Nützliches aus der Einnahme von Makka

3141 1675

Die Einnahme Makkas gehörte zu den wichtigsten Einnahmen des Islâm und der Muslime und ist eine Gnade Allâhs für Seinen Propheten im Besonderen und für die Muslime im Allgemeinen. Diese gesegnete Einnahme verwirklichte sich nach jahrelanger Da'wa und ununterbrochener Anstrengung, die dazu diente, die Botschaft des Islâm zu verkünden. Sie war der Anfang für eine weitere wichtige Phase der islâmischen Da'wa. Es war im Grunde genommen bezeichnend für die letzte Zeit des Propheten im Diesseits und der Startpunkt für diejenigen, die nach ihm kamen und die Mission der Verbreitung der Da'wa des Islâm in die ganze Welt fortführten.

 
Wir liegen nicht falsch, wenn wir sagen, dass man aus der Einnahme Makkas viele Lehren und viel Nutzen ziehen kann, was nicht alles in einem Artikel erfasst werden kann. Wir begnügen uns deswegen mit einigen Lehren, die wir aus der Geschichte entnehmen, damit wir die Wichtigkeit der Einnahme Makkas sowie deren Wert in Bezug auf die Da'wa begreifen.
 
Zu den ersten Vorteilen gehört, dass dieser gesegnete Fleck Erde aus den Krallen des Götzendienstes befreit und in den Schutz des reinen Monotheismus genommen wurde. Als der Prophet Makka betrat, war das Erste, was er unternahm, die Zerstörung der Götzen, die um die edle Ka'ba aufgestellt waren. Er wiederholte dabei die Qurân-Verse: "Und sprich: Die Wahrheit ist gekommen, und das Falsche geht dahin; das Falsche ist ja dazu bestimmt, dahinzugehen." (Sûra 17:81) Und: "Sprich: Die Wahrheit ist gekommen. Das Falsche kann weder etwas neu von Anfang an machen noch es wiederholen." (Sûra 34:49)
 
Bilâl stieg auf das Dach der Ka'ba und führte den Gebetsruf aus. Sein Ruf war in ganz Makka zu hören und stellte das Ende des Aberglaubens und des Götzendienstes dar. Es begann das Zeitalter des Lichtes und des Monotheismus.
 
Durch diese Einnahme wurden die Unterdrückten, seien es nun Muslime oder jene, die Interesse am Islâm zeigten, von der Beherrschung der nicht-muslimischen Mekkaner befreit, die den Schwachen stets mit dem Schwert drohten und ihnen den Übertritt zum Islâm verweigerten. Diese Einnahme zerschlug das Schwert des Islâm-Leugnens, das über ihren Nacken hing, und nun konnte jeder ohne Angst der Religion Allâhs folgen.
 
Durch diesen Sieg löste sich jegliche Angst und Ehrfurcht vor den Quraisch aus den Herzen der anderen arabischen Stämme. Jene hatten mit dem Übertritt zum Islâm gewartet, um zu sehen, wie der Ausgang der Quraisch sein würde. Entweder siegen oder verlieren sie. Al-Buchârî überliefert, dass Amr ibn Salama sagte: „Die Araber warteten mit ihrem Übertritt zum Islâm bis zur Einnahme ab, sie sagten sich: Schaut, wenn er (also der Prophet ) über sie siegt, so ist er ein wahrhafter Prophet. Als das Ereignis der Einnahme eintrat, eilte jedes Volk zur Annahme des Islâm.“
 
Durch diesen gesegneten Sieg wurde auch der Glaube der Muslime gestärkt, da sie sich bewusst wurden, dass das Versprechen Allâhs eingetroffen war, dass man nämlich Makka betreten und die Ka'ba umschreiten wird, nachdem die Götzendiener dies verhindert hatten. Allâh sagte: "Allâh hat ja Seinem Gesandten das Traumgesicht der Wahrheit entsprechend wahr gemacht: Ihr werdet ganz gewiss, wenn Allâh will, die geschützte Gebetsstätte in Sicherheit betreten, sowohl mit geschorenem Kopf als auch mitgekürztem Haar und ohne euch zu fürchten." (Sûra 48:27)
 
Durch die Einnahme Makkas wurde den Muslimen die Ehre zuteil, die Beschützer und Behüter der Ka'ba zu sein. Dadurch genossen sie nun eine hohe Stellung bei den Arabern, eine noch höhere als sie die Quraisch zuvor innehatten.
 
Das Zentrum des Islâm-Leugnens und des Götzendienstes wurde aufgehoben. Die Oberhäupter der Islâm-Leugner flüchteten sich zum Kampf zu unbedeutenden und unbeachteten Fronten wie Thaqîf und Hawâzin. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich die gesamte Arabische Halbinsel dem islâmischen Gesetz unterwarf. Die Arabische Halbinsel wurde zum Zentrum der islâmischen Da'wa. Von ihr aus zogen die islâmischen siegreichen Heere los, um den Thron des Chosra und byzantinischen Kaisers zu stürzen, und die größten imperialistischen Mächte dem Islâm zu öffnen.
 
Zu den bedeutendsten Ereignissen bei der Einnahme gehörte auch die Haltung des Propheten gegenüber seinem Volk, das ihm seit Beginn seiner Da'wa Feindschaft entgegengebracht hatte. Nachdem er also mit dem Betreten Makkas geehrt worden war, wandte er sich fragend an sein Volk und sagte: „Was meint ihr, was ich nun mit euch tun werde?“ Sie sagten: „Du bist ein edler Bruder, der Sohn eines edlen Bruders.“ Er sagte: „Geht, denn ihr seid frei!“ Überliefert von Al-Baihaqî.
 
Was für eine edle Haltung des Propheten , der von Allâh als Barmherzigkeit zu allen Geschöpfen gesandt wurde!
 

Dies waren einige Vorteile, die aus der Einnahme Makkas resultierten. Es war eine Einnahme, die mit nichts gleichzusetzen war, weshalb die Gelehrten diese Einnahme „die gewaltige Einnahme“ nannten. Dieses Ereignis war nämlich von großem Nutzen, so wurde letztendlich durch sie dieses heilige Stück Erde aus den Krallen des Götzendienstes befreit und unter den Schutz des reinen Monotheismus gestellt. Ebenso steht diese gesegnete Einnahme mit dem scharenweisen Eintritt der Menschen in die Religion Allâhs in Verbindung, so wie es Allâh, der Erhabene, sagt: "Wenn Allâhs Hilfe kommt und der Sieg und du die Menschen in Allâhs Religion in Scharen eintreten siehst, dann lobpreise deinen Herrn und bitte Ihn um Vergebung; gewiss, Er ist Reue annehmend!" (Sûra 110)

Verwandte Artikel