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Befürwortet der Qurân die Dreifaltigkeit?

Befürwortet der Qurân die Dreifaltigkeit?
Einige Menschen wollen ihre Glaubensinhalte, dazu gehört die Dreifaltigkeit, mit allen Mittel beweisen; deswegen interpretieren sie manche Verse aus dem Qurân nach ihrem Belieben und gemäß ihren Vorstellungen. Nicht jedoch aus tiefem Glauben an den Qurân oder aus Bestätigung der Worte Allâhs.
Dazu gehört, dass sie anhand von Qurân-Versen ihre Dreifaltigkeit beweisen wollen, indem sie diese Verse nach ihrem Gutdünken auslegen. Zu diesen Versen gehört folgender: „Al-Masîh Îsâ, der Sohn Maryams, ist nur Allâhs Gesandter und Sein Wort, das Er Maryam entbot, und Geist von Ihm.“ (Sûra 4:171)
Sie verstehen von diesem Vers, dass Allâh drei in einer Person sei, oder eine in Drein (Allâh, Îsâ und der heilige Geist, oder der Vater, der Sohn und der heilige Geist.) Aus ihrem Verständnis resultierte schließlich: Der Vater ist Gott, der Sohn ist Gott und der heilige Geist ist Gott. Alle drei sind Gott. Dies ist die Bedeutung ihrer Dreifaltigkeit und diese wollen sie mit dem obigen Vers belegen.
Als Beweis für ihre unlogische Glaubensgrundlage benutzen sie die Stellen im Qurân, in denen Allâh mit 'Wir' spricht, wie zum Beispiel: „Gewiss, Wir haben dir einen deutlichen Sieg verliehen,“ (Sûra 48:1) oder „Wir haben es als einen arabischen Qurân hinabgesandt,“ (Sûra 12:2) und viele andere Stellen, an denen Allâh in der Wir-Form spricht. Dies ist gemäß einiger Christen ein Beweis für ihre Dreifaltigkeit.
Eine Gruppe der Christen gibt sogar an, dass in der Basmala (Im Namen Allâhs, des Allerbarmers, des Barmherzigen) der Beweis für die Dreifaltigkeit zu finden sei. So sagen sie: Die christliche Anfangsformel lautet: Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes und die islâmische Anfangsformel lautet: Im Namen Allâhs des Allerbarmers, des Barmherzigen. Es gibt also den Vater, den Sohn und den heiligen Geist und im Islâm gibt es Allâh, den Allerbarmer und den Barmherzigen.
Dies waren einige angebliche Beweise, mit denen sie ihre Dreifaltigkeit durch den Qurân bestätigen möchten. An dieser Stelle muss man sich aber klar die Frage stellen: Gibt es wirklich im Qurân Stellen, die auf die Dreifaltigkeit hinweisen?

Unser Artikel wird dieses Thema behandeln. Bevor wir jedoch auf diese Aussagen antworten, müssen wir eine wichtige Sache erwähnen, nämlich dass jene Christen, die die Dreifaltigkeit im Qurân gefunden haben wollen, nur die Texte interpretieren, die mit ihren Neigungen und Glaubensaussagen übereinstimmen, wobei sie jedoch alle anderen Texte leugnen, die ihre Glaubensgrundlagen widerlegen. Durch diese Verhaltensweise hat sich folgender Qurân-Vers in Bezug auf diese Gruppe realisiert: „Glaubt ihr denn an einen Teil der Schrift und verleugnet einen anderen?“ (Sûra 2:85)

Wir weisen jeden, der anhand von Qurân-Versen die Dreifaltigkeit beweisen möchte, auf die zahlreichen Verse hin, die die Dreifaltigkeit von Grund auf ablehnen und für nichtig erklären. Entweder man berücksichtigt bei der Beweisführung mit Qurân-Versen alle Verse, oder man lässt die Beweisführung anhand des Qurân lieber gleich sein, denn es ist ungerecht, einen Teil der Beweisquelle, die mit der eigenen Meinung übereinzustimmen scheint, anzunehmen und den Rest abzulehnen.Nach dieser notwendigen Einführung wollen wir uns nun des eigentlichen Irrtums annehmen, dass im Qurân die Dreifaltigkeit bestätigt wird. Unsere Antwort lautet wie folgt: Die Aussage zum Vers: „Al-Masîh Îsâ, der Sohn Maryams, ist nur Allâhs Gesandter und Sein Wort, das Er Maryam entbot, und Geist von Ihm. “ (Sûra 4:171), dass Drei gleich Einer und Einer gleich Drei sind, ist eine Aussage, die sich widerspricht. Niemand mit gesundem Menschenverstand würde sagen, dass eine Sache zur gleichen Zeit drei sei, obwohl man glaubt, dass sie eigentlich eine Sache ist. Diese Aussage ist ein Widerspruch, der sich nicht in Einklang bringen lässt.

