Der Sinn des Lebens - Teil 3

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Allâh gedenken (Dhikr)

 
Alle Arten der Anbetungshandlungen, die dem göttlichen Gesetz entnommen werden können, stellen eine Möglichkeit für den Menschen dar, Allâhs zu gedenken. Es liegt in der Natur des Menschen, manchmal sogar die wichtigsten Dinge zu vergessen. Der Mensch vertieft sich manchmal derart in die Erfüllung seiner materiellen Bedürfnisse, dass er die Erfüllung seiner spirituellen Bedürfnisse völlig vergisst. Das regelmäßige Gebet ist vorgeschrieben, damit der Gläubige seinen Tagesablauf nach dem Gedenken Allâhs einrichten kann. So verknüpfen sich auf alltäglicher Basis spirituelle Bedürfnisse mit materiellen. Das tägliche Bedürfnis zu essen, zu trinken und zu schlafen wird mit dem täglichen Bedürfnis, seine Beziehung zu Allâh aufrecht zu erhalten, verbunden. Allâh sagt in der letzten Offenbarung bezüglich des Gebetes: „Gewiss, Ich bin Allâh. Es gibt nichts Verehrungswürdiges außer Mir. So diene Mir und verrichte das Gebet zu Meinem Gedenken.“ (Sûra 20:14)
 
In der Sûra „Al-Baqara“ sagt Allâh im Bezug auf das Fasten: „O die ihr glaubt, vorgeschrieben ist euch das Fasten, so wie es denjenigen vor euch vorgeschrieben war, auf dass ihr gottesfürchtig werden möget.“ (Sûra 2:183)
 
Die Gläubigen werden dazu ermutigt, Allâhs so viel wie möglich zu gedenken. Obwohl vom göttlichen Gesetz prinzipiell zu Mäßigung in allen Lebensbereichen - den spirituellen wie den materiellen - ermutigt wird, wird hinsichtlich des Gedenkens an Allâh eine Ausnahme gemacht. Es ist nicht möglich, Allâhs zu viel zu gedenken. Daher fordert Allâh in der letzten Offenbarung, Ihm so viel wie möglich zu gedenken: „O die ihr glaubt, gedenkt Allâhs in häufigem Gedenken“ (Sûra 33:41)
 
Das Gedenken wird derart betont, weil es im Allgemeinen dann zur Sünde kommt, wenn man Allâh vergisst. Man wird am verletzlichsten durch negative Einflüsse, wenn man sich Allâhs nicht mehr eingedenk ist. Daher versuchen die Teufel und ihre Helfer, den Geist des Menschen mit unnötigen Gedanken und Gelüsten abzulenken, damit dieser Allâh vergisst. Wenn dies erst einmal der Fall ist, dann sind die Menschen gerne bereit, Schlechtes zu tun. Die letzte Offenbarung, der Qurân, thematisiert dieses Phänomen im Kapitel Al-Mudschâdala: „Der Satan hat sie in seine Gewalt gebracht und sie dann Allâhs Ermahnung vergessen lassen. Jene sind die Gruppierung des Satans. Aber sicherlich, die Gruppierung des Satans, das sind ja die Verlierer.“ (Sûra 58:19)
 
Allâh hat den Alkohol und das Glücksspiel vor allem deswegen verboten, weil sie dazu führen, dass man Allâh vergisst. Der menschliche Geist und Körper werden schnell drogen- und spielsüchtig. Wenn man abhängig ist, dann führt einen das Verlangen durch diese Dinge immer wieder angeregt und aufgeputscht zu werden, dazu alle möglichen schlechten Dinge zu tun und sich selbst zu schaden. Allâh sagt im Qurân: „Der Satan will (ja) zwischen euch nur Feindschaft und Hass säen durch berauschenden Trank und Glücksspiel und euch vom Gedenken Allâhs und vom Gebet abhalten. Werdet ihr (damit) nun wohl aufhören?“ (Sûra 5:91)
 
Die Menschheit muss also Allâhs gedenken, um das eigene Seelenheil zu erlangen. Jeder Mensch hat Zeiten der Schwäche, in denen er Sünden begeht. Wenn man dann keine Wege hat Allâh zu gedenken, versinkt man mit jeder Sünde tiefer und tiefer in der Verdorbenheit.
Diejenigen aber, die dem göttlichen Gesetz folgen, werden fortdauernd an Allâh erinnert, wodurch sie die Möglichkeit bekommen zu bereuen und ihr Verhalten zu korrigieren. In der letzten Offenbarung lesen wir passend dazu: „und diejenigen, die, wenn sie eine Abscheulichkeit begangen oder sich selbst Unrecht zugefügt haben, Allahs gedenken und dann für ihre Sünden um Vergebung bitten - und wer sollte die Sünden vergeben außer Allâh? - und (die) nicht auf dem beharren, was sie getan haben, wo sie doch wissen.“ (Sûra 3:135)
 
Die Religion des Islâm
 
Das vollkommenste System der Anbetung, das den Menschen heute bekannt ist, ist das des Islâm. Schon das Wort Islâm an sich bedeutet „Hingabe unter den Willen Allâhs“. Obwohl im Allgemeinen als dritte der drei monotheistischen Religionen bezeichnet, ist er keineswegs eine neue Religion.
 
Er ist die Religion, die alle von Allâh gesandten Propheten (Friede sei auf ihnen) den Menschen überbrachten. Der Islâm war die Religion Âdams, Ibrâhîms, Mose und Jesu (Friede sei auf ihnen).
 
Dies sagt Allâh ausdrücklich im Qurân: „Ibrâhîm war weder ein Jude noch ein Christ, sondern er war Anhänger des rechten Glaubens, einer, der sich Allâh ergeben hat, und er gehörte nicht zu den Götzendienern.“ (Sûra 3:67)
 
Da es nur den einen Gott gibt und die Menschheit eine Gemeinschaft ist, ist auch die von Allâh gegebene Religion eine. Er hat nicht den Juden eine Religion vorgeschrieben, den Indianern eine andere, wieder eine andere für die Europäer, usw. Die menschlichen Bedürfnisse sind gleich und die Natur des Menschen hat sich seit der Erschaffung des ersten Menschen nicht verändert. Konsequenterweise wird keine andere Religion neben dem Islâm von Allâh akzeptiert. So ist es auch in der letzten Offenbarung zu lesen: „Gewiss, die Religion ist bei Allâh der Islâm'.“ (Sûra 3:19)
 
Und: „Wer aber als Religion etwas anderes als den Islâm begehrt, so wird es von ihm nicht angenommen werden, und im Jenseits wird er zu den Verlierern gehören.“ (Sûra 3:85)
 

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