Warum beteiligte sich der Gesandte (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) nicht persönlich am Mu`ta-Feldzug? Gab es hierfür Gründe?
Der Lobpreis gebührt Allâh und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!
Wir kennen keinen speziellen Grund für die Nichtbeteiligung des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) an diesem Feldzug. Allerdings werden in einem Hadîth Angelegenheiten erwähnt, die darauf hindeuten, dass die Nachsicht mit seinen Gefährten und sein Mitleid mit ihnen zu den Dingen zählten, die ihn ab und an vom Beginnen eines Feldzuges abhielten, da sie ihm nicht fern sein wollten. Einige konnten sich für einen Feldzug eventuell kein Reittier leisten und nicht für ihren Unterhalt aufkommen. Denn der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) besaß nicht genügend Reittiere für alle. Möglicherweise blieb er diesem Feldzug aus diesem Grunde fern. Und Allâh weiß es am besten! In der Sammlung authentischer Hadîthe von Muslim ist von Abû Huraira überliefert, dass der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Bei Demjenigen, in Dessen Hand die Seele Muhammads ist! Wäre es nicht zu mühsam für die Muslime, wäre ich niemals einer Kompanie ferngeblieben, die um Allâhs willen kämpft! Allerdings besitze ich nicht genug, um ihnen allen ein Reittier zu bieten, und sie besitzen ebenfalls nicht genug. Und es ist schwierig für sie, mir fernzubleiben. Bei Demjenigen, in Dessen Hand die Seele Muhammads ist, ich wünsche mir gewiss, um Allâhs willen zu kämpfen und getötet zu werden, hierauf wieder zu kämpfen und getötet zu werden und hierauf wieder zu kämpfen und getötet zu werden!“
An-Nawawî sagte bei der Erläuterung dieses Hadîth: „Dieser Hadîth zeigt das Mitleid des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) mit den Muslimen und seine Barmherzigkeit mit ihnen. Er zeigt außerdem, dass er auf Grund seiner Nachsicht mit den Muslimen von einigen Dingen abließ, die er mochte, und dass er bei Interessenkonflikten mit den wichtigsten Interessen begann. Ferner zeigt er die Wahrung seiner Nachsicht mit den Muslimen und sein Streben, das Verhasste und die Mühen von ihnen abzuwenden.“
Bekanntlich nahm der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) persönlich an den bedeutsamsten Feldzügen wie beispielsweise Badr, Uhud, Al-Chandaq, Hunain und Tabûk sowie an der Einnahme Mekkas und an weiteren Feldzügen teil.
Er entsandte einige seiner Gefährten für den einladenden Ruf zum Islam an Orte, an denen sich Feinde der Muslime befanden. Dies geschah häufig. In Ar-Rahîq Al-Machtûm werden einige Beispiele erwähnt: „Im Monat Scha’bân des Jahres sechs nach der Auswanderung die Kompanie von Abdurrahmân ibn Auf zu den Häusern des Stammes der Banû Kalb in Daumat Al-Dschandal, außerdem die Kompanie von Alî ibn Abû Tâlib zum Stamm der Banû Sa’d ibn Bakr in Fadak und die Kompanie von Abû Bakr As-Siddîq oder von Zaid ibn Hâritha nach Wâdi Al-Qurâ.“
Hierzu zählt auch der Mu`ta-Feldzug tief im Süden von Balqâ in Großsyrien, der im Monat Dschumâdâ Al-Ûlâ des Jahres acht nach der Auswanderung stattfand. Der Grund für diesen Feldzug war die Tötung von Al-Hârith ibn Umair Al-Azdî durch Schurahbîl ibn Amr Al-Ghassânî, als Al-Hârith eine Botschaft des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) an den Herrscher von Busrâ überbrachte. Hierauf entsandte der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) die Kompanie von Zaid Ibn Hâritha, um für ihn Vergeltung zu üben. In Muchtasar Sîrat Ar-Rasûl (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) heißt es: „Hierauf begann das Jahr acht, in dem der Mu`ta-Feldzug stattfand. Der Grund für diesen Feldzug bestand darin, dass der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) Al-Hârith ibn Umair mit einer Botschaft zum König der Römer – beziehungsweise nach Busrâ – entsandt hatte und Schurahbîl ibn Amr Al-Ghassânî sich ihm entgegenstellte und ihn tötete. Dem Gesandten Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) wurde zuvor noch nie ein Entsandter getötet. Dies setzte ihm schwer zu und er entsandte Militärexpeditionen. Er ernannte Zaid ibn Hâritha zu ihrem Anführer und sagte: »Falls Zaid etwas zustößt, soll Dscha’far ibn Abû Tâlib die Menschen anführen, und falls Dscha’far etwas zustößt, dann Abdullâh ibn Rawâha! Hierauf rüsteten sie sich aus. Und es waren 3.000 Mann.“
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