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  1. Ramadan
  2. Islâmischer Glaube

Merkmale des Glaubens - Teil 2

Merkmale des Glaubens - Teil 2

3. Der Glaube motiviert zum rechtschaffenen Werk und mehrt dieses:

 

Der Glaube und das rechtschaffene Werk sind wie Zwillinge. Allâh erwähnt beide miteinander im ehrwürdigen Qurân 60 Mal. Genauso wie der Glaube durch das rechtschaffene Werk vollkommen wird, gilt das rechtschaffene Werk als ein Beweis für die Wahrhaftigkeit des Glaubens. Der Prophet sagte: „Wenn ihr einen Mann die Moschee regelmäßig aufsuchen seht, so bezeugt, dass er gläubig ist!“ (At-Tirmidhî).

 

Die Gefährten des Gesandten Allâhs sind in einem Umfeld der Ignoranz geboren, das nicht auf das Trinken von Alkoholika und Trunksucht verzichtete. Als aber die folgenden Worte Allâhs des Erhabenen herabgesandt wurden: „... Alkoholika und Losspiel und Götzenopfertische und Orakelpfeile sind ja nun nichts weiter als eine Scheußlichkeit vom Werk des Satans. So meidet es! Vielleicht seid ihr ja erfolgreich!“ (Sûra 5:90), und als Allâh der Hochmajestätische anordnete, damit aufzuhören, indem Er sagte: „So meidet es“ (Sûra 5:90), und sie dies hörten, warfen sie die Weingläser aus ihren Händen; manch einer hob gerade das Weinglas an die Lippen als die Anordnung Allâhs zum Aufhören damit zu ihnen kam, und warf das Glas weg, aus dem er Wein trinken wollte, weil er der Anweisung Allâhs des Erhabenen gehorchte und sich dieser fügte. Jeder ging in sein Haus und goss die sich darin befindlichen Alkoholika weg, so dass die Straßen von Madîna lange Zeit nach Alkohol rochen.

 

Der Glaube bewirkt, was die größten Länder nicht zustande brachten, obwohl sie dafür Milliarden ausgaben. Eines der größten Länder gab tausende Millionen von seinem Vermögen aus, um das Problem der Trinksucht zu lösen. Trotzdem sind seine Bemühungen gescheitert.


4. Der Glaube beseitigt und vermindert Sünden:

Eine Sünde beseitigt weder den Glauben noch verwirkt sie diesen, auch wenn sie ihn beeinflusst und schwächt. Der Glaube vermindert die Sünde und beseitigt diese. Ein Mann aus einer früheren Gemeinschaft war mit drei Freunden auf Reisen. Als es dunkel wurde, wollten sie übernachten. Sie gingen in eine Höhle in einem Berg, um darin die Nacht zu verbringen. Plötzlich rollte ein großer Felsbrocken hinunter und verschloss ihnen den Höhlenausgang. Sie sagten zueinander: “Nichts wird euch vor dieser schwierigen Situation retten, außer ihr sprecht zu Allâh unter Nennung eurer rechtschaffenen Handlungen Bittgebete!“ Der Erste sprach zu Allâh dem Hochmajestätischen unter Nennung seiner besten Handlungen Bittgebete, dann bewegte sich der Felsbrocken ein wenig zur Seite. Sie konnten jedoch nicht hinausgehen. Der Zweite sprach zu Allâh Bittgebete, dann bewegte sich der Felsbrocken ein wenig mehr zur Seite, aber sie konnten immer noch nicht hinausgehen. Der Dritte sagte: „O mein Herr! Du weißt, ich hatte eine Kusine väterlicherseits, die ich voll und ganz liebte. Sie gehörte zu den mir liebsten Menschen. Ich wollte mit ihr das machen, was ein Mann mit seiner Ehefrau macht, nämlich den Geschlechtsverkehr. Deshalb versuchte ich sie zu verführen. Jedoch weigerte sie sich. Es vergingen Jahre und sie verarmte sehr. Dann kam sie zu mir und verlangte von mir Geld. Ich gab ihr das Geld unter der Bedingung, dass sie meinem früheren Verlangen nachkommt, dass sie mich also ihr beischlafen lässt. Dann tat ich dies. Als ich mich ihrer bemächtigte, sagte sie zitternd: »O anbetend Dienender Allâhs! Fürchte Allâh! Nimm mir meine Unschuld nicht unrechtmäßig!«, das heißt, du darfst mich nur im Rahmen der erlaubten Ehe genießen! Ich stand von ihr auf, obwohl ich sie über alles liebte und überließ ihr das Geld, das ich ihr gegeben hatte. O Allâh! Wenn ich das um Deinetwillen gemacht habe, dann öffne für uns, worin wir uns befinden!“ Da barst der Felsbrocken auseinander und sie gingen hinaus.

