Die Schlacht von Badr und die Angelegenheit mit den Gefangenen - Teil 1

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Die Schlacht von Badr war vorbei und die Gläubigen schwelgten noch in ihrer Siegesfreude; jedem einzelnen waren noch die Szenen der Folter und Unterdrückung durch die Tyrannen der Quraisch in Makka vor Augen. Doch sobald sie die Gefallenen hier und dort erblickten, waren sie erleichtert. Der Dank ist Allâhs, des Majestätischen und Glorreichen, der zum Sieg verhalf und den Islâm verteidigte.

 
In diesem Augenblick ordnete der Prophet an, die Leichen der Führer der Götzendiener aufzusammeln, damit jeder wisse, welche Konsequenzen das Leugnen des Islâm hat und wie es den Islâm-Leugnern ergeht. Die Sahâba standen sogleich auf, um die Anordnung des Propheten durchzuführen. Unter ihnen war Abdullâh ibn Mas'ûd , der die Gesichter der Leichen untersuchte. Da traf er auf Abû Dschahl, der in seinen letzten Zügen lag. Er ging auf ihn zu und fragte: „Bist du Abû Dschahl?“ – „Ich bin ein Mann, den ihr getötet habt“ – oder: „den sein Volk tötete.“, Ibn Mas'ûd entgegnete: „Möge Allâh dich in Schande stürzen, du Feind Allahs!“, Abû Dschahl blickte zu Ibn Mas’ûd auf, der auf seiner Brust saß und sagte: „Du bist, mein kleiner Hirte, mit deinen Schafen auf eine gefährliche Klippe gestiegen!“, darauf schlug Ibn Mas’ûd ihm den Kopf ab und begab sich damit zum Propheten , um ihm den Tod seines Erzfeindes zu verkünden.
 
Die Muslime konnten alle Leichen der Götzendiener sammeln, es waren 24. Der Prophet ordnete an, diese Leichen wegzuschaffen und in einen versiegten Brunnen in der Umgebung zu werfen. Unter den Toten war auch der Vater Abû Hudhaifas . Der Prophet bemerkte an der Miene des Sohnes (Abû Hadhaifa), dass es ihm schwer fiel, weswegen er sagte: „O Abû Hudhaifa, bei Allâh, es scheint dich zu bedrücken, was mit deinem Vater geschah?“ Er antworte: „Bei Allah, o Gesandter Allâhs, ich habe keinen Zweifel an Allâh und auch nicht am Gesandten Allâhs, aber mein Vater war nachsichtig und vernünftig. Ich erhoffte mir, dass er erst stirbt, wenn ihn Allâh, der Erhabene, zum Islâm rechtleitet. Es betrübte mich, als ich sah, dass es vorbei ist und nun geschah, was eben geschah.“, darauf bat der Prophet Allâh um Wohl für ihn (für Abû Hudhaifa). Überliefert von Al-Hâkim.
 

Der Prophet blieb drei Tage auf dem Schlachtfeld, so wie er dies in allen übrigen Kämpfen tat. Am dritten Tag ließ er sein Reitkamel satteln. Er begab sich zu der Stelle, an der die Götzendiener begraben waren und rief sie mit ihren Namen und den Namen ihrer Väter: „O du so und so, der Sohn des so und so, O du so und so, der Sohn des so und so. Erfreut es euch nun, dass ihr Allâh und seinem Gesandten nicht gehorchtet? Wir haben das, was unser Herr uns versprochen hat, wahr gefunden. Habt ihr das, was euer Herr euch versprochen hat, wahr gefunden?" Die Sahâba wunderten sich, dass der Prophet mit den Toten sprach, obwohl deren Seelen schon ausgetreten waren. Der Prophet antwortete aber: „Ich schwöre bei Dem, in dessen Hand die Seele Muhammads ist, ihr hört was ich sage nicht besser als sie.“ Überliefert von Al-Buchârî.

 

Die Schlacht von Badr und die Angelegenheit mit den Gefangenen - Teil 2

 

Die Schlacht von Badr und die Angelegenheit mit den Gefangenen - Teil 3

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