Kindes- und Frauenmissbrauch - Teil 1: Ein Problem

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Die Menschen denken gerne, dass die Familie eine soziale Institution ist, in der Liebe und Zuneigung wachsen; eine Einrichtung, deren Be- teiligte gegenseitig Unter- stützung und Fürsorge aus- tauschen. In der Realität ist die Familie jedoch in den meisten modernen Gesell- schaften das Gegenteil dessen, wofür sie gehalten wird.

 
Dieses Problem ist in der amerikanischen Familie besonders tief greifend. Gemäß den öffentlichen Kriminalitätsstatistiken ereignen sich 20 Prozent aller Morde innerhalb der Familie. Da Kinder die schwächsten Familienmitglieder sind, betrifft diese eine größere Quote an Missbrauchsfällen. Es wird geschätzt, dass die Zahl der berichteten Fälle von Kindesmissbrauch auf eine Quote von 30 Prozent pro Jahr gestiegen ist. Zwischen 1973 und 1982 gab es 1,5 Millionen Fälle von Kindesmissbrauch; 50.000 endeten mit dem Tod und 300.000 mit dauerhaften Verletzungen.
 
Ein ausführlicher Bericht über Verbrechen in einer Ausgabe des Magazins „Epsilon“ aus dem Jahr 1991 deckt das Ausmaß an Vergewaltigungsverbrechen auf, die im Westen begangen werden. Der Bericht stellt fest, dass in einem Land wie Griechenland, das nicht einmal elf Millionen Einwohner hat (gemäß Statistiken von 2001), zwischen 1978 und 1987 mehr als 10.000 gemeldete Vergewaltigungen stattfanden. Allein 1982 wurden nur in Italien mehr als 4000 Vergewaltigungen begangen. Mehr als 55.000 Vergewaltigungen haben sich in den 80er Jahren in Frankreich ereignet. In den USA wurden 102.000 Vergewaltigungen gemeldet.
 
Das Magazin fährt mit Berichten der Beobachtungen von Lernpsychologen, Soziologen und Ärzten über die zunehmende Anzahl an Vergewaltigungen fort. Diese Wissenschaftler bestätigen, dass dieses Phänomen in der Tierwelt nicht vorkommt und auch nicht zum Verhalten der Tiere gehört. Vielmehr verbinden sie das Aufkommen eines solch verheerenden Problems mit dem Westen und den westlichen Gesellschaften, in dem solche Verhaltensweisen und die zugrunde liegenden Werte verstärkt vorkommen. Der Grund hierfür sind verschiedene Faktoren, zu denen folgende gehören:
 
1. Die Medien: Diese sind einer der Hauptfaktoren dafür, dass die Straftat der Vergewaltigung „aufgebauscht“ wird. Serien und Filme zeigen viel Gewalt,  unter anderem Vergewaltigungsverbrechen. Die meisten Filme handeln um sexuelle und gewalttätige Vorfälle, zusätzlich zu nicht jugendfreien Filmen. Solche Darbietungen sind ein Anreiz zur Nachahmung für die Jugend.
 
2. Trunkenheit wurde als ein weiterer Grund hinter 37,6% der Vergewaltigungen vermerkt.
 
3. Ferner stehen Faktoren der modernen Konsumgesellschaft hinter dem Anstieg der Vergewaltigungen und ähnlicher Verbrechen. Das Design der Kleider internationaler Geschäftshäuser, die die attraktiven Rundungen des weiblichen Körpers zeigen, haben viele Vergewaltigungsverbrechen gegen Frauen zur Folge, die mit dem zur Schaustellen der Körperteile übertreiben, um der Anerkennung und Attraktion der Öffentlichkeit Willen. Viele Vergewaltiger sagten, dass dies auf die meisten ihrer Opfer zutraf. Viele der vergewaltigten Frauen gaben an, dass sie vergewaltigt wurden, als sie freizügige und attraktive Kleidung trugen.
 
