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Ein Ihrâm (Weihezustand) des Herzens

Ein Ihrâm (Weihezustand) des Herzens

Liebe Geschwister!

Welchen Proviant hattet ihr dabei? Seid ihr zum altehrwürdigen Haus mit euren Herzen gereist? Wer sich ihm nicht zuwendet, ist vom Guten ausgeschlossen, und wer die Freude der Nähe zu Allâh - des Erhabenen - kostet, ist erledigt. Wir aber geben uns niemals mit der Ausschließung oder dem Erledigt-Sein zufrieden.
Lasst uns also die Reise nach all diesen lang andauernden Vorbereitungen beginnen! Ich möchte, dass wir uns für die kommende Phase vorbereiten und ich weiß, dass eure Zuneigung nicht wie früher ist, und zwar während der Zeit der Vorbereitung für den Monat Ramadân und der Navigation mit dem Ramadân-Schiff. Dies passiert leider wegen der Nicht-Erwartung der Belohnung Allâhs und Nicht-Verherrlichung der ersten zehn Tage des Monats Dhû Al-Hiddscha seitens der Umma in einem entsprechenden Ausmaß wie im Monat Ramadân. Aber, bei Allâh, hättet ihr den Lohn Allâhs erwartet, hättet ihr vielleicht eine umfangreichere Belohnung erhalten als im Ramadan. Wie kommt es denn, dass ihr nicht kommt, wo doch der Preis das Paradies, die Vergebung der Sünden und das Loskommen von den Folgen, nämlich der Beschwerden, wegen derer man (am Auferstehungstag) zur Rechenschaft gezogen wird, ist?
Erneuert also die Absicht wieder und lest den Artikel „Warum das Projekt: 60 Tage zum Haddsch?“ noch einmal! Ich bin der Meinung, dass ihr diesmal noch weit entfernt seid, außerdem kann ich bemerken, dass ihr faul seid, wobei es unter euch denjenigen gibt, der zurückfiel, und unter euch denjenigen, der floh, denjenigen, der sich beschäftigte und denjenigen, der nichts weiß. So, o anbetend Dienende Allâhs, haltet die Fackel fest! Denn, bei Allâh, das ist leichter für uns als wieder ins Feuer der Verführung und in den Schmutz der Sünden geworfen zu werden.
Heute wird mich derjenige begleiten, der wahrhaftig ist und sich ernst vorbereitete.
„Unser Herr, überschütte uns mit Standhaftigkeit, festige unsere Füße und verhilf uns zum Sieg ...!". (Sûre 2, Vers 250)
Der erste Ritus ist der Ihrâm (Das Eintreten in den Weihezustand). Während des Ihrâm ist einiges verboten, wobei zu erwähnen ist, dass das Meiste weltlich ist und dem Wohlstand dient. Dabei trägt jeder sein Weihetuch in Form eines Hüfttuchs und eines Schultertuchs, reinigt seinen Körper und parfümiert diesen, genauso wie es in der Sunna steht, wenn man einen Toten wäscht und diesen ins Leichentuch einhüllt, als ob dies der Zustand desjenigen wäre, der sich an Allâh wendet, der seinen Körper reinigen muss – umso mehr muss man sein Herz reinigen –, und Talbîja in seinem Herzen artikuliert, bevor man diese mit seiner Zunge ausspricht.
Es muss einen Mîqât (Grenze der Pilgerweihe) geben, den man nicht passieren darf, bevor man sich an Allâh wendet, während man vorbereitet ist. Der Mîqât ist ein temporärer Platz, genau so wie das Diesseits, das wie eine Brücke zu einem Haus ist, in dem es nichts Verbotenes gibt, nämlich das Paradies. Tritt auch ab heute in den Zustand der Weihe ein!
1. Du sollst deinem Herzen alle Arten des Hasses und Grolls gegenüber irgendjemandem untersagen, denn dies rasiert die Religion genauso, wie die Klinge, die die Haare rasiert.
2. Du sollst deinem Herzen das Hängen am Diesseits untersagen. Verzichte auf das Diesseits, denn bei Allâh, es wird verschwinden, und vermeide es, lies und höre über das Jenseits mehrmals, damit dies in dein Herz eintritt und du von der Liebe zum Diesseits befreit wirst! Du sollst daran festhalten, intensives Bittgebet zu sprechen, und zwar deshalb, damit Allâh dein Herz davon reinigt.
3. Verbiete deinem Herzen irgendeine Liebe, die nicht um Allâhs willen ist. „O Allâh, lass keine Liebe in unser Herz eintreten, die nicht um Deines willen bestimmt ist! Und lass unser Herz nicht an etwas Anderem als Dir festhalten!“
4. Mach dein Herz weiß, genauso wie du deine Kleidung weiß gemacht hast! Vielleicht trägt man weiße Kleidung, während man seine Religion beschmutzt. Von nun an musst du dein Inneres säubern. „O Allâh, reinige mich von den Sünden genauso wie die weiße Kleidung, wenn sie vom Schmutz gereinigt wird!“
5. Komm zu deinem Herrn, sprich Bittgebete an Ihn, komm näher zu Ihm!
"... und mit reuigem Herzen kommt.". (Sûre 50, Vers 33). Und "... und brachten ihn nahe zu vertraulichem Gespräch.". (Sûre 19, Vers 52).
6. Sei bescheiden, denn von jetzt an trägst du die das Tuch des Ihrâm, wobei niemand bevorzugt wird, es sei denn durch die demütige Ehrfurcht gegenüber Allâh!
Komm! Von nun an lass deinen Herrn von deinem Herzen die folgenden Worte hören: Labbaika-Allâhumma labbaik (Hier bin ich zu Deinen Diensten, o Allâh, hier bin ich zu Deinen Diensten!) Komm! Er legt seine Hand auf dich, damit du bereust. Wirst du Seine Hand zurückweisen? O ihr Pilger, was werdet ihr euren Herzen untersagen? Ich will von euch Folgendes hören: „Bei Allâh, ich werde ab heute meinem Herzen dies und das verbieten. Von nun an wird mein Herz den Schmuck soundso nicht kennen, das es vom Herrn der Welten ablenkt.“ Wer wird also die erste Initiative ergreifen und diese erfolgreich überqueren?
Erinnert euch daran: Der schwere Anfang führt zum leuchtenden Ende. Möge Allâh uns Erfolg gewähren!

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