Beschreibung der ´Umra

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Für denjenigen, der die ´Umra beabsichtigt, ist es wünschenswert den Ghusl (die Ganzkörperwaschung) zu verrichten, sich zu reinigen und seinen Körper, Kopf und Bart zu parfümieren, wenn er den Mîqât (Grenze der Pilgerweihe) erreicht. Der Ghusl für den Ihrâm (Pilgerweihe) ist eine Sunna für alle Männer und Frauen, sogar für Frauen während der Periode oder Wöchnerinnen.

 
Dann bekleidet sich der Mann mit der Ihrâm-Kleidung, dem Izâr (Lendentuch) und dem Ridâ (Schultertuch), nachdem er jede dem Körper angepasste genähte Kleidung wie Hemd oder Hose abgelegt hat. Die Frau trägt jedwede bedeckende Kleidung ohne Schmuck oder Freizügigkeit. Den Gesichtsschleier und Handschuhe darf sie während des Ihrâm nicht tragen, sie bedeckt ihr Gesicht aber in Anwesenheit fremder Männer, indem sie ihr Kopftuch herabhängen lässt. Wenn zu der Zeit, in der man den Ihrâm anlegt, ein Pflichtgebet ansteht, betet man es, ansonsten betet man zwei Rak´as Sunna des Ihrâm.
 
Nach diesem Gebet beabsichtigt man den Ihrâm, indem man sagt:
Labbaika ´Umratan. „Hier bin ich für die ´Umra!“
 
Daraufhin beginnt er mit der Talbiya:
 
„Labbaika Allâhumma Labbaika, Labbaika la Scharîka laka Labbaik, Inna Al-Hamda wa An-Ni´mata laka wa Al-Mulk, la Scharîka Lak.“
„Hier bin ich, o Allâh, hier bin ich. Hier bin ich, Du hast keine Teilhaber, hier bin ich. Wahrlich, das Lob gebührt Dir, die Gnade ist nur von Dir, und die Herrschaft gehört nur Dir. Du hast keine Teilhaber.“
 
Der Mann erhebt dabei seine Stimme, die Frau wiederum senkt ihre Stimme soweit, dass sie nur die Frauen um sie herum hören können.
 
Somit hat der ´Umra-Pilger seine rituellen Handlungen begonnen und alle im Ihrâm verbotenen Handlungen bleiben ihm bis zum Ende der rituellen Handlungen verboten.
 
Der Pilger sollte die Talbiya oft aussprechen, weil sie das rituelle Wort dieser rituellen Handlungen darstellt. Vor allem soll er sie bei Veränderungen von Zeit und Ort aufsagen, wie beim Hinauf- und Hinabsteigen, oder wenn die Nacht oder der Tag beginnen. Er führt die Talbiya fort, bis er mit dem Tawâf (Umlaufen der Ka´ba) beginnt.
 
Wenn er sich Makka nähert, ist es wünschenswert für das Betreten Makkas die Ganzwaschung vorzunehmen. So tat es der Prophet . Ebenfalls gehört es zur Sunna, Makka von seiner höchsten Seite her, nämlich von Kadâ (At-Thaniyya Al-´Ulyâ) aus, zu betreten, und von seiner niedrigsten Seite her, nämlich von Kudin (At-Thaniyya As-Suflâ) zu verlassen. So wurde es von unserem Propheten Muhammad überliefert.
 
Wenn er die verwehrte Moschee erreicht, betritt er sie mit seinem rechten Fuß zuerst und spricht dabei wie bei dem Betreten jeder anderen Moschee auch:
 
„Bismillâh, wa-s-Salâtu wa-s-Salâmu ´alâ Rasûlillâh, Allâhumma-ghfir lî dhunûbî, wa-ftah lanâ Abwâba Rahmatik.“
„Im Namen Allâhs, möge Allâh Seinen Gesandten in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken! O Allâh, vergib mir meine Sünden und öffne uns die Tore Deiner Barmherzigkeit!“
 
Dann geht er in Richtung des schwarzen Steines und beginnt von dort aus seinen Tawâf. Zuvor ist es erwünscht, die Mitte seines Schultertuches unter seine rechte Achsel zu nehmen und die beiden Tuchenden über die linke Schulter zu werfen. Dies nennt man Al-Idtibâ´.
 
Wenn er den schwarzen Stein erreicht, berührt er ihn mit seiner rechten Hand und küsst ihn, wenn möglich. Während er ihn berührt, sagt er: „Bismillâh wallâhu Akbar!“ „Im Namen Allâhs und Allâh ist größer!“
 
Dann beginnt er den Tawâf. Wenn er die jemenitische Ecke - die Ecke vor dem schwarzen Stein - erreicht, ist es für ihn empfehlenswert, diese ohne sie zu küssen zu berühren. Wenn er sie nicht berühren kann, ist es ihm möglich, von Weitem auf sie zu zeigen.
 
Zwischen dem schwarzen Stein und der jemenitischen Ecke spricht er folgendes Bittgebet aus dem Qurân:  „Rabbanâ Âtinâ fi-d-Dunyâ Hasanatan wa fil-Âchirati Hasanatan waqinâ ´Adhâba An-Nâr“. „Unser Herr, gewähre uns im Diesseits Gutes und im Jenseits Gutes und bewahre uns vor der Pein des Höllenfeuers!“ (Sûra 2:201)
 
Während des verbleibenden Tawâf spricht er nach Belieben Bittgebete und rezitiert aus dem Qurân. Es gibt keine besonderen Du´âs (Bittgebete) oder Dhikr (Worte für das Gedenken Allâhs) für jede Umrundung.
 