4. Ein erzieherischer Faktor wird an dieser Stelle dadurch veranschaulicht, dass Kindern beiden Geschlechts durch gemischte Erziehung beigebracht wird, wie man intime Beziehungen miteinander aufbaut. Zu lernen, wie man miteinander ausgeht, ist nur ein Beispiel.
 
5. Das Auseinanderbrechen der Familie hat junge Leute schon in einem frühen Alter dazu gezwungen, außerhalb des Hauses Liebe zu suchen. In vielen Fällen hat dies zu sehr gravierenden Konsequenzen geführt. Hunderttausende Kinder im Westen kennen ihre Väter nicht.
 
6. Die Entfernung der Religion aus dem öffentlichen Leben hat Chaos herbeigeführt.
 
7. Da die meisten westlichen Gesellschaften auf den Fundamenten christlicher Werte aufgebaut sind, könnten einige falsche religiöse Einstellungen gegenüber der Frau, die man als schlechte (und den Mann lockende) Wesen ansieht, dazu geführt haben, dass Frauen betrachtet werden, als ob sie es wert sind, das Opfer einer Vergewaltigung zu sein.
 
8. Ein anderer Grund, den die Wissenschaftler anführten war, dass das Gesetz in den meisten westlichen Ländern das Verbrechen der Vergewaltigung nicht ernst genug nimmt. Vergewaltiger werden nämlich nicht hart genug bestraft: Normalerweise werden milde Strafen von nicht mehr als zwei Jahren Gefängnisstrafe verhängt. Dies ist das Maximum des Strafmaßes.
 
In der indischen Gesellschaft wird das Leben der Frauen, deren Männer umgekommen sind, andererseits unerträglich, weil sie Satî (Hinduismus: Frauenverbrennung) begehen müssen, eine Form des Selbstmordes. Gustave Le Bon schrieb über diesen Aspekt der indischen Gesellschaft und sagt:
 
Das Opfern von Witwen bei der Bestattung ihrer Ehemänner ist nicht das Shastra (Sanskrit: Schrift, Lehre Anweisung im hinduistischen Kontext), aber es scheint so, als wäre diese Handlung in Indien üblich geworden, denn wir finden bereits in den Berichten griechischer Geschichtsschreiber Hinweise darauf.
 
Die Frauenverachtung kann man auch in den Berichten der indischen Medien beobachten, die berichten, dass eine große Anzahl junger Mädchen lebendig begraben werden, weil Frauen als wirtschaftliche Last für ihre Eltern gesehen werden.
 
Die Times berichtete, dass die Ein-Kind-Politik, die heutzutage in China umgesetzt wird, viele Chinesen dazu brachte, sich ein männliches Kind zu wünschen und ein weibliches Baby entweder abzutreiben, ihr weibliches Kleinkind zu töten oder ihre älteren Mädchen an „mobile Sklavenmärkte“ zu verkaufen. Diesbezüglich hat die chinesische Polizei kürzlich 49 Mitglieder einer Bande festgenommen, deren Job es war, Mädchen in ganz China zu kaufen, zu schmuggeln und zu verkaufen. Als Ergebnis dieser grausamen Behandlung der Mädchen in China hat der Chinesische Ausschuss für Landesplanung berichtet, dass die Anzahl der Männer größer ist als die Anzahl der Frauen.
 

Die Behandlung von Frauen und Kindern in den gegenwärtigen säkularen Gesellschaften – ob in Amerika, Europa, Indien oder China – ist der Behandlung in der vorislâmischen Gesellschaft sehr ähnlich. Der Islâm kam hingegen, um den Missbrauch der Frauen und Kindern abzuschaffen und um den Frauen, Jugendlichen und ebenso den Alten ihre Würde zurückzugeben.

 

Kindes- und Frauenmissbrauch - Teil 2: Die islâmische Lösung

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