8. Die vertrauliche Rede stammt vom Satan
An-Nadschwa auf Arabisch bedeutet das Verheimlichen der Rede, ob unter zwei oder mehreren Personen. Falls es sich dabei um eine Verschwörung gegen einen Muslim handelt, um ihn seines Rechtes zu berauben, ihm zu schaden oder Zweifel in ihm zu erregen, stammt diese vertrauliche Rede vom Satan. Allâh der Erhabene sagt: „Vertrauliche Gespräche sind nur vom Satan, damit diejenigen traurig seien, die gläubig sind. Aber er kann ihnen keinen Schaden zufügen, außer mit Allâhs Erlaubnis. Und auf Allâh sollen sich die Gläubigen verlassen.“ (Sûra 58:10). Es wurde von Qatâda berichtet, dass er sagte: „Die Götzendiener pflegten vertraulich untereinander zu reden, was die Gläubigen ärgerte und ihnen schwerfiel, und deswegen sandte Allâh diesen Vers herab.“
Es gibt mehrere edle prophetische Hadîthe, die die vertrauliche Rede dann verbieten, wenn sie den Zweifel erregt, das Vertrauen [der Muslime zu einander] erschüttert und Beunruhigung verbreitet. Al-Buchârî und Muslim überlieferten von Abdullâh ibn Mas’ûd , dass der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Wenn ihr zu dritt seid, dann dürfen zwei von euch keine vertrauliche Rede führen, ohne den Dritten dabei einzubeziehen, da jenes ihn traurig macht.“ Diese sind erhabene Anstandsregel und weise Vorsichtsmaßnahmen, um jeden Zweifel zu beseitigen. Wenn es aber notwendig ist, etwas Privates oder Allgemeines geheim zu halten oder zu verschleiern, dann spricht nichts dagegen, dass man sich darüber diskret und insgeheim berät.
9. Die Eingebung des Satans in seine Anhänger unter den Menschen
Diese Eingebung ist eine Art Einflüsterung, die das Ziel hat, die Glaubensverweigerer mit ihren vermeintlichen Argumenten zu versorgen, um sie in ihrem Unrecht zu bekräftigen. Dies gehört zu den gefährlichsten Einflüsterungen und Listen des Satans, da es zur Handlung gegen Allâhs Anordnung und Religion antreibt.
Zu den Erscheinungsformen dieser satanischen Eingebung gehört das, worauf Allâh der Rechte in folgenden Worten hinweist: „Und esst nicht von dem, worüber der Name Allâhs nicht ausgesprochen worden ist. Das ist wahrlich Frevel. Die Satane geben ihren Schützlingen in der Tat ein, mit euch zu streiten. Wenn ihr ihnen gehorcht, seid ihr fürwahr Götzendiener.“ (Sûra 6:121). Der Satan gab den Götzendienern das Argument ein, um gegen das Verbot des Verzehrs toter Tiere zu argumentieren, indem sie sagten: „O Muhammad, du behauptest, was du und deine Gefährten tötet [schlachtet], sei halâl, und was der Hund und der Falke töten, sei ebenfalls halâl, während das, was Allâh tötet, harâm sei?“
Es wurde von Ibn Abbâs überliefert, dass er sagte: „Es kamen einige Leute zum Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) und fragten ihn: »O Gesandter Allâhs, wie kommt es, dass wir das essen dürfen, was wir töten, und das nicht dürfen, was Allâh tötet?« Dann sandte Allâh diesen Qurân-Vers herab: »Esst von dem, worüber Allâhs Name ausgesprochen worden ist ...« (Sûra 6:118).“ (Überliefert von At-Tirmidhî).
Das Argument des Satans und seiner Partei ist zweifellos nichts anderes als der Versuch, gegen die Wahrheit Aufruhr und Verwirrung zu stiften, denn alles, was getötet wurde oder starb, wurde nur zu seiner Zeit und nach der Vorbestimmung Allâhs getötet oder starb. Es ist also zweifellos falsch zu sagen, dass Allâh dies getötet hatte und jenes nicht.
10. Das Herabkommen der Satane auf die Weissager und Wahrsager
Es gibt nämlich ein Abkommen zwischen den Satanen einerseits und den Wahr- und Weissagern andererseits. Dies sieht vor, dass die Satane die Wahrsager mit dem versorgen, was sie an Verborgenem verstohlen zuhörten. Die Wahrsager benutzen diese Informationen, um die Menschen zu verderben und irrezuführen, indem sie einer wahren Information das Vielfache an Lügen und Schwindel beimischen. Deswegen warnt Allâh vor ihnen und erklärt ihre wahre Angelegenheit und dass die Eingebung der Satane und nicht die Engel des Allerbarmers die Quelle ihrer Informationen sind und dass sie nichts anderes sind als Lügner, die an der Sünde und Ausschweifung Geschmack finden. Allâh der Erhabene sagt: „Soll ich euch kundtun, auf wen die Satane herabkommen? Sie kommen auf jeden ungeheuerlichen Lügner und Sünder herab. Sie hören hin, und die meisten von ihnen sind Lügner.“ (Sûra 26:221-223).
In einem authentischen Hadîth wurde der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) über die Wahrsager gefragt, und er sagte: „Sie sind nichts.“ Man sagte: „O Gesandter Allâhs, sie erzählen uns manchmal von einer Sache, die wahr wird.“ Er sagte: „Dieses einzige wahre Wort nimmt der Dschinn in aller Eile und legt es ins Ohr seines Gefährten, der es dann mit mehr als einhundert Lügen vermischt.“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim).
Die Verse erklären die Wahrheit über die Wahrsager so ausführlich, weil sie einigen Schwachköpfigen wegen ihres Wissens vom Übersinnlichen unklar ist. Daher erklären die Verse, dass die Wahrsager höchstens von wenigen Dingen Bescheid geben können, die sehr selten wahr werden. Dies steht aber in keinem Verhältnis zur Rechtleitung des Propheten und zum Qurân, die von vorigen und zukünftigen übersinnlichen Dingen informieren und dazu auch noch viele Anstandsregeln, Rechtleitungen, Belehrungen, Rhetorik, Sprachreinheit, Offenheit und wissenschaftlichen und gesetzlichen Wundercharakter enthalten.