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Wie man seine Kinder dazu ermutigt, gute Freunde auszuwählen

Wie man seine Kinder dazu ermutigt, gute Freunde auszuwählen

"Und an dem Tag wird der Ungerechte sich in die Hände beißen und sagen: »O hätte ich doch mit dem Gesandten einen Weg eingeschlagen! O wehe mir! Hätte ich doch nicht jene Person zum Busenfreund genommen! Er ließ mich ja von der Ermahnung abirren, nachdem sie zu mir gekommen war.« Und der Satan pflegt den Menschen im Stich zu lassen." (Sûra 25:27-29).

 
Der Islâm legt sehr großen Wert auf unsere Auswahl von Freunden, da die Gesellschaft, in der wir verkehren, einen großen Einfluss auf die Entwicklung unserer Persönlichkeit und auf unseren Intellekt hat. Wir können durch unsere Freundschaften Freude und Behaglichkeit erlangen; allerdings können wir durch sie auch Elend und Schmerz erlangen. Deshalb müssen wir bei der Wahl unserer Gefährten große Vorsicht walten lassen!
 
Man kann nicht sagen: Keine Freundschaften!
 
Zuerst müssen Eltern bedenken, dass Freundschaften unter Kindern mehr als nur Spaß sind; sie sind ein wichtiger Teil der sozialen und emotionalen Entwicklung. Das Bedürfnis des Kindes, Freundschaften zu schließen, verfestigt sich in den Schuljahren, da Kinder damit beginnen, zunehmend Zeit außerhalb des Hauses zu verbringen. Da sie unabhängiger von ihrer Familie werden, steigt das Bedürfnis, Unterstützung von Freunden zu bekommen.
 
Einige Eltern sorgen sich um möglichen schlechten Einfluss einiger Freundschaften auf ihre Kinder, deshalb ermuntern sie sie dazu keine Freundschaften zu haben oder verhindern diese sogar. Jedoch ist dies nicht die richtige Lösung, da dies die natürliche soziale Entwicklung des Kindes verhindert. Außerdem können wir unsere Kinder nicht dazu erziehen, unsozial zu sein oder sich von der Gesellschaft, in der sie leben, abzusondern. Stattdessen sollten wir ihnen dabei helfen, zu begreifen, was ein wahrer und guter Freund ist, und ihnen Richtlinien geben, wie man gute Freunde auswählt!
 
Laut Dr. Smith Winberry, einem klinischen Psychologen aus Rochester Hills in den Vereinigten Staaten, beginnen Kinder im Alter von ungefähr neun bis zwölf Jahren Bindungen nicht auf Grund des Faktors der Nähe einer Person aufzubauen, sondern Freunde auf Grund ihrer Persönlichkeitsmerkmale und gemeinsamer Interessen auszuwählen.
 
In diesem Moment müssen wir als Eltern unsere Kinder sogar noch mehr unterstützen als zuvor! Wenn wir ihnen nahe stehen, dann können wir ihnen effektiver helfen.
 
Hilf deinem Kind, Freunde auszuwählen!
 
Als Zweites müssen wir unseren Kindern helfen zu verstehen, dass Freunde großen Einfluss aufeinander haben; deshalb ist es notwendig, dass wir bei der Wahl unserer Freunde äußerst vorsichtig sind.
 
Um als Eltern in der Lage zu sein, unsere Kinder dazu anzuleiten, einen guten Gefährten auszuwählen, sollten wir Folgendes tun:
 
