Der Islâm kam, als die Menschen in Sekten, Parteien und Stämme aufgeteilt waren. Allâh der Allmächtige vereinte die Menschen durch den Islâm und brachte ihre Herzen zusammen, wie der Allmächtige sagt: „... und gedenkt der Gnadenbezeigungen Allâhs euch gegenüber, als ihr Feinde wart und Er eure Herzen zusammenführte, so dass ihr durch Seine Gnade Brüder wurdet...“ (Sûra 3:103)
Der Islâm lehrt seine Anhänger das Gefühl, dass sie einzelne Personen in einer Gruppe und Teil dieser großen Gruppe sind. Indem er das Gefühl hat, dass er Teil dieser Gruppe ist, vermag ein Muslim für die anderen Teile, was er für sich selbst vermag. Es gibt Rechte und Pflichten, die daraus resultieren, dass ein Muslim zu dieser Gruppe gehört, wovon die größte die Art ist, wie sich die Gläubigen gegenseitig unterstützen.
Die Wichtigkeit der gegenseitigen Unterstützung in der Umma
Sich gegenseitig zu unterstützen ist von großer Wichtigkeit im Leben dieser Umma und ohne dies wäre die Umma Gefahren ausgesetzt und für jegliche Misserfolge verantwortlich. Wenn sich andererseits die Mitglieder der Gesellschaft daran halten, Allâh den Allmächtigen und sich gegenseitig zu unterstützen, dann würde dies definitiv dazu führen, dass die Muslime alles Gute und Rechtleitung zum Erfolg erlangen. Dies ist eine Erfüllung der Verheißung Allâhs des Allmächtigen, denn Er sagt: „Und Allâh wird wahrhaftig helfen, wer Ihm hilft.“ (Sûra 22:40)
Die Muslime unterstützen ihren Herrn den Allmächtigen, und das wird dadurch erreicht, dass man Ihm gehorcht, Seine gesetzten Grenzen nicht überschreitet und sich von Ungehorsam fernhält. Die Muslime unterstützen ihre Brüder und Schwestern, und dies wird erreicht durch die Hilfe an sie, wann immer sie es nötig haben, indem man Unterdrückung abwendet, wenn sie unterdrückt werden und indem man sie davon abhält, wenn sie die Unterdrücker sind. Der Prophet
sagte: „Unterstütze deinen Bruder, ob er der Unterdrücker oder der Unterdrückte ist.“ Ein Mann fragte: „O Gesandter Allâhs, ich werde ihn unterstützen, wenn er unterdrückt ist, aber wie kann ich ihn unterstützen, wenn er der Unterdrücker ist?“ Er
sagte: „Hindere ihn daran die Unterdrückung zu begehen, und das ist, wie du ihn unterstützt.“ (Al-Buchârî)
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Das neuartige Konzept der gegenseitigen Unterstützung
Wir erkennen, dass die oben erwähnten Hadîthe über die Unterstützung eines unterdrückerischen Bruders den Begriff der gegenseitigen Unterstützung in ein anderes Licht rücken. Der Gesandte Allâhs
wies darauf hin, dass diese Art der Unterstützung erreicht wird, indem man ihn von der Unterdrückung abhält. Dies ist die wahre Unterstützung, und ihm bei der Unterdrückung Anderer nicht zu helfen und ihn daran zu hindern ist die Unterstützung für ihn gegen sein Ego – das ständig zum Bösen aufruft – und seine Vorlieben, die vom Wege der Wahrheit abweichen. Es unterstützt ihn auch gegen die Teufel der Menschen und Dschinn und deren Verlockungen. Solch eine Unterstützung bewahrt ihn vor der Strafe und Peinigung Allâhs des Allmächtigen, rettet ihn davor, eine Straftat und ihre Minderwertigkeit zu begehen, und beschützt ihn vor dem Schmutz der Sünde und Aggression.
