, was ihr nicht seht. Ich fürchte Allâh. Und Allâh ist streng im Bestrafen.« (Sûra 8:48).“

 

Es gibt viele Überlieferungen, die beweisen, dass die Dschinn menschliche Gestalt annehmen. Sie haben also die Fähigkeit, verschiedene Gestalten anzunehmen.

 

Dies war eine kurze Abhandlung über jene verborgene Welt, die wir anhand des Qurân und der Sunna beschrieben haben – weitab von den abwegigen Illusionen und Fantasien.

 

 

Die Welt der Dschinn und Teufel - Teil 1

Die Welt der Dschinn und Teufel - Teil 2

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