Freundlichkeit zu Hause

  • Veröffentlicht:04.04.2012
  • Kategorie:Eheleben
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Der Islâm ist eine schöne Religion, voller Weisheit und Harmonie. Wer diese wunderbare Religion richtig praktiziert, ist dem orientierungslosen Muslim ein großartiges Beispiel.

 
Der Prophet sagte: „Der beste unter euch im Glauben ist derjenige mit dem besten Charakter.“ (At-Tirmidhî)
 
Freundlichkeit zu Hause verbreiten:
 
Âischa berichtete, dass der Gesandte Allâhs sagte: „Wenn Allâh, der Allmächtige, etwas Gutes für die Leute eines Haushaltes will, setzt er Freundlichkeit zwischen sie.“ (Ahmad)
 
In einer anderen Überlieferung heißt es: „Wenn Allâh die Leute eines Haushaltes liebt, setzt er Liebenswürdigkeit zwischen sie.“ (Ibn Abû Ad-Dunyâ)
 
Mit anderen Worten beginnen die Menschen, freundlich zu einander zu sein.
 
Liebenswürdigkeit ist eines der Mittel, um Fröhlichkeit im Heim einkehren zu lassen, denn sie ist sehr segensreich zwischen den Ehepartnern und Kindern und bringt Erfolge, die nicht durch Strenge erreicht werden können. Der Prophet sagte: „Allâh liebt Freundlichkeit und belohnt dadurch mehr, als man durch strengen Umgang erreichen könnte.“ (Muslim)
 
Der Ehefrau bei der Hausarbeit helfen:
 
Viele Männer glauben, dass Hausarbeit unter ihrer Würde ist und manche glauben, dass es ihr Ansehen und ihren Stellenwert mindern würde, wenn sie ihren Frauen bei der Arbeit helfen. Der Gesandte Allâhs jedoch, pflegte „seine Kleider selbst zu flicken, seine Schuhe zu reparieren und alles zu tun, was Männer zu Hause machen.“ (Ahmad)
 
Mit diesen Worten antwortete Âischa , als sie gefragt wurde, was der Prophet zu Hause zu tun pflegte; sie beschrieb also, was sie selbst erlebt hatte.
 
In einer anderen Überlieferung sagte sie: „Er war wie jedes menschliche Wesen; er säuberte seine Kleidung, molk sein Schaf und bediente sich selbst.“ (Ahmad)
 
Sie wurde auch gefragt, was der Prophet zu Hause zu tun pflegte, und sie sagte: „Er half seiner Familie und wenn die Zeit für das Gebet kam, ging er, um zu beten.“ (Buchârî)
 
Wenn wir muslimischen Männer heutzutage dasselbe tun würden, würden wir drei Dinge erreichen:
 
1. Wir würden dem Beispiel des Propheten folgen.
2. Wir würden unseren Frauen helfen.
3. Wir würden bescheidener sein und wären bodenständiger.
 
Diese Erzählungen sollen als Erinnerung für jene Männer dienen, die immer sofort Essen von ihren Frauen fordern, wenn der Topf auf dem Herd steht, obwohl das Baby schreit, weil es gefüttert werden will. Sie nehmen weder das Kind zu sich, noch warten sie auch nur ein bisschen auf das Essen.
 
Liebevoll sein und mit den Mitgliedern der Familie Scherzen:
 
Seiner Frau und den Kindern Liebe zu zeigen ist eines der Dinge, die zu einer glücklichen und freundlichen Atmosphäre im Heim führen. Daher empfahl der Prophet Dschâbir eine Jungfrau zu heiraten, indem er sagte: „Warum hast du keine Jungfrau geheiratet, so dass du mit ihr spielen kannst und sie mit dir spielen kann, und damit du sie zum Lachen bringen kannst und sie dich zum Lachen bringen kann?“ (Buchârî, Muslim)
 
Ferner sagte der Prophet : „Alles, (bei dem Allahs Name nicht erwähnt wird) ist Zeitverlust, außer vier Dinge: Ein Mann, der mit seiner Frau spielt…“ (An-Nasâî; Albânî sagt: thâbit/authentisch)
 
Der Prophet pflegte seine Frau Âischa liebevoll zu behandeln, wenn er mit ihr Ghusl (die Vollwaschung) durchführte, wie sie berichtete: „Der Gesandte Allahs und ich pflegten gemeinsam Ghusl aus einem Gefäß zu machen und aus Spaß tat er so, als wolle er das ganze Wasser benutzen, so dass ich sagte: ‚Lass mir etwas übrig, lass mir etwas übrig!“ (Muslim)
 
Die Art, auf die der Prophet seine Zuneigung gegenüber jungen Kindern zeigte, ist zu bekannt, als dass man sie extra erwähnen müsste. Er pflegte seine Zuneigung zu seinen Enkeln Hasan und Husain oft zu zeigen. Das ist vermutlich einer der Gründe, weshalb die Kinder sich freuten, wenn er von einer Reise zurückkehrte. Sie beeilten sich, um ihn willkommen zu heißen, wie es in der folgenden authentischen Überlieferung berichtet wird: „Immer wenn er von einer Reise zurückkam, wurden die Kinder seines Hauses mitgenommen, um ihn zu treffen.“ Er umarmte sie und drückte sie fest an sich, wie Adullâh ibn Dscha’far sagte: „Immer wenn der Prophet von einer Reise zurückkehrte, wurden wir bis an die Grenzen von Madîna mitgenommen, um ihn zu treffen. An einem Tag trafen ihn Hasan, Husain und ich. Er trug einen von uns vor sich auf seinem Reittier und einen hinter sich, bis wir Madîna erreichten.“ (Muslim)
 
Vergleiche dies mit der Situation in einigen tristen Haushalten, in denen weder gescherzt  noch gespielt wird, und wo es keine Zuneigung oder Barmherzigkeit zwischen den Familienmitgliedern gibt. Wer auch immer denkt, dass Küssen gegen die Würde des Vaters geht, der sollte die folgende Erzählung, die Abû Huraira überliefert hat, lesen. Er sagte:
 
„Der Gesandte Allâhs küsste Al-Hasan ibn Alî und Al-Aqra’ Ibn Qâbis At-Tamîmî saß bei ihm. Al-Aqra’ sagte: ‚Ich habe zehn Kinder und habe nie eines von ihnen geküsst.’ Der Gesandte Allahs schaute ihn an und sagte: ‚Derjenige, der keine Barmherzigkeit zeigt, dem wird auch keine Barmherzigkeit widerfahren.’“ (Buchârî, Muslim)
 
Quellen:
 
1. Muchtsar Minhâdsch Al-Muslim
2. Artikel eines unbekannten Autor
3. Die beiden Sahîh-Werke Al-Buchârîs und Muslims
 
Ziele und wesentliche Punkte des Artikels:
 
1. Freundlichkeit zu Hause verbreiten
2. Der Ehefrau bei der Hausarbeit helfen

3. Liebevoll sein und mit den Mitgliedern der Familie scherzen

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