- Des Weiteren antworten wir an dieser Stelle, dass die Bedeutung des Wortes: „und Sein Wort, das Er Maryam entbot, und Geist von Ihm“ das Wort darstellt, durch das die Himmel und Erden erschaffen wurden, nämlich: "Sei!", das heißt alles, was in Himmel und auf Erden ist, wurde durch einen einzigen Befehl Allâhs erschaffen. Das Wort 'und Sein Wort' im Verswird auf Allâh bezogen und ist somit eine Eigenschaft von Ihm.

- Was nun das Wort „Geist“ angeht, so ist dessen Bedeutung nicht jene, die Sie sich wünschen, denn: Solange Sie bezeugen, dass niemand außer Jesus göttlich ist, beziehungsweise der Sohn Gottes ist (mit dem Beweis aus diesem Vers: „und Geist von Ihm“), müssen Sie somit auch bezeugen, dass Âdam mehr Recht auf diesen Rang eines Sohnes haben müsste, da Allâh über Âdam sagt: „Und als dein Herr zu den Engeln sagte: „Ich bin dabei, ein menschliches Wesen aus trockenem Ton, aus glattem schwarzen Schlamm zu erschaffen. Wenn Ich es zurechtgeformt und ihm von Meinem Geist eingehaucht habe, dann fallt und werft euch vor ihm nieder."“ (Sûra 15:28-29)

