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Eltern, wacht auf! Teil 3

Eltern, wacht auf! Teil 3

3. Beziehung zum Qurân – Eine Seite pro Tag

 

a) Möglicherweise sind eure Kinder bereits in der High School und weisen Anzeichen der oben erwähnten Krankheiten auf. Macht euch keine Sorgen! Vor dem Tod ist es nie zu spät sich zu ändern!

 

b) Ermuntert sie dazu, täglich eine Seite im Qurân zu lesen (in einer Sprache, die sie verstehen)! Trefft eine Art Abkommen mit ihnen, wenn sie es ablehnen, dies freiwillig zu tun! Belohnt sie für ihre Anstrengungen! So Allâh will werdet ihr, wenn sie diese eine Seite beständig lesen, mit der Erlaubnis Allâhs nach einiger Zeit große Erfolge sehen. Warum? Weil der Qurân auf einer anderen Ebene ist und - so Allâh will – wird er in ihre Herzen eindringen und ihr werdet es an ihren Taten sehen. Sie müssen jedoch beim Lesen beständig sein. Dies ist keine Angelegenheit, die man einmal alle paar Wochen tut - es muss regelmäßig getan werden!

 

c) Stellt sicher, dass auch ihr eine bestimmte gleich bleibende Menge im Qurân in einer Sprache lest, die ihr versteht! Nochmals: Eure Vorbildfunktion ist der Schlüssel zur Entwicklung eurer Kinder. 

 

4. Verrichtet die Umra!

 

a) Wenn ihr es euch leisten könnt, dann reist! Seht euch den Film „Die Botschaft“ gemeinsam an, plant gemeinsam die Umra und reist gemeinsam! Ich kenne viele Menschen persönlich, die absolut nichts praktizierten und in schwerwiegende Dinge, die harâm sind, verwickelt waren und die Allâh zu Seinem Haus (zur Ka'ba) brachte und die dann zurückkamen und bereit zur Veränderung waren. Dies wird euren Kindern – so Allâh will – dabei helfen, die Süße der Beziehung zu Allâh zu verspüren.

 

b) Doch sobald ihr zurück seid und sie wieder in derselben Schule mit denselben Freunden und im selben Umfeld sind, müsst ihr unbedingt auf Punkt 3 zurückgreifen, nämlich eine enge Beziehung zum Qurân aufbauen, da die Umra sie – so Allâh will – dazu bringen wird, sich verändern zu wollen. Sie benötigen jedoch einen Lehrer (den Qurân), der ihnen dabei hilft, diese Veränderung beständig beizubehalten.

 

c) Einige Leute, die ich kenne, haben die Umra vollzogen, nachdem sie einen Lebensstil geführt hatten, bei dem sie niemals beteten oder fasteten oder sich um etwas kümmerten. Sie kamen zurück und waren vollkommen bereit sich zu verändern, vollzogen beträchtliche Veränderungen, fielen dann jedoch wieder dorthin zurück, wo sie einst gewesen waren, bevor sie die Umra verrichteten (sehr, sehr beängstigend). Bei einem Fall fühle ich wirklich, dass die Eltern diesen Rückfall unterstützten. Denn sie sahen, dass sie viele positive Veränderungen in ihrem Leben machte, nachdem sie Lehrveranstaltungen in der Moschee besucht, an muslimischen Zeltlagern teilgenommen und mit muslimischen Schwestern Zeit verbracht hatte, und sie begannen nun damit, ihr zu verbieten, diese Veranstaltungen zu besuchen und Zeit mit Schwestern zu verbringen, die den Hidschâb tragen; denn sie wollte damit beginnen, ihn ebenfalls zu tragen. Sie wurde rückfällig! Das letzte Mal, als ich mit ihr zusammen war, betete sie das Abendgebet nicht und betete erst dann das Nachtgebet, als ich sie darum gebeten hatte, mit mir zusammen zu beten. Ich weiß, dass sie seit Kurzem einen Freund hat und ihre Kleidung ist… möge Allâh uns alle rechtleiten! Nachdem sie nach der Rückkehr von der Umra regelmäßig gebetet hatte, fiel sie in diesen Zustand zurück. Möge Allâh sie zurück zum Glauben leiten!

 

d) Stark sein: Ihr müsst als gutes Beispiel vorangehen und sie dazu ermuntern, Gutes zu tun – und es ihnen nicht verbieten, wenn sie dies tun wollen! Denn wenn sie nicht stark genug sind, das zu tun, was Allâh ihnen auferlegt hat, ohne Rücksicht auf das, was ihre Eltern sagen, dann können sie enorm abgleiten, zumal ihre Eltern sie zum Abgleiten ermutigen. 

