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Aus der Auswanderung resultierte der neue islâmische Staat - Teil 2

Aus der Auswanderung resultierte der neue islâmische Staat - Teil 2

Die Brüderlichkeit und Einheit

Das Grundprinzip der gesellschaftlichen Beziehungen im islâmischen Staat war die Brüderlichkeit aus reinem Glauben heraus, die im Qurân genau definiert wird: „Die Gläubigen sind doch Brüder. So stiftet Frieden zwischen euren beiden Brüdern und fürchtet Allâh, auf dass ihr Erbarmen finden möget.“ (Sûra 49:10)
Die wahrhaftige Brüderlichkeit findet man nur unter den Gläubigen, die alle zusammen in einer Reihe, zum Gebet aufstellen oder einander beistehen. Auf diese Weise hat sich ein Staat entwickelt, der auf militärischer, wirtschaftlicher und gesellschaftliche Ebene nicht überboten werden kann. Dies erlangte man nur, indem man die Reihen zusammenfügte, sich einander im Guten half und die Liebe und Zusammenhalt in der Gesellschaft verbreitete.
Der absolute Gehorsam in guten sowie in schlechten Zeiten
Die Generation der Sahâba (Gefährten des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken ) zeichnete sich besonders durch absolute Hingabe gegenüber den Befehlen Allâhs und Seines Gesandten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken aus. Sie lasen den Qurân, als sei er auf jeden einzelnen von ihnen, ob Mann oder Frau, herabgesandt worden. Ihre Muttersprache war das Hocharabische, das sie vollkommen beherrschten. Es war die Sprache, in der auch der Qurân herabgesandt wurde; dies half ihnen dabei den Qurân leicht und ohne Probleme zu verstehen. Dadurch wurden sie von dem Aufruf des Qurân beeinflusst und bemühten sich, den Geboten und Verboten im Qurân Folge zu leisten.
Die Sahâba waren also in der Lage, sich von den Bräuchen und Gewohnheiten der Dschâhiliyya zu trennen, selbst wenn man jene schon seit Jahrhunderten ausübte, und sie schon feste Tradition und allgemeiner Brauch waren. Dies entnehmen wir zum Beispiel aus dem Vorfall, als folgender Vers herabgesandt wurde: „O die ihr glaubt, berauschender Trank, Glücksspiel, Opfersteine und Lospfeile sind nur ein Gräuel vom Werk des Satans. So meidet ihn, auf dass es euch wohl ergehen möge!“ (Sûra 5:90) Die Ansâr trugen sogleich ihre Weinkrüge hinaus, schütteten sie aus und sagten: „Wir haben damit aufgehört, unser Herr, wir haben damit aufgehört, unser Herr.“ Der Alkoholkonsum war ein alter Brauch bei den Arabern. Der auf die Straßen gegossene Alkohol war zudem ein Vermögen, das sie auf Grund ihrer Ergebenheit gegen Allâh, des Herrn der Schöpfung, aufgaben.
Ein weiteres Beispiel sehen wir bei den Muslimen, die eines Morgens als Gesandtschaft zum Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken kamen. Sie waren spärlich bekleidet, barfuß und trugen grobe Wollkleidung und Schwerter. Als sie der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken erblickte, veränderte sich sein Gesichtsausdruck vor Mitleid. Er sammelte seine Gefährten und bat sie zu spenden, er rezitierte folgende Âya: „O die ihr glaubt, fürchtet Allah. Und eine jede Seele schaue, was sie für morgen vorausschickt. Und fürchtet Allâh; gewiss, Allâh ist Kundig dessen, was ihr tut.“ (Sûra 59:18)
Die Menschen folgten seinen Worten und sammelten einen Haufen Kleider und Essen. Darauf erstrahlte das Gesicht des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken und er freute sich darüber, dass seine Gefährten rasch ihren Brüdern zu Hilfe eilten und dem Befehl ihres Herrn gehorchten.
Auch die Frauen gehorchten den Anweisungen Allâhs, des Erhabenen, und Seines Gesandten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken . So berichtet Âischa  möge Allah mit ihr zufrieden sein: „Möge Allâh Sich der ersten Auswanderinnen erbarmen, als Allâh den Vers herabsandte: «Und sie sollen ihre Kopftücher auf den Brustschlitz ihres Gewandes schlagen (Sûra 24:31) teilten sie ihre Wollkleider in zwei und benutzen sie als Kopfbedeckung.“ Überliefert von Al-Buchârî

Die Prophetengefährten legten großen Wert auf den Treueid dem Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken gegenüber, sowie den rechtgeleiteten Kalifen nach dessen Ableben. Dieser Eid war sehr wichtig, da er die Verpflichtung eines eigentlich Freien bedeutet und ein Abkommen zwischen zwei Parteien darstellt. Oft bewiesen sie ihre Treue, möge es Allâh ihnen mit dem Besten vergelten, was sie alles für diese Umma (Gemeinschaft) leisteten. Möge Allâh uns mit ihnen im Paradies vereinen, sowie mit den Propheten, den Aufrichtigen, den Märtyrern und den Rechtschaffenen!

Aus der Auswanderung resultierte der neue islamische Staat - Teil 1

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