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Tawakkul – Verlass auf Allâh

Tawakkul – Verlass auf Allâh

Unsere Beziehung zu Allâh weiterentwickeln

„(Er ist) der Herr des Ostens und des Westens. Es gibt keinen Gott außer Ihm. So nimm Ihn dir zum Sachwalter“ (Sûra 73:9).

Habt ihr jemals dieses Angstgefühl im Herzen verspürt? Was, wenn es nicht klappt? Was, wenn du es nicht schaffst? Die Wahrheit ist: Wir haben uns alle schon einmal irgendwann in unserem Leben so gefühlt. Manchmal kann die Ungewissheit unerträglich groß sein oder die gegenwärtige Bedrängnis einen davon abhalten, jegliches Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Gelegentlich ersehnt man sich verzweifelt irgendein Medikament, etwa eine Tablette, um diesen Schmerz auf wundersame Weise fortzuschaffen.

Doch wir besitzen sie! Diese Tablette nennt sich „Tawakkul“. Wie jede Tablette ist sie manchmal schwer zu schlucken. Es gibt Augenblicke, in denen wir uns fragen, ob dieses Medikament überhaupt wirkt oder ob es lediglich ein Mittel ist, um uns glauben zu lassen, dass es uns besser geht. Doch Allâh der Eins-Seiende – der Einzige –, der dieses Universum unter Kontrolle hat, sagt: „… Und wer sich auf Allâh verlässt, dem ist Er seine Genüge ...“ (Sûra 65:3).

Doch was bedeutet es, sich auf Allâh zu verlassen? Bedeutet es „Tawakkul“ Ihm gegenüber zu besitzen?

Es bedeutet, standhaft im Herzen zu sein. Ibn Atâ’illâh erklärt dies so: „Macht euch keine Sorgen, nachdem ihr geplant habt! Sorgt euch nicht darum, was Allâh für euch bestimmt hat!“

Mit „Tawakkul“ sind unsere externe Bürde oder unser äußerlicher Kampf zu planen, unsere Mittel zu nutzen und harte Arbeit zu verrichten gemeint, wobei in unserem Herzen jedoch nicht länger Besorgnis um diese Bürde besteht. Wenn man krank ist, dann macht man die beste Alternative ausfindig: einen Facharzt. Wenn man sich bei einer Universität bewirbt, dann nimmt man sich Zeit zum Erstellen seiner Bewerbung, um die Kriterien zu erfüllen. Man sollte indes ebenfalls wissen, dass man, nachdem man seine tägliche Arbeit verrichtet und sich angestrengt hat, eine tiefgehende Ruhe in seinem Herzen verspüren sollte. Warum?

Allâh ist Al-Wakîl; dies bedeutet, dass Er die Angelegenheiten Seiner anbetend Dienenden steuert und Sich um sie kümmert. Er lässt sie niemals im Stich und überlässt sie niemals einer anderen Quelle. Er hat Sich diesen Namen Selbst gegeben und ihn uns kundgetan, damit wir wissen, dass dies eins Seiner essenziellen Attribute ist. Demnach werden wir – so Allâh will - niemals im Stich gelassen. Selbst wenn nicht alles nach Plan verläuft, wissen wir, dass Allâh uns etwas Besseres geben wird. Wir könnten unsere Angelegenheiten niemand Besserem als Ihm anvertrauen. Aus diesem Grund erinnert uns Allâh jedes Mal, wenn der Gedanke des Verlassens auf Allâh im Quran erwähnt wird, an Seine Macht:

„(Er ist) der Herr des Ostens und des Westens. Es gibt keinen Gott außer Ihm. So nimm Ihn dir zum Sachwalter“ (Sûra 73:9).

Allâh sagt außerdem: „Und verlasse dich auf den Lebendigen, Der nicht stirbt, ...“ (Sûra 25:58).

Allâh sagt uns in der Sûra Al-Muzammil (73), dass Er der Herr des Ostens und des Westens ist. Werden nun unsere Taten jemals über den Osten und den Westen hinausgehen? Er fordert uns in der Sûra Al-Furqân (25) dazu auf, uns völlig auf Ihn, Der nicht stirbt, zu verlassen. Wie können wir uns dann auf sterbliche Menschen verlassen?

Doch wenn die Bedingung des „Tawakkul“ lautet, unsere Versorgung und Ressourcen zu verwenden, was ist dann, wenn es uns an Mitteln fehlt?

Imâm Ahmad sagte, dass der schönste Tag seines Lebens war, als er eines Morgens aufwachte und kein Essen in seinem Haus vorfand, weil er wusste, dass er sich an diesem Tag völlig auf Allâh verlassen musste. Imâm Ahmad war sehr, sehr arm, da er nicht, wie wir, die Möglichkeit hatte, einfach zum Markt zu gehen und einzukaufen, was sein Herz begehrt.

„Tawakkul“ erfordert außerdem Übung. Wir sind Menschen, und hin und wieder verspüren wir diese Unsicherheit, eine Einsamkeit, dieses Zusammenkrampfen des Magens, dass unsere Angelegenheit eventuell nicht gelingen könnte. Es ist einwandfrei, sich so zu fühlen, da es darum geht, sich selbst daran zu erinnern, sich genau in diesem Moment auf Allâh zu verlassen. Wenn wir uns wirklich auf Allâh verlassen, in der Art und Weise, in der wir uns auf unseren Arzt verlassen, wenn wir wissen, dass wir den Besten in der Gegend haben, dann kann uns dieses Vertrauen einzig Seelenfrieden und Seelenruhe bescheren, da wir wissen, dass Allâh immer das Beste für uns tut. Diese Seelenruhe entsteht, wenn man in unangenehme Situationen und Unsicherheit gerät. Wenn wir wirklich „Tawakkul“ besitzen, dann werden wir niemals Mittel, die harâm sind, begehren, um einer Situation zu entkommen, da wir daran glauben, dass einzig Allâh das Ergebnis bestimmt.

Lasst uns, wenn immer wir uns unsicher fühlen, eine Dosis „Tawakkul“ einnehmen! Tut, was ihr könnt, doch vertraut auf die Garantie, dass Allâh euch das Resultat bescheren wird, das ihr benötigt!

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