Deswegen ist ihr angeblicher Beweis ein Beweis gegen sie und nicht für sie. Wenn Allâhs Aussage „von Meinem Geist eingehaucht habe“ also bedeuten würde, dass es sich um einen erschaffenen Geist handelt und nicht eine Eigenschaft Allâhs darstellt, so muss dies auch für Îsâ gelten, da der Ausdruck der gleiche ist. Dazu kommt noch, dass die Schaffung Âdams gewaltiger ist (ohne Vater und Mutter) als die Schaffung Îsâs (mit einer Mutter und ohne Vater). Gemäß dieser Aussage der Christen hätte nunmehr Âdam mehr Anrecht auf göttliche Eigenschaften als Îsâ.
Aus dieser Erklärung geht somit hervor, dass sie das Wort „Geist“ falsch verstanden haben und der Geist bzw. die Seele nur eine erschaffene Sache ist, nicht mehr.
- Unsere Aussage wird noch dadurch bekräftigt, dass das Wort: „Geist von Ihmbedeutet, dass die Schaffung von Allâh ausging und auf Ihn zurückzuführen ist. Das Wort „von“ hat also die Bedeutung Anfang (wie im Deutschen: Er kam von dort und dort), wie es die Gelehrten erklärten, und somit bezieht sich das Pronomen auf Allâh. So sagt Allâh an einer anderen Stelle: „Und Er hat euch alles, was in den Himmeln und was auf der Erde ist, dienstbar gemacht, alles von Sich aus.“ (Sûra 45:13). Dies bedeutet, dass alles, was im Himmel und auf Erden ist, seinen Ursprung und Anfang bei Allâh hat. Die Seele beziehungsweise der Geist ist somit eine erschaffene Sache und nicht unabhängig.
- Die Befürworter der Dreifaltigkeit wollen Gott in drei Teile unterteilen. Diese Behauptung der Dreieinigkeit wurde von keinem der Propheten bestätigt, weder von Jesus selbst, noch von seinen Jüngern. Diese Wahrheit geben die Christen selbst zu.
- Ihre Bücher, in denen ihre Prophetengeschichten stehen, nennen kein einziges Mal diesen Ausspruch der Dreifaltigkeit. Weder im Namen des Sohnes, noch im Namen des heiligen Geistes. In diesen Büchern gibt es keinen Propheten, der das Wissen Allâhs, Seine Weisheit und Rede als Seinen Sohn beschreibt oder das Leben und die Fähigkeit Allâhs als den heiligen Geist.
Das Wort heiliger Geist steht in der Bibel für die Propheten oder die Rechtleitung und das Licht, das Er in die Herzen der Gläubigen und Propheten legt. Nach dieser Erkenntnis ist die Aussage der Christen über Jesus: "Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes" eine klare Lüge über Jesus.
Was nun die Aussage der Christen angeht, dass der Qurân die Dreifaltigkeit beweist, weil im Qurân die Wir-Form verwendet wird, so liegt darin nicht der geringste Beweis für ihre Dreifaltigkeit. Ihre Aussage deutet nur darauf hin, wie wenig Wissen sie über die arabische Sprache und den Sprachstil des Qurâns besitzen.
- Die Wir-Form wird im Arabischen vorwiegend für die Einzelperson verwendet, wie es im Qurân häufig der Fall ist. Diese Form wird zur Verherrlichung und Hochachtung (pluralis majestatis) benutzt, so sagten die Araber: Wir haben dies und das gemacht, gesagt, beschlossen, einfach um sich selbst zu verherrlichen. (Auch bei den Deutschen wurde dies früher benutzt, zum Beispiel bei den Königen, als sie eine Sache beschlossen, sagten sie auch: Wir haben beschlossen! Obwohl nur der König entschied.) Wer also die Sprache der Araber näher betrachtet, wird diese Art der Rhetorik sehr schnell in ihren Gedichten und Aussagen vorfinden, und der Qurân wurde auf Arabisch offenbart.
- Nichtsdestotrotz gibt es zahlreiche Verse, in denen Allâh in der Ich-Form spricht: „Gewiss, Ich bin Allâh. Es gibt keinen Gott außer Mir. So diene Mir und verrichte das Gebet zu Meinem Gedenken.“ (Sûra 20:14)
Es gibt einige Verse, in denen die Ich- und Wir-Form direkt hintereinander genannt werden. So lesen wir am Anfang von Sûrâ Al-Alaq: „Lies im Namen deines Herrn, Der erschaffen hat, den Menschen erschaffen hat aus einem Anhängsel.“ (Sûra 96:1-2) Dies ist die Einzahl, jedoch lesen wir am Ende der Sûrâ: „Wir werden die (Höllen)wache rufen.“ (Sûra 96:18)
Wenn also die Verse in der Wir-Form die Dreifaltigkeit beweisen, was beweisen dann die Verse in der Ich-Form?- Nehmen wir einfach mal an, dass die Wir-Form im Qurân beweist, dass es sich dabei um mehrere Personen handelt. Nichtsdestotrotz muss man fragen: Warum habt ihr die Zahl auf drei begrenzt und nicht auf mehr? Wo ist der Beweis aus dem Qurân, dass es nur drei sein sollen?
- Was nun die Aussage angeht, ihre Dreifaltigkeit mit der Basmala beweisen zu wollen (Im Namen Allâhs, des Allerbarmers, des Barmherzigen), beweist eigentlich nur, wie unwissend sie bezüglich der arabischen Sprache sind, nicht mehr. In der Anfangsformel des Islâms wird Allâh mit mehreren Namen beschrieben. So ist Er Allâh, der Allerbarmer der Barmherzige. Er ist noch der Herrscher, der Heilige usw. Er besitzt mehr als 99 Namen und somit handelt es sich nicht um mehrere Persönlichkeiten, sondern um mehrere Eigenschaften einer Sache.
- Die Christen sagen: Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes, wobei die Muslime nicht sagen: Im Namen Allâhs und im Namen des Allbarmherzigen und im Namen des Barmherzigen. Der Unterschied ist klar zu erkennen.
- Die Verse, die Îsâ als Wort Allâhs und als Geist von Allâh beschreiben, müssen im Lichte der anderen Verse verstanden werden, die klar und deutlich sowohl die Göttlichkeit Îsâs ablehnen, wie auch die Behauptung, dass er der Sohn Gottes sein soll. Er selbst spricht sich von all denen los, die ihn oder/und seine Mutter zur Gottheit nehmen. Die Verse bekräftigen ebenfalls seine Aussage, nur ein Mensch zu sein, der von Allâh mit dem Prophetentum ausgezeichnet wurde. Allâh sagt: „Al-Masîh, der Sohn Maryams, war doch nur ein Gesandter, vor dem bereits Gesandte vorübergegangen waren. Und seine Mutter war sehr wahrheitsliebend;“ (Sûra 5:75)
- Es ist nunmehr ersichtlich geworden, dass die Aussage der Christen über die Dreifaltigkeit, durch kein Buch Allâhs (darunter auch die Bibel) bewiesen werden kann, sondern diese Aussage sogar widerlegt. Sie besitzen weder logische Beweise noch Belege aus den himmlischen Büchern.

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