-          Unseren Kindern dabei helfen, Selbstachtung und Selbstvertrauen zu entwickeln und ihnen beibringen, dass sie sich nicht einer Menschengruppe allein deshalb anschließen müssen, weil sie dazu eingeladen wurden.
-          Betonen, dass unsere Freundschaften auf gemeinsamen Werten und Interessen beruhen sollten anstatt auf Zweckmäßigkeit und Nähe. Der Prophet Muhammad möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Der Mensch hat die Religion seines Freundes. Deshalb sollte der Mensch sehen, mit wem er sich anfreundet!" (Abû Dâwûd, Buch 41, Nr.4815).
-          Ihnen dabei helfen, zu verstehen, dass die Anzahl der Freunde, die sie haben, nicht wichtig ist; wichtig ist die Qualität ihrer Freundschaften.
-          Ihnen beibringen, dass wahre Freunde diejenigen sind, die uns helfen, den Weg des Erfolgs zu finden und darauf zu bleiben, nicht nur im Diesseits, sondern auch im Jenseits. Und nicht diejenigen, die die Wege des Bösen und der Irreführung ausschmücken.
-          Ihnen dabei helfen zu lernen, geduldig zu sein, wenn sie nicht umgehend gute Freunde finden.
-          Ihre Freunde in das eigene Haus einladen und ihnen dabei helfen, dass ihre Freunde nicht nur zu ihnen gehören, sondern auch zur ganzen Familie. Indem wir dies tun, ermuntern wir sie dazu, gute, verdienstvolle Freunde auszuwählen, die sie uns vorstellen möchten; zur selben Zeit wird dies es uns leichter machen, sie zu beaufsichtigen und zu beraten.
 
Eine schlechte Freundschaft beenden – Wie?
 
Allerdings müssen wir bedenken, dass wir die Freundeswahl unserer Kinder nicht vollständig kontrollieren können. Wir mögen entdecken, dass einige von ihnen unangebrachte Werte oder Verhaltensweisen besitzen.
 
In diesem Moment sollten wir ihnen erklären, dass wir von dem/den bestimmten Freund(en) nichts halten, und sie daran erinnern, dass wir als Eltern sowohl das Recht als auch die Verantwortung haben, sie zu guten Werten hinzuführen und sie vor schlechten Einflüssen zu schützen. In diesem Fall müssen wir sie auch daran erinnern, dass die beste Grundlage für die Auswahl von Freunden und den Aufbau von Bindungen die Liebe zu Allâh ist; dass wir Freundschaften entsprechend unserer Prinzipien schließen sollten.
 
Abû Dharr  möge Allah mit ihm zufrieden sein! berichtete, dass er zum Propheten Muhammad möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte:
 
„O Gesandter Allâhs! Ein Mann liebt bestimmte Personen, besitzt jedoch nicht die Fähigkeit, wie sie zu wirken." Der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken entgegnete: „O Abû Dharr! Du wirst mit denen sein, die du liebtest!" (At-Tirmidhî, Buch 4, Nr.2494).
 
Wir müssen unseren Kindern beibringen, gut in der Schule und selbstbewusst zu sein, selbst wenn sie sich fremd fühlen und ihre Schulkameraden sich lustig über sie machen. Hilf ihnen dabei, ihre Einzigartigkeit zu erkennen und zu schätzen, damit sie sich nicht für ihr Anderssein schämen! Erziehe sie dazu, Allâhs Anwesenheit zu spüren und der Rechtschaffenheit zu folgen, wo immer sie auch sein mögen! Versichere ihnen, dass es besser ist, kurzzeitig einsam zu sein, als Freunde mit schlechten Werten zu besitzen!
 
Wir fragen uns vielleicht: „Wie können wir unseren Kindern all das beibringen?"
 
Die Antwort lautet: Indem wir ein Beispiel dessen sind, was wir lehren möchten. Indem wir ihnen die Lebensgeschichte des Propheten Muhammad möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken und die Geschichten der Gefährten vorlesen und indem wir ihnen Geschichten über Freundschaft und andere islâmische Werte erzählen.
 
Wir müssen sie überall scharf beobachten – zu Hause, in der Schule, auf dem Spielplatz – und ihre Stärken, Begabungen und Fertigkeiten wahrnehmen und bestätigen! Gib ihnen Zeit, über sich selbst zu reden und ihre Gefühle, Probleme, Sorgen und ihre Zufriedenheit auszudrücken! Erwidere und beantworte ihre Fragen!
 
Eine gute Idee ist es, einen wöchentlichen Familientreff und -unterricht zu veranstalten, bei dem man beabsichtigt, ihnen eine angenehme Atmosphäre zu bieten, um islâmische Werte zu erlernen.

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