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Aus dem Haddsch hergeleitete Bedeutungen – Teil 2

Aus dem Haddsch hergeleitete Bedeutungen – Teil 2

Das Verweilen in der Arafât-Ebene:

 

In diesem göttlichen Umzug, dieser spirituellen Karawane, in der Prozession des Glaubens, unter dem starken Gedränge, zwischen den lauten Scharen und den heranrückenden Menschenmassen machen sich die Haddschis auf den Weg in Richtung Arafât, ihrer Kleidung entzogen bis auf den weißen Lendenschurz und das weiße Schultertuch, in denen der Reiche mit seinem vielen Geld und großen Ansehen und der Arme und Bedürftige gleich sind, damit sie sich alle an das Leichentuch erinnern, das sie bei ihrem letzten Abschied umhüllen wird. Wie Jesus, Friede sei mit ihm, sagte: „O ihr Leute: ihr seid nackt zur Welt gekommen und werdet nackt die Welt verlassen.“

 

Dieses wogende Gedränge erinnert sie auch an den Tag der Versammlung und dessen Ereignisse, an dem weder Besitz noch Söhne nutzen, außer wer zu Allâh mit integrem Herzen kommt. In der Arafât-Ebene löst sich die Klassengesellschaft auf, verschwindet die Diskriminierung, die echte aufrichtige Gleichheit wird verkörpert, die von jeglicher Heuchelei und Vortäuschung frei ist, die Gleichheit, die in der zivilisierten Welt, der Welt der falschen Zivilisation, verloren gegangen ist.

 

Beim Sich-Wenden nach Arafât wetteifern die Haddschis und beeilen sich zu ihrem Herrn, um Seine Zufriedenheit zu erlangen. Wie vortrefflich bist du, Arafât! Bei dir vergisst der Gläubige die ganze Welt und ihre Güter, verzichtet auf das ganze Leben samt dessen Luxus und Vergnügung. Er schert sich nicht um die sengende Hitze oder die brennende Sonne; weder strenge Kälte noch Regenguss halten ihn ab, weil er den Bereich der Menschheit zum Bereich der Spiritualität, die materielle Welt zur ideellen und sein irdisches Wesen zu den höheren Ebenen der Engel, zu den Scharen der Rechtschaffenen verlassen hat. Was für Zauber strahlst du aus, Arafât?! Man sieht dich kaum, ohne auf dir einen anbetend Dienenden zu sehen, der selbstentsagend anbetet, ohne einen leidenden Sünder, demütigen Gläubigen, sich verbeugenden Betenden und Tränen vergießenden Ungehorsamen zu sehen. Mir kommst du wie ein göttlicher See vor, der die Sünden und Verwerflichkeiten wegspült und Schlechtigkeiten vergibt. Dein Tag ist ein Tag der Erleuchtung, der Barmherzigkeit, des Segens und der Gaben, ein Tag, an dem Sich Allâh den Engeln gegenüber rühmt, an dem die ganze Welt lächelt, das ganze Universum strahlt, Vergebung umfassend wird und der Satan abgewiesen wird.

 

Es ist so, als ob ich die Haddschis Arafât nach dieser Würde an seiner Spitze fragen sähe, nach jenen ersten Divisionen, die auf ihm eine Weile lebten. Es ist dann so, als ob der weite Berg antworten und sagen würde: „Sie waren einzigartige Helden und tapfere Kämpfer, sie waren rein und keuch, sie haben ihre Verpflichtung Allâh gegenüber erfüllt, sie waren hart den Islamleugnern gegenüber, zueinander aber barmherzig, man sah sie sich verbeugen und niederwerfen, indem sie nach Gunstbezeigung von Allâh und nach Wohlgefallen trachteten; ihr Merkmal stand auf ihren Gesichtern durch die Niederwerfung. Allâh ist mit ihnen zufrieden und sie sind mit Ihm zufrieden, und dies ist wahrhaftig der eindeutige Erfolg.“

 

Mir kommt es so vor, als würde der stolze Berg uns an den grandiosesten, größten und inspirierten Führer Muhammad ibn Abdullâh  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken erinnern, als er die erhabenste Rede im Dasein, den ewigen Vertrag aller Zeiten und die klarste Verfassung, die die Welt jemals erfahren hat, beim Abschieds-Haddsch hielt. Darin zeichnete er der Menschheit den Weg der Befreiung, den Weg zur Würde und Glückseligkeit auf, er inspirierte die Welt mit dem wahrhaftigsten Gesetz, das die Gesellschaft und alle Geschöpfe verbessert und in dem die Rechte und die Würde der Menschen verteidigt werden: „... Heute habe Ich für euch eure Religion vollendet und Meine Gnade an euch ganz erfüllt und für euch den Islâm als Religion ausersehen ... (Sûra 5:3).

 

Beim geliebten Propheten zu Besuch:

 

Es ist anders als jeder andere Besuch, ein Besuch, der Glückseligkeit und Freude bereitet, Wahrhaftigkeit und Treue, Erfolg enthält, es ist ein Vergnügen und eine Freude für das Herz, ein Genuss für das Gemüt und eine Lebenschance. Es ist ein wohlriechender duftender Besuch, ein reiner, leuchtender und hoffnungsvoller Besuch.

 

Es ist der Besuch bei Muhammad  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken , dem besten aller anbetend Dienenden, die Perle aller Demütigen, der beste aller Gesandten und Propheten, der Großartigste unter allen Geschöpfen im Universum, die ehrenvolle Krönung der Menschheit und Symbol des Rechtes durch die Zeiten.

 

Während dieses Besuchs fließen die Tränen, hört man das laute Weinen und die Herzen rasen, denn alle sind gekommen, mit starker Sehnsucht und Leidenschaft geladen, um den Rechtleitenden der Menschheit, den Lehrer der Menschheit und den Aufrufenden zur Liebe zu besuchen. Sie wollen ihre Augen durch seinen Anblick beehren und ihrer Seele Freude bereiten, sie wollen bei ihm den Duft des Paradieses riechen, in aller Ruhe und Demut, in aller Ehrfurcht und Hoffnung und in aller Großartigkeit und Erhabenheit. Denn hier wurde die Offenbarung herabgesandt, sind die Reinheit und Barmherzigkeit zuhause, hier sind das sichere Ufer, die Wiege der Kultur und der Ort des Sakrosankten. Hier in diesen Weiten entspringt der Glaube, entstehen Überzeugung und Religion und die Seele verklärt sich. Dann sieht der Pilgerfahrer von Allâhs Licht erhellt aus, er strahlt vor demütiger Ehrfurcht gegenüber Allâh, er ist mit dem besten Reisevorrat versorgt, all seiner Sünden und Schlechtigkeiten entledigt, mit Macht und Würde gekrönt. Man sieht ihm die Zufriedenheit, Liebe und Barmherzigkeit an. Und so leuchtend und strahlend, so rein und gelöst kehren die Haddschis von ihrer gesegneten Reise in ihre Länder zurück; sie verleihen dem Leben Güte und Hoffnung und verbreiten Rechtschaffenheit und Frieden.

 

 

Aus dem Haddsch hergeleitete Bedeutungen – Teil 1

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