 

So hinderte ihn der Glaube, das unmoralische Verhalten des außerehelichen Geschlechtsverkehrs auszuüben. Wenn ein Glaubender vorhat, eine Handlung, die Allâh den Hochmajestätischen erzürnt, zu begehen, erinnert er sich, dass Allâh der Makellose und Erhabene ihn sieht. Dann lässt er von dem ab, was Allâh den Hochmajestätischen erzürnt.

 

5. Ein Glaubender sucht seine Macht und Unterstützung bei Allâh:

 

Die Quraischiten kamen zu Abû Tâlib, dem Onkel des Propheten und beklagten sich bei ihm über den Gesandten, indem sie sagten: «O Abû Tâlib! Der Sohn deines Bruders erklärt uns für töricht, schmäht unsere Götter und trennt uns von unseren Kindern. Möchte dein Neffe Geld haben, sammeln wir für ihn das Geld, so dass er der Reichste unter uns wird. Will er Herrschaft, machen wir ihn zu unserem Führer. Leidet er an einer Krankheit, bringen wir ihm die besten Ärzte, bis er geheilt wird.» Der Gesandte entgegnete ihnen durch die Überzeugung des Gläubigen, der durch Allâh kräftig ist und sich der Verführung nicht unterwirft sowie auf seinen Glauben nicht verzichtet, wie auch verlockend der diesseitige Lohn aus sein mag: «Bei Allâh, o mein Onkel! Wenn sie die Sonne in meine Rechte und den Mond in meine Linke legten, damit ich diese Angelegenheit, nämlich den Islâm, aufgebe, gäbe ich sie doch nicht auf, bis Allâh ihr zum Sieg verhilft oder ich dabei zugrunde gehe.» (Ibn Hischâm).

 

Die Islâm-Leugner hoben für die Gläubigen große Gruben aus, zündeten darin Feuer an und warfen in diese die Gläubigen, die an ihren Herrn glaubten und sich diesem Glauben nicht abschworen, auch wenn der Preis dafür ihr Tod war. Der Erhabene sagt: „Getötet wurden die Gefährten des Grabens, des Feuers versehen mit Brennstoff, als sie an ihm Sitzende waren, und sie für das, was sie den Gläubigen angetan hatten, Zeuge waren. Und sie rächten sich an ihnen nur dafür, dass sie an Allâh glaubten, den Allmächtigen, den Lobenswürdigen.“ (Sûra 85:4).

 

Als der Pharao die Zauberer geholt hatte, damit sie Moses  Frieden sei auf ihm besiegen, fielen sie gegenüber Allâh ehrerbietig nieder, als sie das Wunder Allâhs und Seine Macht gesehen hatten: „Sie sagten: „Wir glauben an den Herrn der Weltenbewohner, den Herrn von Moses und Aaron.“ (Sûra 7:121-122). Da drohte ihnen der Pharao an, ihre Hände und Füße abzuhacken, weil sie an den Gott von Moses glaubten und nicht an den Pharao. Ihre Herzen waren aber vom Glauben erfüllt, der sie mit noch mehr Kraft und Gewissheit erfüllte, indem sie sagten: „Kein Schaden! Wir werden ganz gewiss zu unserem Herrn zurückkehren.“ (Sûra 26:50).

 

Merkmale des Glaubens - Teil 1

Merkmale des Glaubens - Teil 3

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