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Erlebnisse beim Haddsch und in Jerusalem

Erlebnisse beim Haddsch und in Jerusalem

Während des Haddsch erlebte ich viel. Das erste Erlebnis war, als ich die Ka'ba sah. Es war ein wunderschöner Anblick für mich, umhüllt von dem schwarzen und goldenen Umhang mit den eingenähten Namen Allâhs. Als ich den Gebetsruf für das Nachmittagsgebet vernahm, war dies der schönste Laut, den ich jemals gehört hatte. Als er anfing, hielt jeder inne. Nach dem Gebet begannen wir die Umra mit dem Tawâf. Aber nach der dritten Umschreitung trennten mein Vater und ich uns langsam von meiner Mutter und meinem kleinen Bruder. Mein Vater und ich sorgten uns, meine Mutter und meinen kleinen Bruder zu finden. Dann, als wir gerade die dritte Umschreitung des Tawâf beendeten, begann der Gebetsruf für das Abendgebet. Es schien, als würde die Stimme des Gebetsrufers immer höher in die Luft steigen. Und als der Imâm die Rezitation begann, war es unglaublich. Seine Stimme hatte einen so enorm tiefen Ton. Es schien, als würde sie einfach in den dunklen Himmel schweben, über die Atmosphäre in das All.

 
Als das Gebet beendet war, suchten wir meine Mutter und meinen kleinen Bruder. Je länger wir suchten desto schwerer schien es uns, sie unter den vielen Leuten zu finden. Da erblickte ich völlig überrascht zu meiner Rechten meinen Bruder nach uns Ausschau halten und meine Mutter, wie sie in Richtung Ka'ba Bittgebete zu Allâh sprach, die Freude war groß. Ich sagte dies meinem Vater und er und ich begannen vor Freude zu weinen. Wir waren alle wirklich überrascht, einander in so kurzer Zeit zu finden – Al-hamdu lillâh.
 
Ein anderes schönes Erlebnis hatte ich, als ich in Muzdalifa war. Wir kamen dort spät an und konnten keinen Rastplatz finden. Als wir schon fast unsere Hoffnung aufgaben, bat uns eine Gruppe von Mazedoniern etwas Platz an, den wir teilen könnten. Sie waren wunderbar. Sie gaben meinem Bruder ein Kissen, worauf er schlief und teilten den kleinen Platz, den sie hatten, mit uns.
 
Ich hatte auch ein schönes Erlebnis beim Al-Baqî-Friedhof in Madîna. Es gibt keine Tafeln, die die Namen derjenigen zeigen, die dort begraben liegen. Es gibt auf dem Boden nichts außer Staub. Es schien, als wäre der ganze Ort tot und dürre; kein Leben existierte außer unserem Gang auf dem Gehweg. Es schien, als gäbe es ständig einen kühlen himmlischen Wind, der über die Gräber blies. Ich bemerkte, dass die Gräber mehrmals benutzt wurden, so dass Leichname übereinander begraben wurden, damit sichergestellt wird, dass wir Staub und Nahrung für die Ameisen und Insekten werden – ein Lebenszyklus, der beibehalten werden muss.
 
Mein Erlebnis in Jerusalem war eher trauriger Natur. Die Aqsa-Moschee ist groß und liegt innerhalb der Altstadt. Sie ist umgeben von Wohnhäusern und Basaren. Ich war erstaunt über ihre schöne Architektur und Größe. Aber es gab nicht viele Menschen, die dort waren um zu beten. Der Grund war Angst. Es gab Sicherheitskontrollen am Eingang und manchmal wurden die Palästinenser dort davon abgehalten das Moscheegelände zu betreten. Es gab israelische Polizei, die auf dem Moscheegelände präsent war und ein wachsames Auge auf die Anbeter hielt. Du fragst dich jetzt gerade vielleicht, was ich von all diesen wundervollen Städten und Riten gelernt habe. Um dir die Wahrheit zu sagen, ich lernte viel während des Haddsch und der Umra. Zu teilen und bescheiden zu sein. Niemals wütend zu werden und zu schreien. Geduldig zu sein und auf andere Menschen zu warten. Schubse nicht immer und dränge dich nicht vor! Und am Wichtigsten von allem, gedenke immer Allâhs! Wenn immer wir in eine schwierige Situation gerieten, hat Allâh uns Erleichterung verschafft.

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