Lehren aus dem Eheleben Mose – Teil 3

  • Veröffentlicht:14.02.2010
  • Kategorie:Eheleben
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Der Vorschlag des Vaters, Moses mit einer seiner Töchter zu vermählen

 


 

Und als Moses, der Prophet Allâhs, dem Vater der beiden Frauen, berichtete, was ihm in Ägypten widerfahren war, sagte dieser: „Fürchte dich nicht; du bist dem ruchlosen Volk entronnen.“ (Sûra 28:25)


 

 


 

Und eine seiner beiden Töchter sagte: „O mein Vater, stelle ihn gegen Lohn ein; denn der beste Mann, den du gegen Lohn einstellen kannst, ist einer, der stark ist, ehrlich!“, Und da entgegnete er: „Ich will dir eine von diesen meinen zwei Töchtern zur Frau geben unter der Bedingung, dass du dich mir auf acht Jahre zum Dienst verpflichtest. Willst du dann zehn (Jahre) vollmachen, so steht es bei dir. Ich möchte aber nicht hart sein zu dir; du wirst mich, so Allâh will, als einen der Rechtschaffenen finden.“ (Sûra 28:26-27)


 

 


 

Er bot seine Schutzbefohlene, also seine Tochter, demjenigen an, den er als rechtschaffen ansah, so wie es die Rechtschaffenen handhabten, so wie ´Umar ibn Al-Chattâb, der seine Töchter Abû Bakr und ´Uthmân angeboten hatte.


 

 


 

Natürlich bedarf es bei der Auswahl des Gatten großer Sorgfalt; und als Al-Hasan gefragt wurde, mit wem man seine Tochter verheiraten sollte, antwortete er: „Verheiratet sie mit dem Frommen, Reinen! Denn wenn er sie mag, so behandelt er sie ehrenvoll, und sollte er sie nicht mögen, so demütigt er sie nicht.“


 

 


 

Rechtschaffenheit und das Bestreben, Allâh zu gehorchen, sind die Qualitäten, die den Mann ausmachen, nicht etwa Herkunft, Beruf, Vermögen oder Gesundheit, was alles von der Mehrheit der Gelehrten sogar als Mangel angesehen wird.


 

 


 

Auch darf die Vormundschaft des Mannes über seine Frau nicht als Herrschaft oder Unterdrückung verstanden werden, vielmehr bildet sie eine Obhut unter dem Mantel des Mitgefühls und der Barmherzigkeit und zum Wohle der Frau.


 

 


 

So fiel die Wahl der beiden Frauen auf den Starken, Ehrlichen, der zu den besonders standhaften und entschlossenen der Gesandten gehörte. Und der rechtschaffene Vater folgte mit seinem Angebot zur Heirat, das auch Zustimmung fand, dem Weg der Frommen. Denn jemand wie Moses, der Prophet Allâhs, ist wahrlich niemand, den man einfach ziehen lassen sollte, auch wenn er arm ist. So wurde der Vertrag geschlossen, ohne jeglichen Hochmut, Zweifel oder Trug. Nicht so, wie es manche Leute machen, die keine Gottesfurcht besitzen, nachdem der Bewerber der begehrten Frau vorgestellt wurde. Das sind Dinge, die während des ersten Gespräches beachtet werden sollten.


 

 


 

Ebenso darf die Frau nicht gezwungen werden jemanden zu heiraten, den sie nicht will, noch entscheidet sie unabhängig selbst darüber, ohne ihren Vormund, so wie es in einem Hadîth heißt: „(Es kommt) keine Heirat (zustande), außer durch den Vormund.“


 

 


 

 


 

Wenn also eine Frau ohne die Erlaubnis ihres Vormundes heiratet, so ist diese laut überwiegender Meinung der früheren wie auch der heutigen Gelehrten absolut nichtig. Sogar wenn ein ferner Verwandter sie verheiratet, obwohl es einen ihr näherstehenden Verwandten gibt, ist ihre Eheschließung ungültig, es sei denn, der Nahestehende erschwert oder verbietet ihr die Ehe mit einem geeigneten Mann.


 

 


 

Also weder verheiratet sich die Frau selber, so wie es die Prostituierte tut, noch wird sie von einer anderen Frau verheiratet. Diese Aufgabe übernimmt allein ihr Vormund. Das bewahrt ihre Rechte und bewahrt sie gleichzeitig vor Kummer. Dieser Ausgangspunkt verdeutlicht uns die Falschheit und die Gefahr einer gegen die Bedingungen verstoßenden Eheschließung, bei der sich die Frau ohne Rücksprache mit ihrem Vormund selbst verheiratet.


 

 


 

In der Geschichte Mose Friede sei auf ihm liegt auch eine ausdrucksstarke Antwort für diejenigen, die zu Liebe, Gefühlen und Leidenschaft vor der Eheschließung aufrufen und behaupten, dass eine Ehe nicht ohne diese stattfinden kann. So bilden sich vor und nach der Verlobung eheähnliche Beziehungen. Die meisten dieser Leuteheiraten auch nicht nach der Sunna des Propheten, sondern ahmen die Liebesfilme und Geschichten und die Traditionen des westlichen Lebensstils nach.


 

 


 

Die Forschungen des Dekans eines Instituts für Meinungsumfragen hat ergeben, dass 1.500 der auf außerehelichen Liebesbeziehungen aufgebauten Eheschließungen zugrunde gingen. Das sollte einen nicht verwundern, denn ein schlechtes Ende rührt von einem schlechten Anfang. Beginnt der anbetend Dienende seine Sache schlecht, so ist auch deren Ende schlecht; und ist dies der Fall, so gehört er zu denjenigen, die zugrunde gehen, außer er wendet sich reumütig Allâh zu und tut Buße.


 

 


 

Die heute entstehenden Liebesbeziehungen basieren meistens nur auf Vortäuschung, Künstelei und Verschönerung. Und wenn wir uns die Realität anschauen, müssen wir zugeben, dass die Liebesvorstellungen nach der Eheschließung schnell verfliegen, wenn sich die Frau nur noch um Kochen, Waschen und die Kinder kümmert, sich selbst gehen lässt und den tieferen Sinn der Ehe vergisst. So wird das Zuhause für den Mann wie ein Hotel, in dem er nur isst und schläft.


 

 


 

 


 

Gewiss, Verliebte sollten heiraten, doch sollte dies unter Berücksichtigung der islâmischen Regeln vor sich gehen. Wenn eine Eheschließung jedoch scheitert, so ist es nicht korrekt, auf den Ruinen zu sitzen und voller Leidenschaft über sie zu singen oder Gedichte über den in der Straße der Geliebten herumstreunenden Hund herunterzuleiern. Denn das ist nur vergeudete Zeit, die man besser im Gedenken Allâhs verbracht hätte.


 

 


 


 


 


 

 

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