Szenen aus der Schlacht von Badr - Teil 2

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Der Prophet erfuhr also, dass die Quraisch die Absicht zum Kampf hatten und wollte seine Gefährten auf die unausweichliche Konfrontation vorbereiten und ihnen erklären, wie die Lage wirklich aussah. Die Gefährten waren verschiedener Meinung, eine Gruppe wollte die Begegnung mit dem Feind nicht, da sie nicht gut genug vorbereitet waren. Sie versuchten den Prophet davon zu überzeugen. Der Qurân hat diese Szene festgehalten: "So wie dein Herr dich aus deinem Haus hinausziehen ließ mit der Wahrheit, während es einer Gruppe der Gläubigen wahrlich zuwider war, und sie mit dir über die Wahrheit stritten, nachdem klargeworden war, als ob sie in den Tod getrieben würden, während sie zuschauten." (Sûra 8:5-6)

 
Die Führer der ausgewanderten Gefährten befürworteten die Konfrontation mit dem Feind und drangen regelrecht darauf. Al-Miqdâd sagte zum Propheten : "Bei Allâh, o Allâhs Gesandter, wir werden ganz bestimmt nicht das sagen, was das Volk von Israel zu Moses sagte: "Geh doch du und dein Herr hin und kämpft! Wir werden hier sitzen bleiben." Vielmehr kämpfen wir zu deiner Rechten und Linken sowie hinter und vor dir." Überliefert von Al-Buchârî.
 
Das Gesicht des Propheten erstrahlte ob dieser Aussage, jedoch wollte er die Ansâr auch miteinbeziehen, da sie die Mehrheit der Armee bildeten. Der Treueid von Al-Aqaba beinhaltete nicht, dass die Ansâr den Propheten auch außerhalb Madînas unterstützen und beschützten müssen. So meinte der Prophet : "Sagt mir eure Meinung!" Sa'd ibn Ubâda verstand den Propheten und antwortete: "Meinst du uns? Wir glauben an dich, bestätigen deine Echtheit als Prophet und bezeugen, dass du mit der Wahrheit gekommen bist. Deswegen gaben wir dir darauf das Versprechen und die Zusicherung, dass wir dir gehorchen. Ziehe also weiter dorthin, wo du es für richtig ansiehst. Bei Dem, Der dich mit der Wahrheit entsandt hat, wenn du dich zum Meer begäbest, würden wir mit dir ziehen. Keiner von uns bleibt zurück und wir hassen nicht die Begegnung mit dem Feind. Wir sind geduldig im Krieg und aufrichtig bei der Begegnung, so dass Allâh dir etwas bei uns zeigt, was dein Auge erfreut. Marschiere also mit uns unter dem Segen Allâhs!"
 
Diese aufrichtigen Worte gaben den Gefährten Enthusiasmus, worauf sie die feste Absicht für den Kampf fassten. Sie waren von der Siegesverheißung Allâhs tief überzeugt. Diese Antwort erfreute den Propheten , und er sagte: "Marschiert mit dem Segen Allâhs und seid guter Hoffnung, denn Allâh hat mir verheißen, dass uns eine der beiden Gruppen gehören wird. Bei Allâh, als ob ich jene Leute im Kampf stürzen sehe!" Überliefert von Ibn Ishâq.
 
Der Prophet begann also seine Gefährten auf die erwartete Schlacht vorzubereiten, indem er sie sammelte, einteilte und Aufgaben vergab. Er benannte drei Bannerträger: Mus'ab ibn Umair, Sa'd ibn Mu'âdh und Alî ibn Abû Tâlib . Danach beriet er sich mit seinen Gefährten und schickte die Jungen zurück und verbot ihnen sich an der Schlacht zu beteiligen, unter ihnen waren auch Abdullâh ibn Umar und Al-Barâ ibn Âzib .
 
In diesem Moment kam ein Götzendiener angelaufen und wollte sich am Kampf beteiligen. Daraufhin sagte der Prophet zu ihm: "Kehre zurück, denn ich suche keine Hilfe bei einem Götzendiener." Der Mann wollte aber unbedingt mitziehen und wiederholte seine Bitte mehrmals und der Prophet wiederholte seine Antwort, bis der Mann zum Islâm übertrat und der Prophet ihm dann erlaubte mit in den Krieg zu ziehen. Überliefert von Ahmad.
 
Das islâmische Heer marschierte voran, bis sie in die Nähe eines Brunnens kamen, der den Namen Badr trug. Der Prophet entsandte eine Gruppe von seinen Gefährten, um Informationen über die Götzendiener zu sammeln. Sie stießen auf zwei Jungen der Quraisch, nahmen sie mit und brachten sie zum Propheten . Er wollte von ihnen Informationen über Möglichkeiten und Anzahl der Quraisch herausbekommen, jedoch weigerten sie sich. Der Prophet fragte alsdann: „Wie viel Kamele haben sie geschlachtet?“ Sie sagten: „Jeden Tag zehn Kamele.“ Der Prophet wusste dadurch, dass es ungefähr 1.000 Leute waren und sagte darauf zu den Leuten: „Makka hat euch seinen Schatz aufgeworfen!“ Überliefert von Ibn Ishâq.
 
Die Situation war also gefährlich, da die Gegner an Zahl und Waffen überlegen waren. Deswegen benötigten die Muslime Hilfe von Allâh und Glaubensstärke, die ihre Herzen beruhigen und volle Überzeugung bringen sollte. Allâh ließ deswegen segensreichen Regen fallen, der großen Einfluss auf die Muslime hatte und ihre Seelen reinigte. Sie waren darauf voller Überzeugung und wappneten sich mit Geduld. Und auch der Boden wurde durch den Regen fest und sicher.
 
Allâh unterstützte die Gläubigen ebenso, indem er sie in jener Nacht kurz einnicken ließ. Dadurch verschwand jegliche Angst, und Ruhe legte sich in die Herzen. Allâh hält diese Situation im Qurân fest: Als Er Schläfrigkeit euch überkommen ließ als Sicherheit von Ihm und Wasser vom Himmel auf euch hinabsandte, um euch damit zu reinigen und das Unheil des Satans von euch zu entfernen und um eure Herzen zu stärken und eure Füße damit zu festigen.(Sûra 8:11)
 
Die Muslime profitierten auch von den Streitigkeiten unter den Führern der Quraisch. Utba ibn Rabî‘a wollte die Mekkaner davon abhalten, in die Schlacht zu laufen, da man gegen seine eigenen Familienangehörigen kämpfen würde. Er warnte sie vor dem Mut und Kampfeseifer der Muslime, worauf ihn Abû Dschahl als Feigling und Schwächling bezeichnete. Er bestand nämlich darauf, gegen die Muslime auszuziehen. Der Prophet kommentierte diese Situation folgendermaßen: „Wenn es etwas Gutes bei jemanden in diesem Volke gibt, dann beim Besitzer des roten Kamels (Utba ibn Rabî‘a), wenn sie ihm gehorchten, würden sie besonnen handeln.“ Überliefert von Ibn Abû Schaiba.
 
 

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