Er vollzieht den Tawâf um die Ka´ba in sieben Umrundungen. Er beginnt und endet am schwarzen Stein und macht in jeder Runde das, was er in der ersten Runde gemacht hat. Es gehört zur Sunna, in diesem (ersten) Tawâf in den ersten drei Runden schnell und nahe an der Ka´ba zu laufen. Dies wird Raml genannt. In den restlichen Umrundungen läuft er normal. Diese Regel gilt nur für die Männer.
 
Nach Beendigung der siebten Umrundung bringt er sein Schultertuch wieder in die gewohnte Position und geht zum Maqâm Ibrâhîm (Platz des Abraham), wo er folgenden Qurân-Vers rezitiert: „Nehmt Abrahams Standort als Gebetsplatz!“ (Sûra 2:125)
 
Er betet zwei Rak´as am Maqâm, wenn ihm das möglich ist. Wenn nicht, betet er sie an jedem beliebigen Platz in der Moschee. Nach der Al-Fâtiha (der ersten Sûra) liest er in der ersten Rak´a:
 
„Sprich: "O ihr Kâfirûn! ich diene nicht dem, dem ihr dient, und ihr dient nicht dem, dem ich diene. Und ich werde nicht dem dienen, dem ihr dient. Und ihr dient nicht dem, dem ich diene. Euch eure Religion und mir meine Religion!" (Sûra 109)
 
Und in der zweiten nach der Al-Fâtiha:
„Sprich: "Er ist Allâh, Einer, Allâh, der Überlegene. Er hat nicht gezeugt und ist nicht gezeugt worden und niemand ist Ihm gleich.“ (Sûra 112)
 
Danach begibt er sich zum Ort des Sa´î und rezitiert, wenn er sich As-Safâ nähert: „Gewiss, As-Safâ und Al-Marwa gehören zu den Riten Allâhs.“ (Sûra 2:158)
 
Dann sagt er: Abda´u bimâ bada´Allâhu bih. „Ich beginne mit dem, womit Allâh begann.“
 
Dann besteigt er As-Safâ, wenn möglich, bis er die Ka´ba sieht. Er nimmt die Qibla (Gebetsrichtung) ein, erhebt seine Hände und sagt: Lâ Ilâha Illa-llâh. „Es gibt nichts Verehrungswürdiges außer Allâh.“ Und Allâhu Akbar. „Allâh ist größer!“
 
Dann sagt er: Lâ Ilâha Illa-llâh, wahdahû lâ Scharîka lah, lahu-l-Mulku wa lahu-l-Hamdu wa huwa ´alâ kulli Schai´in qadîr, Lâ Ilâha Illa-llâhu wahdah, andschaza Wa´dahû, wa nasara ´Abdahû, wa hazama-l-Ahzâba wahdah.
 
„Es gibt nichts Verehrungswürdiges außer Allâh, Er ist einzig, hat keine Partner. Ihm gehört die Herrschaft und Ihm gebührt das Lob, und Er hat zu allem die Macht. Es gibt nichts Verehrungswürdiges außer Allâh, Er ist einzig. Er hat Sein Versprechen erfüllt, und Seinem Ihm anbetend Dienenden geholfen und die Gruppen allein besiegt.“ Er wiederholt dies drei Mal und spricht dazwischen selbstgewählte Bittgebete.
 
Dann geht er von As-Safâ in Richtung Al-Marwa hinab. Wenn er das grüne Zeichen erreicht, rennt er so schnell wie er kann, ohne jemanden zu belästigen. Wenn er das zweite grüne Zeichen erreicht, läuft er wieder in der normalen Geschwindigkeit, bis er Al-Marwa erreicht. Dabei sollte er sich mit Dhikr und Du´â beschäftigen, Allâh loben und Qurân rezitieren. Der schnelle Lauf zwischen den beiden grünen Markierungen ist eine Besonderheit für die Männer und wird von den Frauen nicht praktiziert.
 
Wenn er Al-Marwa erreicht, steigt er ihn hinauf und tut dort das, was er auf As-Safâ getan hat. Den folgenden Qurân-Vers liest er dieses Mal aber nicht: 
 
„Gewiss! As-Safâ und Al-Marwa gehören zu den Riten Allâhs.“ (Sûra 2:158). Damit ist eine Runde des Sa´î vollendet.
 
Dann geht er von Al-Marwa in Richtung As-Safâ und eilt zwischen den markierten Bereichen. Wenn er As-Safâ erreicht, verrichtet er wieder das, was er schon beim ersten Mal getan hat, ohne den erwähnten Qurân-Vers zu lesen.
 
So vollzieht er dies sieben Mal, wobei ein Lauf von As-Safâ nach Al-Marwa eine Runde und die Rückkehr von Al-Marwa nach As-Safâ eine weitere Runde darstellt. Schließlich endet er in Al-Marwa.
 
Nach Beendigung des Sa´î rasiert oder kürzt er das Haupthaar, wenn er ein Mann ist. Das Rasieren ist vorzuziehen. Er muss seine Haare vollständig kürzen oder rasieren und darf sich nicht mit dem Schneiden eines Teiles der Haare begnügen. Die Frau rasiert ihre Haare nicht, sie schneidet sie nur. Sie kürzt jede Strähne dabei um ein Fingerbreit oder weniger.
 
Damit haben sie die rituellen Handlungen der ´Umra vollendet und den Ihrâm beendet. Nun sind ihnen wieder alle Dinge erlaubt, die ihnen auf Grund des Ihrâm verboten waren.

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