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„Nein“ zum vorislamischen Stammesfanatismus
Das vorherrschende Konzept der gegenseitigen Unterstützung in der vorislamischen Zeit war Unterstützung, die an die Stämme oder Familien gebunden war, und zwar ohne Rücksicht darauf, ob diese Unterstützung für eine wahrheitsgemäße Sache war oder für Unrecht. Daher war es so, dass immer, wenn Streitigkeiten zwischen zwei Personen entstanden, der Stamm eines jeden einzelnen der beiden denjenigen unterstützte, der zu ihm gehört, selbst wenn er ein Angreifer und ein Unterdrücker war. Als jedoch der Islâm kam, schaffte er dieses engstirnige Konzept ab, das der Hauptgrundlage, auf der gute Moral aufbaut, widersprach. Er tauschte es gegen ein edles moralisches Konzept aus, das repräsentiert wird durch Unterstützung des Unterdrückten gegen den Unterdrücker, selbst wenn der Unterdrücker ein Verwandter und der Unterdrückte keiner ist. Dieses großartige Konzept der Unterstützung im Islâm findet man in vielen Versen. Zum Beispiel sagt Allâh der Allmächtige: „Und wenn ihr euer Wort gebt, dann seid gerecht, auch wenn es um einen Verwandten geht!“ (Sûra 6:152)
„O die ihr den Glauben verinnerlicht, seid Wahrer Allâhs als Zeugen für die Gerechtigkeit. Und der Hass, den ihr gegen Leute hegt, soll euch ja nicht dazu bringen, dass ihr nicht gerecht handelt. Handelt gerecht!“ (Sûra 5:8)
Der Prophet
wies seine Umma an, die Unterdrückten zu unterstützen, unabhängig von Farbe und Rasse, wie Al-Barâ ibn ´Âzib
sagte: „Der Prophet
wies uns an sieben Dinge zu tun und verbot uns sieben: Er wies uns an, Kranke zu besuchen, einem Leichenzug zu folgen dem Niesenden mit Yarhamuk Allâh (möge Allah mit dir barmherzig sein!) zu antworten, wenn er Al-Hamdu lillâh (gepriesen sei Allâh) gesagt hat, Unterdrückten zu helfen...“ (Al-Buchârî und Muslim)
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Der Gesandte Allâhs
erklärte, dass der Bund der Brüderlichkeit das ist, was die Muslime verbindet, und dass sich einander zu unterstützen eine seiner Voraussetzungen ist; er
sagte: „Jeder Muslim ist unantastbar für den Muslim; sie sind zwei Brüder, die sich gegenseitig unterstützen...“ (An-Nasâî und Ibn Hibbân, Al-Albânî – guter Hadîth)
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Der Prophet
ermutigte die Muslime, sich gegenseitig zu unterstützen, indem er erklärte, dass jede gute Tat eine gleichwertige Belohnung haben wird; er
sagte: „Jeder, der einen Muslim in einer Situation im Stich lässt, in der seine Unverletzlichkeit gebrochen und seine Ehre verleumdet wird, den wird Allâh der Allmächtige in einer Situation im Stich lassen, in der er es sich wünschen würde, dass Er ihn unterstützt. Jeder, der einen Muslim in einer Situation unterstützt, in der seine Unverletzlichkeit gebrochen und seine Ehre verleumdet wird, den wird Allâh der Allmächtige in einer Situation unterstützen, in der er es wollen würde, dass Allâh der Allmächtige ihn unterstützt.“ (Ahmad, Al-Albânî – guter Hadîth)
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Der Gesandte Allâhs unterstützte die Unterdrückten
Gemäß den Bedingungen des Hudaibiyya-Friedensabkommens, hatte jeder die Wahl einer Allianz beizutreten und die Loyalität entweder gegenüber dem Gesandten Allâhs
oder gegenüber den Quraisch zu erfüllen.
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Infolge dessen gaben Banû Bakr den Treueeid den Quraisch und Chuzâ´a gaben den Treueeid dem Propheten
. Es gab Kriege zwischen Banu Bakr und Chuzâ´a während der vorislamischen Zeit, und während des Vertrags zwischen ihnen, führte Naufal ibn Mu´âwiya von den Banû Bakr eine Gruppe von Männern seines Stammes und zog in Richtigung des Stammes der Chuzâ´a. Sie erreichten die Chuzâ´a bei Nacht und töteten einen Mann namens Munabbi. Daraufhin erwachten die Leute von Chuzâ´a und begannen sie zu bekämpfen. Die Quraisch lieferten Banû Bakr Waffen und manche von ihnen kämpften mit den Banu Bakr in der Nacht. Als der Kampf zu Ende war, ging ´Amr ibn Sâlim
zum Propheten
, und als er ihn erreicht hatte, saß er
in der Moschee, und rezitierte einige Gedichtverse um den Angriff und Vertragsbruch zu beschreiben. Er suchte die Unterstützung des Propheten
. Ibn Ishâq,
sagte: „der Gesandte Allâhs
sagte zu ihm: „O ´Amr Ibn Sâlim, du hast Unterstützung.“ Dies war der Grund für die Einnahme Makkas.“ (Fath Al-Bârî 7/592)
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Die Rechtschaffenen beraten sich gegenseitig um die Unterdrückten zu unterstützen
Als Ibn Muldschim, möge Allâh ihn verfluchen, ´Alî
erstach, trat er in sein Haus ein und rief Al-Hasan und Al-Husain
, und einer seiner Ratschläge an sie war: „Seid Gegner der Unterdrücker und unterstützt die Unterdrückten!“
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Abû Bakr At-Tarûschî
besuchte Al-Afdhal ibn Amîr Al-Dschuyûsch, als dieser Herrscher von Ägypten war, ermahnte ihn und gab ihm Ratschlag. Einiges von dem, was er sagte war: „Öffne deine Tür und sag deinen Wächtern, dass sie den Leuten den Eintritt zu dir einfach machen, die Unterdrückten unterstützen und die Bedürftigen entlasten sollen. Möge Allâh dir helfen, die Unterdrückten zu unterstützen, und dich eine Anlaufstelle für die Bedürftigen und ein Mittel der Sicherheit für diejenigen, die sich fürchten, machen!“
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Abschließend kann man sagen, dass die Unterstützung der Unterdrückten und das Hindern des Unterdrückers unter Berücksichtigung der Umstände und in Kenntnis der islamischen Rechtswissenschaft für das Ändern (eines Unheils) und mit Bezug auf die Gelehrten zu Sicherheit und Erfolg der Gesellschaft führt.