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Hinweis für Eltern, wie man Kinder ermahnt

Hinweis für Eltern, wie man Kinder ermahnt

Die religiöse Ermahnung und die praktische Unterweisung sind gute Vorbeugungsmaßnahmen sowie nützliche Mittel zur Behandlung vieler Fehler der Kinder. Sie sind vielmehr göttliche Methoden zur religiösen und moralischen Erziehung des muslimischen Individuums, ob jung oder alt.

Der Qurân ist voller Ermahnungen für die Gottesfürchtigen: „Dies ist eine klare Darlegung für die Menschen und eine Rechtleitung und Ermahnung für die Gottesfürchtigen.“ (Sûra 3:138) Dem Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken war die Ermahnung besonders wichtig. Mit seinen Predigten fesselte er die Herzen der Zuhörer. Al-'Irbâd ibn Sâriya  möge Allah mit ihm zufrieden sein beschrieb die Ermahnung des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken : „Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken erteilte uns eine gewandte Ermahnung. Davon beeinflusst empfanden unsere Herzen Ehrfurcht und brachen unsere Augen in Tränen aus. Wir sagten: ‚O Gesandter Allâhs, es scheint so, als ob es um die Ermahnung eines geht, dessen Tod bevorsteht. So belehre uns dann!‘“
Wenn die Ermahnung schon für Erwachsene so wichtig und nützlich ist, ist sie für die Erziehung der Kinder noch wichtiger und nützlicher. Durch die Ermahnung der Eltern eignet sich das Kind Werte an, die seinen Charakter und sein Verhalten formen. Diese Werte wird es sein Leben lang nie vergessen.
Weit verbreiteter Fehler
Einige Eltern zwingen ihre Kinder dazu, stundenlang vor ihnen zu stehen, um sie zu belehren. Sie wiederholen ihre mahnenden Worte und Ratschläge mehrmals, während die vor ihnen stehenden Kinder nur auf den Moment warten, an dem die Standpauke vorbei ist.
Andere Eltern mahnen ihre Kinder, sooft sie sie sehen. Sie ermahnen sie zu jeder sich bietenden Gelegenheit. Beide Arten von Eltern wollen bestimmt das Wohl ihrer Kinder, aber die Ermahnung solcher Art hat keine starke Wirkung und wird außerdem von den Kindern nicht gerne angenommen.
Daher sollte eine Ermahnung von Zeit zu Zeit erfolgen, wozu man zwar kurze, aber wirkungsvolle Ausdrücke benutzen sollte. Man sollte auch die passenden Zeiten und Orte dafür wählen.
Es folgt das diesbezügliche Verhalten des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sowie das Verhalten seiner Gefährten  möge Allah mit ihnen zufrieden sein:
Al-Buchârî und Muslim berichten davon, dass Ibn Mas'ûd  möge Allah mit ihm zufrieden sein sagte: „Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken mahnte uns von einem Tag zum anderen, um zu vermeiden, ein Gefühl des Überdrusses in uns hervorzurufen.“
Diese Überlieferung besagt, dass der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken zwar auf die Ermahnung seiner Gefährten  möge Allah mit ihnen zufrieden sein bedacht war, es aber verabscheute, in ihnen Langweile hervorzurufen, weshalb er sie von Zeit zu Zeit mahnte. Obwohl der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken der eloquenteste Mensch überhaupt war, ermahnte er seine Gefährten  möge Allah mit ihnen zufrieden sein nicht zu jeder Zeit. Er fürchtete nämlich, dass es nicht unterhaltsam für sie sein könnte. Die Prophetengefährten  möge Allah mit ihnen zufrieden sein verstanden diese prophetische Unterweisung hinsichtlich den Prinzipien einer wirkungsvollen Mahnung am besten. Deshalb lehnten sie ab, ihre Nachfolger jeden Tag zu ermahnen. Damit die Menschen keine Langeweile empfinden, bestimmten sie für die Ermahnung nur einen Tag in der Woche. Imâm Muslim und Ibn Hibbân berichteten davon, dass Schaqîq Abû Wael sagte: „'Abdullâh  möge Allah mit ihm zufrieden sein pflegte uns donnerstags zu ermahnen. Ein Mann sagte zu ihm: ‚O Abû 'Abdurrahmân, wir mögen deine Ermahnung und lieben sie sehr. Würdest du uns jeden Tag ernahmen!‘ Er sagte: ‚Ich verabscheue es nicht, sie jeden Tag zu mahnen, doch könnte das für sie nicht unterhaltsam sein. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken mahnte uns von einem Tag zum anderen, weil er es verabscheute, in uns ein Gefühl des Überdrusses hervorzurufen.‘“ Zu 'Anas Ibn Mâlik  möge Allah mit ihm zufrieden sein sagte man eines Tages: „Ermahne uns doch!“ Er sagte: „Du Junge, wer zu viel mahnt, dessen Mahnung wird vermieden.“
Die Umgangsweise eines mahnenden Erziehers
Einige rechtschaffenen Vorfahren sagten: „Trachtet ein Gelehrter mit seiner Mahnung nach etwas anderem als Allâhs Wohlwollen, berührt seine Mahnung die Herzen nicht und bleibt ohne Wirkung.“
Die Glaubwürdigkeit des Erziehers oder des Vaters ist es, was ihm die Wirkung auf das erzogene Kind verleiht. Seine Mahnung bleibt ohne Wirkung, es sei denn, dass seine Taten seinen Aussagen entsprechen. Sonst ist er derjenige, der dieser Mahnung am meisten bedarf. Mahnungen sind den Medikamenten für das Herz ähnlich. Diese Medikamente darf niemand verschreiben, es sei denn ein geschickter Arzt. Da ein Herzkranker diese Medikamente braucht, ist es unvorstellbar, dass diese Medikamente einem anderen verschrieben werden. 'Umar ibn Dharr sagte zu seinem Vater: „O Vater, warum weinen die Menschen, wenn du sie ermahnst, während sie nicht weinen, wenn ein anderer Mensch sie ermahnt?“ Er erwiderte: „Mein Kind, das Weinen einer Frau, deren Liebstes verstorben ist, ist nicht wie das Weinen eines Klageweibes.“
Liebe Erzieher und Erzieherinnen! Es mag sein, dass viele von uns folgende Fragen stellen: Warum kommen unsere Kinder unseren Aufforderungen nicht nach? Warum beschäftigen sie sich nicht einfach mit ihren Schulaufgaben oder mit dem Auswendiglernen des Qurân, obwohl wir nicht damit aufhören, sie jederzeit und stundenlang zu ermahnen? Warum bleiben unsere Bemühungen in diesem Zusammenhang erfolglos?

Die Ermahnung der Kinder sollte in bestimmtem Maß geschehen und vor allem zu passenden Zeiten und in geeigneten Situationen. Die Erzieher brauchen sich außerdem bei der Ermahnung ihrer Kinder nicht äußerst anzustrengen. Übermäßiges Ermahnen verliert nämlich jede Wirkung. Das Ermahnen des Kindes ist wie das Salzen des Essens: es ist zwar notwendig, aber in geringem Maß. Zu viel (wie zu wenig) ist ungesund.

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