Titel: Wie können wir uns für den Empfang des Ramadân rüsten?
Frage: As-Salâmu alaikum wa rahmatu-llâhi wa barakâtuh!
Und nun zur Frage:
Ramadân ist zu uns gekommen. Wie sollen wir ihn empfangen? Worin bestehen unsere Pflichten, damit wir ihn auf eine gute Weise empfangen sowie die Spiritualität und den Genuss des anbetenden Dienens von Anfang des Monats bis zu dessen Ende gewinnen?
Möge Allâh es euch mit Besserem vergelten!
Antwort: Im Namen Allâhs des Allerbarmers des Allbarmherzigen!
Geehrter Bruder, As-Salâmu alaikum wa rahmatu-llâhi wa barakâtuh!
Und nun zur Frage:
Die rechtschaffenen Vorfahren pflegten das Fasten des Ramadân zu beenden und sechs Monate lang danach Allâh zu bitten, dass Er von ihnen das Ramadân-Fasten annimmt. Wenn vor dem nächsten Monat Ramadân sechs Monate blieben, pflegten sie Allâh zu bitten, dass Er sie diesen Ramadân erleben lasse. Sie begriffen den Vorzug und den Einfluss des Fastens. Daher pflegten sie freiwilliges Fasten zu mehren. Imâm An-Nawawî und einige hervorragende Menschen pflegten das Fasten fortzusetzen. Einer von ihnen sagte: „Schlimme Leute sind Leute, die Allâh nur im Ramadân kennen.“ Ja! Sie waren Leute des Herrn und nicht Leute des Ramadân. Denn man soll Allâh dem Segensreichen und Erhabenen im Ramadân, im Scha‘bân und in anderen Monaten und an anderen Tagen Gehorsam leisten. Der Segensreiche und Erhabene sagt in Seiner Offenbarungsschrift: „Und diene anbetend deinem Herrn, bis die Gewissheit zu dir kommt!“ (Sûra 15:99).
Wenn sich die Leute für den Monat des Fastens mit Speisen, Getränken, Unmoralischem und verwerflichen Programmen rüsten, sollst du dich für den Empfang des Fastenmonats mit aufrichtiger Reue zu Allâh und Streben nach dem Ziehen der Seele zur Rechenschaft und dem Bekämpfen der Seele rüsten!
Wenn du um Allâhs willen fastest, dann faste wie jemand, der das Fasten nie erleben wird, und wisse, dass der Gläubige bei zwei guten Taten stirbt, eine gute Tat, die er vorausschickte und deren Belohnung er findet, und eine gute Tat, die er verzögerte und diesbezüglich bereuen wird!
Wisse, dass die rechtschaffenen Vorfahren, wenn Allâh sie den Ramadân erleben ließ, in diesem den Qurân rezitierten! Ihr Vorbild dabei war der Prophet, der aus dem Stamm Adnân stammte und den der Engel Gabriel im Qurân zu unterweisen pflegte.
Wenn der Muslim also aufgefordert ist, Allâh zu allen Zeiten Gehorsam zu leisten, soll er sein Bemühen in den hervorragenden Zeiten verdoppeln, zu deren wichtigsten der Monat Ramadân gehört. Es besteht kein Zweifel, dass das Fasten des Monates Scha‘bân und der Gehorsam gegenüber dem Allerbarmer in ihm das beste Mittel ist, mit dem wir uns für den Monat des Fastens rüsten.
Es ist dir nicht unbekannt, dass die Vorbereitung mit guter Absicht ab diesem Moment beginnt. Wenn uns Allâh der Edle durch Seine Gnade Ramadân erleben lässt, sollen wir unsere Absichten in Werke und Verrichten guter Handlungen umwandeln. Wenn wir jedoch vor Anbruch des Monats des Qurân sterben, dann sind unsere Absichten für uns besser als unsere Handlungen. Einem Muslim wird es immer wohl ergehen, solange er das Gute tut und beabsichtigt.
Ich empfehle dir, dass du demütig in Ehrfurcht gegenüber Allâh bist. Deine Frage erfreut mich, denn sie beweist das Streben nach guten Handlungen. Dies ist eine Einladung für dich und für uns, dass man sich um rechtschaffene Handlungen ab jetzt bemüht.
Wir bitten Allâh, uns zu unserem vernunftgemäßen Verhalten zu inspirieren, uns Ramadân erleben zu lassen und uns beim Fasten in ihm und beim Stehen im rituellen Gebet in dessen Nacht zu helfen.
Möge Allâh uns Erfolg gewähren und uns das Rechte treffen lassen!