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Warum islāmische Geschichte? Teil 3

Warum islāmische Geschichte? Teil 3

Bemerkenswerterweise geht es in der siebten Sûra des edlen Qurân, der Sûra Al-Arâf, um Geschichte. Genauer gesagt, geht es um die Manifestation von Allâhs Botschaft des Tauhîd (Eingottglaubens) in der Geschichte und die verschiedenen menschlichen Reaktionen darauf.

Dieses Thema ist den meisten flüchtigen Lesern des Qurân entgangen. Auffallend wenige Leser bemerken, dass jede Sûra des Qurân ein besonderes Thema hat, ein Ethos, das es von allen anderen Sûren abhebt. Daher sind die Bedeutungen, die jede Sûra aus demselben historischen Ereignis ableitet, unterschiedlich. Das ist der Grund, warum dasselbe historische Ereignis im Qurân mehrmals in verschiedenen Sûren erzählt wird. Nur wenige erkennen, dass es sich nicht um eine bloße Wiederholung handelt; es hat jedes Mal einen anderen Zweck und eine andere Perspektive.

In der Sûra Al-Arâf geht es in den Erzählungen darum, ein Gefühl für die historische Entwicklung der Menschheit zu vermitteln und wie verschiedene Gruppen von Menschen auf die Wahrheit Allâhs des Allmächtigen reagierten. Zu Beginn der Sûra wird dem Propheten Muhammad (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) versichert, dass seine Entsendung nicht nur wahr ist, sondern die gesamte Geschichte der Menschheit sich um seine Botschaft dreht. Daher solle er nicht zögern, seine Mitmenschen an ihren Schöpfer zu erinnern und sie vor ihrer Abwegigkeit zu warnen. Zur Bestärkung des Propheten ruft Allâh der Allmächtige die gesamte Geschichte der Menschheit als Zeugen auf. Der Allmächtige sagt: „Alif-Lâm-Mim-Sâd. (Dies ist) ein Buch, das zu dir (als Offenbarung) herabgesandt worden ist – es soll seinetwegen in deiner Brust keine Bedrängnis sein –, damit du mit ihm warnst, und als Ermahnung für die Gläubigen. Folgt dem, was zu euch von eurem Herrn herabgesandt worden ist, und folgt außer Ihm keinen (anderen) Schutzherren! Wie wenig ihr bedenkt! Wie viele Städte haben Wir vernichtet! Da kam Unsere Gewalt über sie bei Nacht, oder während sie zu Mittag ruhten“ (Sûra 7:1-4).

Hiernach erzählt die Sûra die Geschichte der Schöpfung und erwähnt das Versprechen Satans, sein Bestes zu tun, um die Menschheit zu täuschen und zu verführen. Die Geschichte der Menschen ist ein trauriges Zeugnis dafür, wie Satan trotz Allâhs deutlicher Zeichen oft über den Menschen triumphieren konnte. Die Sûra berichtet darüber, wie die damaligen Gesellschaften Allâhs Botschaft empfangen haben – von Begegnungen zwischen Propheten und ihren aufsässigen Leuten. Schließlich fasst der Qurân die Lehren aus diesen Geschichten zusammen und sagt: „Hätten aber die Bewohner der Städte geglaubt und wären sie gottesfürchtig gewesen, hätten Wir ihnen bestimmt Segnungen von dem Himmel und der Erde aufgetan. Aber sie erklärten (die Botschaft) für Lüge, und so ergriffen Wir sie für das, was sie erworben hatten“ (Sûra 7:96).

In einer Sache war Satan oft erfolgreich: die Menschen die wahre Bedeutung ihrer Geschichte vergessen zu lassen. Die Ursache für den Untergang der Völker liegt darin, dass sie die moralischen Lehren aus der Geschichte ihrer Vorfahren vernachlässigt haben und dachten, das Gleiche gälte nicht für sie. Allâh der Allmächtige sagt: „Und Wir haben in keine Stadt Propheten gesandt, ohne dass Wir über ihre Bewohner Not und Leid hätten kommen lassen, auf dass sie in Unterwürfigkeit flehen mögen. Hierauf tauschten Wir anstelle des Bösen Gutes ein, bis sie (sich und ihren Besitz) vermehrten und sagten: ‚Schon unseren Vätern ist Leid und (auch) Freude widerfahren.‘ Da ergriffen Wir sie plötzlich, ohne dass sie merkten“ (Sûra 7:94-95).

Ein bemerkenswerter Vers dieser Sûra kommt nach einer langen Beschreibung des Aufstiegs und Falls der Israeliten und erzählt uns, wie sie zunehmend korrupter wurden, weil sie, anstatt Lehren aus ihrer Vergangenheit zu ziehen und am Buch Allâhs festzuhalten, sich mit Ausreden zu schmücken begannen. Allâh der Erhabene sagt: „Dann folgten nach ihnen Nachfolger, die die Schrift erbten. Sie greifen nach den Glücksgütern des Diesseitigen und sagen: ‚Es wird uns vergeben werden.‘ Und wenn sich ihnen gleiche Glücksgüter bieten, greifen sie danach. Wurde nicht mit ihnen das Abkommen der Schrift getroffen, sie sollen über Allâh nur die Wahrheit sagen? Sie haben doch das, was darinsteht, erlernt. Und die jenseitige Wohnstätte ist besser für diejenigen, die gottesfürchtig sind. Begreift ihr denn nicht?“ (Sûra 7:169).

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