Tarâwîh-Gebet

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Von Zaid ibn Thâbit wurde überliefert: „Der Prophet hatte sich in ein eigenes kleines Zimmer zurückgezogen und war dorthin gegangen, um zu beten. Ihm folgten dabei Männer, um sich seinem Gebet anzuschließen. Eines Nachts waren sie wieder erschienen, doch der Prophet verspätete sich und kam in dieser Nacht nicht zu ihnen. Sie erhoben ihre Stimmen und klopften an die Tür, worauf der Prophet verärgert zu ihnen kam und ihnen sagte: Euer eifriges Verhalten hält noch immer an, so dass ich glaubte, dass euch dieses Gebet vorgeschrieben wird. Vielmehr sollt ihr in euren Häusern beten, denn die besten Gebete des Mannes sind die, die er zu Hause verrichte – außer den Pflichtgebeten.“ Überliefert von Al-Buchârî (5762) und Muslim (781)

 
In einer anderen Überlieferung heißt es: „Ich befürchtete, dass es euch vorgeschrieben wird, und wenn es euch vorgeschrieben würde, dass ihr dem nicht nachkommen würdet.“ Al-Buchârî (6860) und Muslim (781)
 
Nützliches und Lehrreiches
 
1. Die Weltentsagung des Propheten , so dass er sogar nur bescheidenstes Mobiliar und bescheidensten persönlichen Besitz verwandte.
 
2. Die Vielzahl der Anbetungshandlungen des Propheten , obwohl ihm all seine Sünden vergeben wurden.
 
3. Die Bemühung der Prophetengefährten nach dem Guten zu streben und ihr genaues Befolgen und Nachahmen des Propheten .
 
4. Die Vorzüglichkeit des freiwilligen Nachtgebetes (Qiyâm Al-Lail) und besonders im Monat Ramadân.
 
5.  Die Erlaubnis, freiwillige Gebete in der Moschee zu verrichten.
 
6.  Das Tarâwîh-Gebet ist eine Sunna des Propheten , die er durchführte. Danach unterließ er sie, aus Sorge, dass sie seiner Gemeinschaft als Pflicht auferlegt würde. Danach ließ ´Umar diese Sunna nach dem Tod des Propheten wieder aufleben.
 
7. Wenn ein Führer oder Imâm etwas tut, was seine Gefolgschaft von ihm nicht kennt, so soll er ihnen den Grund, die Rechtsnorm und die Weisheit seiner Handlung mitteilen, wie es auch der Prophet tat.
 
8. Die Sorge des Propheten um seine Umma sowie dessen Erbarmen mit ihr und Erleichterung für sie. Möge Allâh ihn für das, was er für uns getan hat, belohnen! Die Herrscher und maßgeblichen Persönlichkeiten, denen gehorcht wird, sollten dem Propheten in dieser Angelegenheit folgen.
 
9. Es ist erlaubt, einige gute Dinge zu unterlassen, um andere Schlechtigkeiten abzuwenden und das wichtigere zweier Dinge voranzustellen.
 
10. Der erste Gebetsruf und der Gebetsruf zum unmittelbaren Gebetsbeginn entfallen bei den freiwilligen Gebeten, die in Gemeinschaft verrichtet werden, wie es auch beim Tarâwîh-Gebet der Fall ist.
 
11. Es ist besser, das freiwillige Gebet anstatt in der Moschee zu Hause zu verrichten, außer diejenigen Gebete, bei denen es Sunna ist, sie in Gemeinschaft zu beten, wie das Gebet der Bitte um Regen und das Tarâwîh-Gebet. Bei diesen Gebeten ist es besser, sie in Gemeinschaft zu verrichten.

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