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Die Dschinn - Teil 2

Die Dschinn - Teil 2

Nachdem der Prophet Muhammad  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken mit seiner Mission begonnen hatte, änderte sich das. Allâh ließ die Engel die untersten Ebenen der Himmel sorgfältig bewachen und der größte Teil der Dschinn wurde mit Meteoriten und Sternschnuppen verjagt.

 

Allâh beschreibt dies mit der folgenden qurânischen Aussage, als einer der Dschinn sagte: „Und wir haben den Himmel abgetastet, aber festgestellt, dass er mit strengen Wächtern und Leuchtkörpern gefüllt worden ist. Und wir pflegten ja an Stellen von ihm Sitze zum Abhören einzunehmen; wer aber jetzt abhört, der findet einen auf ihn wartenden Leuchtkörper.“ (Sûra 72:8-9)


Allâh sagt auch: „Und Wir haben ihn vor jedem gesteinigten Satan behütet, außer demjenigen, der verstohlen zuhört, worauf ihn ein deutlich erkennbarer Leuchtkörper verfolgt.“ (Sûra 15:17-18)


Al-Buchârî überliefert, dass Ibn Abbâs sagte: „Als der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken mit einer Gruppe von Gefährten zum Markt von Uchâdh aufbrach, wurden die Dschinn davon abgehalten, Informationen aus den Himmeln zu erlauschen. Meteoriten wurden auf sie losgelassen und sie kehrten zu ihren Leuten zurück. Als ihre Leute sie fragten, was geschehen sei, berichteten sie über die Vorkommnisse. Sie mutmaßten, dass irgendetwas geschehen sein musste, und so schwärmten sie auf der ganzen Erde aus, um nach dem Grund dafür zu suchen. Schließlich begegneten einige dem Propheten und seinen Gefährten, die gerade im Gebet waren und hörten den Qurân, während er im rituellen Gebet vorgetragen wurde. Sie sagten zu sich selbst, dass dies der Grund dafür gewesen sein muss, dass sie daran gehindert wurden, an Informationen aus den Himmeln zu gelangen. Sie kehrten zu ihren Leuten zurück und sagten: „Wahrlich, wir haben einen wunderbaren Qurân gehört, der zur Rechtschaffenheit leitet; so haben wir an ihn geglaubt, und wir werden unserem Herrn nie jemanden zur Seite stellen.“ (Sûra 72:1-2)


So konnten die Dschinn nicht mehr so einfach Informationen über die Zukunft erlangen, wie sie es vor der Entsendung des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken zu tun pflegten. Darum vermischen sie jetzt ihre Informationen mit vielen Lügen. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Die Dschinn geben eine Information (untereinander) weiter, bis sie schließlich die Lippen eines Magiers oder Wahrsagers erreicht. Manchmal werden sie von einem Meteor erfasst, bevor sie weitergeben können, was sie erfahren haben. Geben sie aber eine Information weiter, bevor sie erschlagen werden, so fügen sie hundert Lügen hinzu.“ (Überliefert von Al-Buchârî und At-Tirmidhî.)


Aischa berichtete, dass ihr der Gesandte Allâhs  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken , als sie ihn über die Wahrsager befragte, antwortete, dass sie nichts seien. Daraufhin entgegnete sie, dass die Wahrsager manchmal aber Dinge gesagt hätten, die tatsächlich wahr gewesen seien. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Dieses einzige wahre Wort nimmt ein Dschinn in aller Eile (von irgendwo her) und tut es in das Ohr seines Gefährten, der es dann mit einhundert Lügen vermischt.“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.)


Einst ging an Umar ibn Al-Chattâb ein gutaussehender Mann vorbei. Umar sagte: „Wenn ich mich nicht irre, folgt diese Person immer noch seiner Religion aus vorislâmischer Zeit oder er war einer ihrer Wahrsager.“ Er befahl, dass der Mann zu ihm gebracht werde und fragte ihn über das, wozu er ihn verdächtigte. Der Mann antwortete: „Noch nie habe ich einen Tag erlebt, an dem einem Muslim solche Anschuldigungen gemacht wurden.“ Umar sagte: „Ich bin dazu entschlossen von dir informiert zu werden.“ Der Mann sagte darauf: „Ich war ihr Wahrsager in der Zeit der Unwissenheit (vorislâmische Zeit).“ Nachdem Umar dies hörte, sagte er: „Erzähl mir von der merkwürdigsten Sache, die dir dein weiblicher Dschinn mitgeteilt hat.“ Der Mann sagte: „Als ich eines Tages auf dem Markt war, kam mein weiblicher Dschinn schwer besorgt zu mir und sagte: ‚Hast du nicht die Dschinn in ihrer Verzweiflung nach ihrer Schande gesehen? Und wie sie den Kamelstuten und ihren Reitern folgen.’ Umar sprach: „Dies ist wahr.“ (Überliefert von Al-Buchârî.)


Die Dschinn sind auch in der Lage, ihre menschlichen Kontaktpersonen über die nahe Zukunft zu informieren. Geht beispielsweise jemand zu einem Wahrsager, so bekommt der Dschinn des Wahrsagers vom Qarîn dieser Person Informationen über die Pläne, die sie vor ihrem Besuch geschmiedet hat. Daher ist der Wahrsager in der Lage, ihm zu sagen, dass er dies und das machen oder hierhin und dorthin gehen will. Auf diese Weise ist ein echter Wahrsager auch in der Lage, genaue Details über die Vergangenheit einer fremden Person zu erlangen. Es ist ihm möglich, einem vollkommen Fremden die Namen seiner Eltern, seinen Geburtsort, Ereignisse in seiner Kindheit etc. zu berichten. Die Fähigkeit, die Vergangenheit einer Person detailliert zu schildern, ist eines der Zeichen eines echten Wahrsagers, der in Kontakt mit den Dschinn steht. Da die Dschinn innerhalb eines Augenblicks größte Entfernungen zurücklegen können, sind sie in der Lage, große Mengen von Informationen über verborgene Dinge, verlorene Gegenstände und unbeobachtete Geschehnisse anzusammeln.

 

Den Beweis für diese Fähigkeit kann man im Qurân finden, und zwar in der Geschichte vom Propheten Sulaimân und Bilqîs, der Königin von Sabâ. Als die Königin Bilqîs zu ihm kam, befahl er den Dschinn, ihren Thron aus ihrem Land zu bringen: Da sprach ein kraftvoller (Riese) von den Dschinn: „Ich bringe ihn dir, bevor du dich von deiner Stelle erhebst. Und ich bin wahrlich stark (genug) dazu und vertrauenswürdig.“ (Sûra 27:39)

Die Dschinn - Teil 1

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