Das Vertrauen des Propheten Muhammad auf Allâh

13005 2026

Muhammad predigte den Menschen, auf Allâh zu vertrauen. Sein gesamtes Leben war ein wunderbares Beispiel dieser Maxime. In der Einsamkeit Makkas, inmitten von Verfolgung und Gefahr, in Not und Drangsal und inmitten der Feinde in den Schlachten von Uhud und Hunain; ein vollkommener Glaube und Vertrauen auf Allâh bestimmte sein Leben. Wie groß auch eine Gefahr gewesen sein mag, der er gegenüber stand, er verlor niemals seine Hoffnung und erlaubte sich selbst nicht, übertrieben erschüttert zu sein. Abû Tâlib wusste um die Gefühle der Quraisch, als der Prophet mit seiner Einladung zum Islâm begann. Er wusste auch, wieweit die Quraisch gehen würden und so bat er den Propheten darum, seiner Einladung zum Islam ein Ende zu setzen.

 

Er jedoch antwortete ruhig: „Lieber Onkel! Störe dich bitte nicht an meiner Einsamkeit. Die Wahrheit wird nicht für lange Zeit ohne Unterstützung bleiben. Ganz Arabien und darüber hinaus (auch andere Länder) werden sie eines Tages unterstützen.“ (Ibn Hischâm)

 
Als die Haltung der Quraisch immer bedrohlicher wurde, flehte Abû Tâlib seinen Neffen erneut an, auf seine Mission zu verzichten. Der Prophet antwortete hingegen: „O mein Onkel! Wenn sie die Sonne in meine rechte Hand und den Mond in meine linke legen und mich zwingen würden, auf mein Tun zu verzichten, würde ich davon nicht ablassen, bis Allah Seine Sache deutlich gemacht hat oder ich bei meinem Versuch sterbe.“ (Ibn Hischâm)
 
Zu einem anderen Sympathisanten sagte er : „Allâh wird mich nicht hilflos lassen.“ Ein deprimierter und unterdrückter Gefährte wurde mit folgenden Worten getröstet: „Bei Allâh! Der Tag ist nahe, an dem dieser Glaube seinen Gipfel erreichen wird, und niemand wird einen anderen außer Allâh fürchten müssen.“ (Al-Buchârî)
 
Es war dasselbe Vertrauen auf Allâh, das den Propheten ermutigt hat, seine Gebete trotz des Widerstandes öffentlich in der heiligen Moschee Makkas) zu sprechen. Die Quraisch versammelten sich einmal dort und beschlossen, seinem Leben ein Ende zu setzen, wenn er das nächste Mal die heilige Moschee betritt. Seine junge Tochter Fâtima hörte zufällig ihre Gespräche und rannte weinend zu ihrem Vater und erzählte ihm von den Plänen der Quraisch. Er tröstete sie, vollzog seine rituelle Waschung und ging zur Ka'ba, um seine Gebete zu sprechen. Unter den Quraisch gab es nur Bestürzung, als sie ihn sahen. (Ahmad)
 
Als er schließlich sein Haus verließ, um nach Madîna zu gehen, bat er Ali darum, dass er in seinem Bett schlafen solle. Er sagte zu ihm: „Sei nicht traurig; keiner wird fähig sein, dir zu schaden.“ (At-Tabarî, Ibn Hischâm)
 
Obwohl die Feinde das Haus umzingelt hatten, ging er aus dem Haus, wobei er folgenden Qurânvers las: „Und Wir haben vor ihnen eine Sperrmauer errichtet und hinter ihnen eine Sperrmauer und sie so überdeckt, dass sie nicht sehen (können).“ (Sûra 36:9)
 
Abu Bakr fürchtete sich, als die Verfolger der Höhle nahe kamen, in der der Prophet Muhammad sich während der Flucht versteckte. Der Prophet sagte jedoch: „Sei nicht traurig. Allâh ist mit uns.“
 
Ein Wächter wurde vor das Haus des Propheten in Madîna gestellt, da er von Gefahren umgeben war. Er ließ ihn jedoch  entfernen, als folgender Qurânvers offenbart wurde: „[…] Allâh wird dich vor den Menschen schützen […].“ (Sûra 5:67)
 
Ein Mann wurde festgenommen, der einen Hinterhalt legte, um den Propheten zu attackieren. Jedoch befahl er mit folgenden Worten, ihn freizulassen: „Selbst wenn dieser Mann wünschte, mich zu töten, er könnte es nicht.“ (Ahmad)
 
Eine jüdische Frau aus Chaibar vergiftete die Speise des Propheten. Er spuckte sie aus, nachdem er einen Bissen zu sich genommen hatte. Ein Gefährte hingegen, der eine größere Menge zu sich nahm, starb am nächsten Tag. Die Jüdin wurde zum Propheten gebracht, der sie sodann befragte: „Warum hast du das getan?“ Sie antwortete trotzig: „Um dich zu töten.“ Es wurde ihr gesagt: „Allâh hätte dir nicht erlaubt, es zu tun.“ (Muslim)
 
Als in der Schlacht von Uhud die Nachhut der makkanischen Armee die muslimische Armee durcheinander brachte und sich die Situation zu ihren Gunsten wendete, stand der Prophet wie ein Fels, obwohl er an Verletzungen litt. Als Abû Sufyân die Muslime verhöhnte und schrie: „Sieg für Hubal“ (Hubal war einer ihrer Götzen), bat der Prophet Umar darum, dass er zurückrufen solle: „Allâh ist unser Beschützer und Freund. Ihr aber habt keinen Beschützer und keinen Freund. Allâh ist groß, gewaltig.“ (Ibn Hischâm)
 
In der Schlacht von Hunain, als der unerwartete Angriff der Armee den Muslimen den Boden unter den Füßen nahm und eine Niederlage zu drohen schien, wich der Prophet nicht zurück. Durch sein Vertrauen auf Allâh zeigte er solch einen Mut, dass die muslimische Armee sich hinter ihm sammelte, und einen außergewöhnlichen Sieg errang.

 

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