 

5. Unterlasse eine Sünde!

 

a) Viele von uns blicken auf den Sündenberg, den sie besitzen, und wissen nicht, wie sie all diese schlechten Angewohnheiten unterlassen sollen – und selbst wenn wir sie unterlassen wollten, wissen wir nicht, wo wir anfangen sollen.

 

b) Sucht euch einfach eine problematische Angelegenheit aus, die euch dazu veranlasst, dass ihr euch von Allâh entfernt (denn in Wahrheit sind wir diejenigen, die sich entfernen. Allâh ist immer da, um sich uns zuzukehren und uns anzunehmen und zu helfen), und arbeitet daran, es zu unterlassen!

 

c) Wenn sich ein Muslim beispielsweise ständig dabei ertappt, zu lügen, zu lästern und Zeit zu verschwenden, dann entschließt er sich zum Beispiel dazu, das Lügen zu unterlassen. Tragt einen kleinen Ring, der euch jedesmal, wenn ihr ihn anseht, daran erinnert, dass Allâh euch jedes Mal, wenn ihr lügt, sieht! Spendet ein wenig Geld und bittet Allâh um Vergebung! So Allâh will, werdet ihr im Laufe der Zeit entdecken, dass das Verrichten guter Taten wesentlich einfacher ist, als ihr einst gedacht hattet, und dass das Lügen etwas ist, wovon ihr euch so gut ihr könnt  fernzuhalten versuchen sollt. Und so Allâh will werdet ihr durch eure Bemühungen zudem einen positiven Effekt auf die Beziehung zu eurer Familie erkennen.

 

d) Dann wiederholt das Gleiche mit der nächsten problematischen Handlungsweise, die ihr unterlassen solltet!

 

6. Bildet euch im Bereich Jugenderziehung!

 

a) Das Buch „Muslimische Jugendliche“ von Dr. Ekram und Mohamed R. Beshir ist eine großartige Quelle. Es gibt viele Bücher, die ihr so Allâh will nützlich finden werdet und die euch dabei helfen, an der Entwicklung eurer Beziehung zu euren Kindern zu arbeiten. 

 

7. Lasst eure Kinder integrierte Muslime sein!

 

a) Eure Kinder sind anders als ihr! Wenn sie sich in einer bestimmten Weise kleiden wollen, dann ist dies ein absoluter Bestandteil ihrer Kultur als im Westen lebende Muslime. Und wenn es den Richtlinien der Scharia entspricht, dann haltet sie nicht davon ab! Legt ihnen keine Bürden in Bereichen auf, die Allâh und Sein Gesandter (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) für die Menschen weit offen gelassen haben, um ihre individuellen Stile im Rahmen der Prinzipien und Richtlinien der Scharia zu entfalten. Lasst sie sehen, wie schön und einfach der Islâm ist, indem ihr ihnen erlaubt, das zu tun, was die Scharia erlaubt!

 

8. Denkt daran: Allâh ist immer für euch da!

 

„Ihr mögt vielleicht weit von Allâh entfernt sein, doch Er ist euch nahe! Wendet euch Ihm zu und ihr werdet Ihn finden!“

Wenn jemand sagt: „Ich empfinde, dass ich weit von Allâh entfernt bin“, dann fragt ihn „Wer hat sich entfernt?“

„Erinnert euch stets daran, wen ihr bittet! Ihr bittet Allâh, Der es liebt, wenn man Ihn bittet, Der der Bittenden nicht müde wird und Der euch am nächsten ist!“

Verliert die Hoffnung nicht! Allâh ist 24 Stunden und 7 Tage die Woche da, um euch durch die Prüfung hindurch zu helfen, Kinder zu erziehen. Und um Kindern durch die Prüfung willkürlicher Erziehung hindurch zu helfen. „Gedenkt Meiner, so gedenke Ich eurer…“ (Sûra 2:152). Und Allâh weiß es am besten!

 

Ich bitte euch alle inständig darum, mir zu verzeihen, wenn ich irgendetwas gesagt haben sollte, was irgendjemanden beleidigt oder verletzt! Und bitte ergänzt die oben erwähnten Ideen, damit wir alle so Allâh will davon profitieren können!

 

Möge Allah mich zur Ersten machen, die meinen eigenen Ratschlag befolgt und uns alle zu erfolgreichen Eltern machen sowie unsere Jugendlichen demütig in Ehrfurcht gegenüber Allâh und zu denen werden lassen, die immer so handeln, dass sie eine weitestmögliche Vervollkommnung anstreben, und vom Bewusstsein geprägt sind, dass Allâh sie stets sieht! Âmîn!

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