Die Vereinbarkeit zwischen moderner Wissenschaft und Qurân - Teil 2

15020 2943

2. Kosmologie

 

Der Qurân sagt: „Sehen denn diejenigen, die ungläubig sind, nicht, dass die Himmel und die Erde eine zusammenhängende Masse waren? Da haben Wir sie getrennt und aus dem Wasser alles Lebendige gemacht. Wollen sie denn nicht glauben?“ (Sûra 21:30)
 
Dieser Vers erwähnt ausdrücklich den gemeinsamen Ursprung des gesamten Universums, eine Tatsache, die erst vor vierzig Jahren mithilfe der Nuklearphysik entdeckt wurde. Die in dem Vers erwähnte Trennung scheint sich auf das zu beziehen, was die Wissenschaftler heutzutage als „Big Bang“ bezeichnen. Überdies bestehen alle Lebewesen, wie der Vers ebenfalls erwähnt, aus Protoplasma, das zu 80 bis 85 Prozent aus Wasser besteht.
 
Es wird im Qurân auch erwähnt: „Hierauf wandte Er sich dem Himmel zu, während er noch aus Rauch bestand, und sagte dann zu ihm und zur Erde: ‚Kommt beide her, freiwillig oder widerwillig.‘ Sie sagten: ‚Wir kommen in Gehorsam.‘“ (Sûra 41:11)
 
Das Wort „Rauch“ beschreibt hier akkurat den urzeitlichen Zustand des Universums, das zusammengesetzt war aus einer heißen gasförmigen Materie, mit sich heftig wie Rauchschwaden bewegenden Gaspartikeln. Aus dieser  Materie wurden die Sterne, die Planeten und die Erde geformt. Der Qurân sagt: „Und den Himmel haben Wir mit Kraft aufgebaut, und Wir weiten (ihn) wahrlich (noch) aus.“ (Sûra 51:47)
 
Es ist eine allgemein anerkannte Tatsache, dass wir in einem sich ausdehnenden Universum leben. Der Qurân sagt: „Weder ziemt es der Sonne, den Mond einzuholen, noch wird die Nacht dem Tag zuvorkommen; alle laufen in einer (jeweils eigenen) Umlaufbahn.“ (Sûra 36:40)
 
Das arabische Wort, das sich hier auf etwas sich mit Eigenantrieb Bewegendes bezieht, ist das (im qurânischen Text vorkommende) Verb „yasbahûn“. Es weist auf eine Bewegung hin, die vom Körper selbst ausgeht. Wenn sie im Wasser stattfindet,  bedeutet das Verb Schwimmen. Findet die Handlung hingegen auf dem Land statt, meint man die Bewegung mit den eigenen Beinen. Beschreibt man damit eine Bewegung im All, so bedeutet es eine Rotation.
 
Die Sonne bewegt sich im Orbit, nicht um die Erde, sondern um das Zentrum der Galaxie. Daher gibt es keinen Widerspruch, denn der Qurân spezifiziert nicht die Umlaufbahn der Sonne. Der Qurân sagt: „Er lässt die Nacht den Tag umschlingen, und Er lässt den Tag die Nacht umschlingen. Und Er hat die Sonne und den Mond dienstbar gemacht - ein jedes läuft auf eine festgesetzte Frist zu. Sicherlich, Er ist der Allmächtige und Allvergebende.“ (Sûra 39:5) Mit „Umschlingen“ bezieht man sich hier auf das arabische Verb „kawwara“. Die ursprüngliche Bedeutung dieses Verbs ist das Wickeln eines Turbans um den Kopf.
 
Der Prozess des immerwährenden Umschlingens einschließlich der gegenseitigen Durchdringung einer Tageszeit durch eine andere wird im Qurân so dargelegt, dass die Kugelgestalt der Erde angenommen werden muss, obwohl diese Tatsache zum Offenbarungszeitpunkt sicher nicht bekannt war.
 
Der Qurân sagt: „Er ist es, Der die Sonne zu einer Leuchte und den Mond zu einem Licht gemacht und ihm Himmelspunkte zugemessen hat, […].“ (Sûra 10:5)
 
Der Qurân beschreibt die Sonne mit „Sirâdsch“, eine Lampe, die ihre eigene Hitze und ihr eigenes Licht entwickelt, wobei der Mond als „An-Nûr“ bezeichnet wird, ein Licht, das eine andere Quelle reflektiert.
 
3. Geologie
 
Der Qurân sagt: „Haben Wir nicht die Erde zu einer Lagerstatt gemacht und die Berge zu Pfählen?“ (Sûra 78:6-7)
 
Ebenso: „Er hat die Himmel ohne Stützen, die ihr sehen könnt, erschaffen und auf der Erde festgegründete Berge gesetzt, dass sie nicht mit euch wanke, […].“ (Sûra 31:10)
 
Es wurde vor kurzem entdeckt, dass Berge unterirdische „Pflöcke“ haben, die mit der Erdkruste verbunden sind, die wiederum aus sieben tektonischen Platten zusammengesetzt ist. Ihre Bewegung ist die Ursache für Erdbeben. Es heißt, dass die Pflöcke und das Gewicht der Berge eine vitale Rolle für die Stabilisierung der Erdkruste spielen.
 
4. Der Wasserkreislauf
 
Der Qurân beschreibt den Wasserzyklus korrekt und benennt das Regenwasser als den Ursprung von Quellen. „Das ist doch logisch“ wirst du meinen, aber die griechischen Philosophen haben das nicht  begriffen, wenn sie darauf hinwiesen, dass Quellen durch Meeresschaum entstanden, der sich in Höhlen sammelte. In Wirklichkeit wurde der Wasserzyklus bis zum 18. Jh. n. Chr. nicht exakt dargelegt. Der Qurân sagt jedoch hierzu: „Siehst du nicht, dass Allah vom Himmel Wasser herabkommen und es dann als Quellen die Erde durchziehen lässt? […].“ (Sûra 39:21)
 

Die hier genannten Beispiele sind stellvertretend für viele weitere Aussagen, die der Qurân und die Überlieferungen im Zusammenhang mit wissenschaftlichen Themen enthalten. Die Erklärungen der qurânischen Stellen sind natürlich nicht vollständig.  Der Qurân ist sowohl mit äußeren Tatsachen als auch in seiner internen Struktur konsistent. Es gehört zur Natur menschlicher Werke, seien diese von Wissenschaftlern, Philosophen, Weisen oder Mystikern, dass sie Widersprüche und Inkonsistenzen enthalten, nicht jedoch die göttliche Offenbarung, so wie es der Qurân sagt: „Denken sie denn nicht sorgfältig über den Qurân nach? Wenn er von jemand anderem wäre als von Allah, würden sie in ihm wahrlich viel Widerspruch finden.“ (Sûra 4:82)

 

Die Vereinbarkeit zwischen moderner Wissenschaft und Qurân - Teil 1

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