Von Âischa
wurde berichtet, dass diese sagte: „Der Prophet
betete nie – sei es nun im Ramadân oder in den anderen Monaten – mehr als elf Rak´a (in der Nacht). Er betete zuerst vier – frag jedoch nicht, wie schön und lang sie waren! –, danach betete er vier – und frag nicht, wie schön und lang sie waren! –, danach betete er drei. Ich fragte: «O Gesandter Allâhs, schläfst du, bevor du das Witr-Gebet verrichtest?» Darauf entgegnete er: „O ´Âischa, meine Augen schlafen, doch mein Herz schläft nicht.“ Überliefert von Al-Buchârî (1096) und Muslim (738).
In einer anderen Überlieferung heißt es: „Der Prophet
betete in der Nacht 13 Rak´a, darunter eine als Witr-Gebet und zwei Rak´a vor dem Morgengebet.“ Überliefert von Al-Buchârî (1089) und Muslim (738).
Von Masrûq
wurde berichtet: „Ich fragte Âischa
über das Gebet des Propheten
in der Nacht, worauf sie sagte: «Es waren sieben, neun oder elf Rak´a ohne die zwei Rak´a vor dem Morgengebet.»“ Überliefert von Al-Buchârî (1088).
Von Ibn Abbâs
wurde berichtet, dass dieser sagte: „Der Prophet
pflegte nachts 13 Rak´a zu verrichten.“ Überliefert von Al-Buchârî (1087) und Muslim (764).
Nützliches und Lehrreiches
1. Die Zahl der Gebete des Propheten
in der Nacht waren im Ramadân und außerhalb von Ramadân gleich.
2. Die Augen der Gesandten schlafen, jedoch nicht ihre Herzen, deswegen sind ihre Traumgesichter auch wahr. Dies gehört zu den Besonderheiten der Propheten (Friede sei auf ihnen)
3. Die Gelehrten sind sich darüber einig, dass zusätzliche Gebete in der Nacht – im Ramadân oder außerhalb – Sunna sind, deren Zahl indes nicht genau festgelegt wurde. Wer will, steht länger und betet dafür weniger Raka’ât. Und wer will, steht kürzer und vermehrt die Zahl seiner Raka‘ât.
4. Beim Gebet in der Nacht ist es Sunna des Propheten
, lange zu rezitieren, sich lange zu verbeugen und niederzuwerfen und nicht mehr als elf Rak´a in der Nacht zu verrichten. Dies ist besser, als das Rezitieren zu verkürzen und dafür viele Raka´ât zu beten.
5. Den erwähnten Hadîthen entnehmen wir, dass der Prophet
manchmal mehr als elf Rak´a betete, wie zum Beispiel dreizehn oder auch weniger, wie sieben oder neun. Jedoch sprach Âischa
über die Zahl, die er gewöhnlich und beständig verrichtete, nämlich elf Rak´a.
6. Der Prophet
verrichtete den Gruß am Gebetsende nach jeden zwei Rak´a und es widerspricht der Sunna, die er pflegte, vier oder mehr Raka´ât hintereinander mit einem Gruß zu verrichten. Der Beweis dafür ist die Aussage Âischas
, die das Nachtgebet des Propheten
beschreibt, indem sie sagt: „Er spricht den Gruß zwischen jeder zweiten Rak´a und verrichtet das Witr-Gebet mit einer Rak´a.“ Überliefert von Muslim (736).
Des Weiteren sagte der Prophet
: „Das Nachtgebet ist eine Zweiheit.“ Überliefert von Al-Buchârî (946) und Muslim (749), Dies bezieht sich jedoch nicht auf das Witr-Gebet. Der Muslim darf das Witr-Gebet mit drei oder fünf Raka´ât verrichten und bleibt nur bei der letzten Rak´a sitzen, wie es Âischa
in einem Hadîth erwähnte, als sie sagte: „Allâhs Gesandter
betete nachts dreizehn Rak´a, und davon betete er fünf als Witr, bei denen er nur am Ende der letzten Rak´a sitzenblieb.“Überliefert von Muslim (737).
7. Es gehörte zur Vorgehensweise der Prophetengefährten und der nachfolgenden Generation, die in Madîna lebten, das Tarâwîh-Gebet so lange zu beten, wie es Abdurrahmân ibn Hurmuz
aus der Nachfolgegeneration erwähnte.