Beim Hören des Qurân zu weinen nützt dem Sünder nichts

6-11-2018 | IslamWeb

Frage:

Was ist die Strafe für jemanden, der schwere Sünden begeht und nicht betet, jedoch beim Hören einer schönen Rezitation des Qurân weint?

Antwort:

Der Lobpreis gebührt Allâh und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!

Die Pflicht eines Muslims ist es, sich von Sünden, insbesondere von den schweren, fernzuhalten. Denn das Eintauchen in Sünden und Nichtaufhören damit sind eine äußerst wichtige Ursache für ein übles Ende des Lebens. Wir bitten Allâh den Erhabenen uns vor allem Übel zu bewahren!

„[...] So sollen diejenigen, die Seinem Befehl zuwiderhandeln, sich vorsehen, dass nicht eine Versuchung sie trifft oder schmerzhafte Strafe sie trifft.“ (Sûra 24:63).

Jemand, dem etwas von diesen Sünden unterlaufen ist, sollte schleunigst Buße  tun und um Vergebung bitten. Denn wenn jemand stirbt, während er auf einer Sünde beharrt, unterliegt gemäß der Meinung sunnitischer Gelehrten dem Willen Allâhs des Erhabenen. Wenn Er will, bestraft Er ihn, und wenn Er will, vergibt Er ihm und erbarmt Sich seiner.

Allâh der Erhabene sagt: „Allâh vergibt gewiss nicht, dass man Ihm (etwas) beigesellt. Doch was außer diesem ist, vergibt Er, wem Er will...“ (Sûra 4:48).

Wenn jemand bezeugte, dass es kein anbetungswürdiges Wesen gibt außer Allâh, wird er nicht für ewig im Höllenfeuer bleiben. Dies gilt, wenn es sich bei der Sünde um etwas anderes handelt als das Beigesellen zu Allâh – wie wir es in einer früheren Fatwa bereits erwähnten – und wenn es sich nicht um das gänzliche Unterlassen des rituellen Gebets handelt; denn die vorzugswürdige Gelehrtenmeinung lautet, dass jemand, der das rituelle Gebet gänzlich unterlässt, vom Glauben abfällt.

Was das Beweinen von Sünden beim Hören des Qurân betrifft, so wird es ihm nicht nutzen, solange ihn dies nicht davon abhält, gegen Allâh den Erhabenen zu sündigen, und ihn nicht dazu führt, seine religiösen Pflichten zu erfüllen. Denn ausschlaggebend ist die Umsetzung und nicht lediglich diese Art von emotionaler Erregung. Denn so etwas passiert sogar bei den schlimmsten Feinden des Islâm. Grund dafür ist die Wirkung, die der Qurân auf die Psyche der Menschen hat. Doch die Psyche einer Person, die nicht gläubig ist, vergisst dies ganz schnell wieder oder lehnt es aus Hochmut und Trotz ab, so wie es bei vielen Nichtmuslimen und Sündern der Fall ist.

Und Allâh weiß es am besten!

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