Der Muttertag: Ein historischer ـberblick und das Urteil der Gelehrten - Teil 2

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Die Mutter in nichtmuslimischen Ländern

 

Wer die Situation der Familie generell und insbesondere die der Mutter in nichtmuslimischen Ländern betrachtet, der wird äußerst seltsame Dinge erkennen. Familien, deren Familienmitglieder den Kontakt zueinander pflegen, findet man äußerst selten, geschweige denn solche, die sich regelmäßig im Kreise der Familie treffen.
 
Man sieht schon desöfteren, dass eine Mutter mit einem ihrer Kinder, oder ein Vater mit einem seiner Kinder, Einkaufen geht, doch nur äußerst selten trifft man eine vollständige Familie beim Einkaufen oder beim Spazieren.
 
Wenn die Mutter ein hohes Alter erreicht, dann wird sie bestenfalls so rasch wie möglich in ein Altenheim gebracht. Dort lebt sie dann, bis an ihr Lebensende, zwar in Gesellschaft weiterer Senioren, doch äußerst abgeschieden von ihrer Familie. Sie lebt in einer Einsamkeit und Bitternis, die sie bis zu ihrem Tod begleiten werden.
 
Wann ist Muttertag?
 
Das Datum des Muttertages ist von Land zu Land unterschiedlich. In Norwegen fällt er auf den zweiten Sonntag im Februar, wogegen er in Argentinien am zweiten Oktobersonntag gefeiert wird. Im Libanon ist es der erste Frühlingstag und in Südafrika der erste Sonntag im Mai.
 
In Frankreich wird dieser Tag am letzten Sonntag im Mai mehr im Kreise der Familie gefeiert. Die Familie kommt zusammen, es wird gemeinsam zu Abend gegessen und im Anschluss erhält die Mutter einen Kuchen.
 
Der Muttertag - ein Historischer Überblick
 
Einige Historiker sind der Meinung, dass die Anfänge des Muttertages auf das Frühlingsfest der alten Griechen zurückzuführen sind. Das Fest fand zu Ehren der Göttin Rhea der Frau des Kronos statt. Rund 250 Jahre vor der Geburt des Messias gab es im alten Rom ein ähnliches Fest - das Hilaria - an dem die Göttin Kybele verehrt wurde. Dieses Fest fand immer vom 15. bis zum 18. März statt.
 
Der Sonntag in England
 
Es handelt sich hierbei um den Sonntag in der Fastenzeit - dem Lent. Dieser Tag wurde Mutter-Sonntag genannt. Es wird gesagt, dass die römischen Hilaria-Tage von der Kirche zur Verehrung der Maria umfunktioniert wurden.
 
Diese Gewohnheit begann damit, dass die Menschen anfingen andere dazu zu ermutigen, zur Kirche zu gehen und Gaben darzubringen. Im siebzehnten Jahrhundert begannen junge Männer und Frauen am Mutter-Sonntag ihre Mütter zu besuchen und Geschenke und Essen mitzubringen.
 
Die Vereinigten Staaten
 
Im Jahre 1910 wurde der Muttertag in West Virginia zum ersten Mal offiziell zum Fest ernannt und im Jahre 1911 zum ersten Mal in den gesamten Vereinigten Staaten gefeiert. Dies breitete sich rasch aus, so dass dieser Tag schließlich in Mexiko, Kanada, China, Japan, Lateinamerika und Afrika zum Festtag wurde. Die Grundidee, den Muttertag zum offiziellen Feiertag zu machen, stammt jedoch von Anna M. Jarvis (1864-1948). Sie hatte nie geheiratet und hatte ein äußerst enges Verhältnis zu ihrer Mutter. Zwei Jahre nach dem Tod ihrer Mutter startete sie eine Kampagne bei leitenden Persönlichkeiten wie Firmenchefs, Ministern und Kongressabgeordneten. Sie war der Überzeugung, dass ein solcher Tag nötig sei, um die Familienbanden zu stärken.
 
Der Muttertag in der arabischen Welt
 
Die Anfänge liegen in Ägypten. Dort begannen die Brüder Mustafâ und ´Alî Amîn, die Gründer der Zeitschrift Achbâr Al-Yaum, mit der Idee des Muttertages. Es begann als Alî Amîn einen Brief von einer Mutter erhielt, in dem sich diese über den mangelnden Respekt ihrer Kinder und ihre schlechte Behandlung beschwerte. Eine weitere Mutter besuchte Mustafâ Amîn in seinem Büro und erzählte ihm ihre Geschichte. Ihr Mann starb, als ihre Kinder noch recht jung waren. Sie hat nach dem Tod ihres Mannes nicht mehr geheiratet und musste so die Rolle der Mutter und des Vaters übernehmen.
 
Dies hat sie an die Grenzen ihrer Kraft gebracht. Als die Kinder dann heranwuchsen, zur Universität gingen und heirateten, verließen sie ihre Mutter und kamen nur äußerst selten, um sie zu besuchen. In der berühmten Kolumne Fikra (Idee) breiteten die Brüder Amîn dann die Idee des Muttertages unter, worauf sie unterschiedlichste Leserkommentare erhielten. Einige waren von der Idee ziemlich begeistert, andere fanden eine ganze Woche eher angebracht als nur einen Tag und wieder andere lehnten diese Idee ab, weil sie der Meinung waren, dass die Mutter das ganze Jahr über geehrt und respektiert werden müsse und nicht nur an einem bestimmten Tag oder in einer Woche. Doch die Mehrheit befürwortete diese Idee und so wurde der 21. März, der Frühlingsanfang, als der Tag auserwählt, an dem der Muttertag stattfinden sollte. Der 21. März des Jahres 1956 war der Tag, an dem in Ägypten zum ersten Mal der Muttertag gefeiert wurde. Seither breitete sich das Fest in den anderen arabischen Ländern.
 
Es sei noch zu erwähnen, dass der 21. März ebenfalls das Neujahr der koptischen Christen und das kurdische (und persische) Newroz ist und dass dieser Tag außerdem von freimaurerischen Organisationen wie dem Rotary oder dem Lions Club gefeiert wird.
 
Der Muttertag aus der Sicht der Scharî´a
 
Der Islâm benötigt keine Neuerungen von anderen, sei es der Muttertag oder etwas anderes. Die Lehren des Islâm über den Respekt vor der Mutter und die ihr gebührende Hochachtung und gütige Behandlung schließen aus, dass der Islâm einen Muttertag benötigt.

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