Wer hat das erste Werk der Qurânauslegung verfasst?
Der Lobpreis gebührt Allâh und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!
Tafsîr als Wissenschaft der Qurânauslegung existiert seit der Zeit des Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken). Die Prophetengefährten (möge Allâh mit ihnen zufrieden sein) befragten ihn immer, wenn sie auf Verständnisschwierigkeiten stießen. Später, in der Zeit der Prophetengefährten gab es Zentren der Qurânauslegung in Mekka, Medina und anderswo.
Die schriftliche Fixierung der Qurânauslegung setzte danach ein: am Ende der Herrschaft der Umayyaden und zu Beginn der Abbasiden. Dieser Prozess vollzog sich in mehreren Schritten:
Stufe 1: Qurânkommentare wurden in Hadîth-Werken gesammelt: Berühmt sind hier Yazîd ibn Hârûn, Wakî ibn Al-Dscharrâh, Sufyân ibn Uyaina und andere.
Stufe 2: Eigenständige Tafsîr-Werke und die Ausbildung zu einer unabhängigen Wissenschaft. Hierfür sind bekannte Beispiele Ibn Mâdscha, Ibn Dscharîr At-Tabarî, Ibn Al-Mundhir, Ibn Abû Hâtim und andere. Von einigen Autoren sind die Werke nicht erhalten. Manche Gelehrte haben At-Tabarî als Oberhaupt der Tafsîr-Gelehrten angesehen, da es dessen Werk ist, das vollständig zu uns gelangt ist. In dieser Stufe begann man, die Überlieferungsketten anzuführen.
Stufe 3: Es bildeten sich zwei Richtungen: Qurâninterpretation durch eigene Entscheidungsfindung (Tafsîr bi r-Ra‘y) und Qurâninterpretation durch Überlieferungsmaterial mit knappen Überlieferungsketten (Tafsîr bi l-Ma‘thûr). In dieser Epoche erschien das Werk „Al-Kasschâf“ von Zamachscharî. Jedoch muss bei diesem Autor auf schwache und erfundene Überlieferungen achtgegeben werden. Außerdem finden sich in seinem Werk Ansichten der Mu’taziliten und abweichender Gruppierungen.
Und Allâh weiß es am besten!
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