Der Vorzug zügigen Fastenbrechens

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Allâh, der Erhabene, sagt: „Hierauf vollzieht das Fasten bis zur Nacht!“ (Sûra 2:187)

 
Von Sahl ibn Sa´d wurde überliefert, dass der Prophet sagte: „Den Leuten wird es gut ergehen, solange sie zügig beim Fastenbrechen sind.“Überliefert von Al-Buchârî (1856) und Muslim (1098).
 
In einer Überlieferung von Ibn Mâdscha (1698) heißt es: „Den Leuten wird es gut ergehen, solange sie zügig beim Fastenbrechen sind. Beeilt euch beim Fastenbrechen, denn die Juden schieben es hinaus!“
 
In einer Überlieferung von Ibn Chuzaima (2060) und Ibn Hibbân (3503) heißt es: „Die Religion wird siegen, solange sich die Menschen beim Fastenbrechen beeilen. Die Juden und Christen schieben es hinaus.“
 
In einer anderen Überlieferung von Ibn Chuzaima (2061), die von Ibn Hibbân (3520) und Al-Hâkim (1/599) als authentisch eingestuft wurde, steht: „Meine Umma befolgt meine Sunna, solange sie nicht mit ihrem Fastenbrechen auf die Sterne wartet.“
 
Von Abû Atiyya Al-Hamdânî wurde berichtet, dass dieser sagte: „Ich und Masrûq gingen zu Âischa und sagten: O Mutter der Gläubigen, es gibt zwei Gefährten des Propheten , von denen sich der eine beim Fastenbrechen und beim Gebet beeilt und der andere das Fastenbrechen und das Gebet hinauszögert. Sie fragte: Wer von den Beiden beeilt sich beim Fastenbrechen und beim Gebet? Wir entgegneten: Abdullâh ibn Mas´ûd. Da erwiderte sie: So tat es auch Allahs Gesandter.“ Abû Kuraib fügte hinzu: „Der andere war Abû Mûsâ.“ Überliefert von Muslim (1099), Abû Dâwûd (2354), At-Tirmidhî (702), An-Nasâ`î (4/144) und Ahmad (6/48).
 
Von Anas wurde berichtet, dass dieser sagte: „Ich sah den Propheten niemals das Abendgebet beten, bevor er sein Fasten gebrochen hatte, selbst wenn es nur mit einem Schluck Wasser war.“ Überliefert von Abû Ya´lâ (3792), Al-Bazzâr (984) und Al-Baihaqî (4/239) sowie von Ibn Hibbân (3504-3505) und Ibn Chuzaima (2063) als authentisch eingestuft.
 
Von Amr ibn Maymûn Al-Audî wurde berichtet, dass dieser sagte: „Die Prophetengefährten waren die Zügigsten beim Fastenbrechen und die Langsamsten bei der Mahlzeit vor dem Morgengrauen im Ramadân.“ Überliefert von Abdurrazzâq (7591) und Al-Baihaqî (4/238) sowie von Ibn Hadschar als authentisch eingestuft.
 
Nützliches und Lehrreiches:
 
1. Es ist erwünscht, sich beim Fastenbrechen zu beeilen, sofern man entweder durch Beobachtung, eine vertrauenswürdige Aussage oder starke Annahme, sicher ist dass die Sonne untergegangen ist. Dies entnehmen wir der Sunna und es war ebenso die Vorgehensweise der Gefährten . Der Gelehrte Al-Hâfidh Ibn Abdulbarr sagte: „Die Gelehrten sind darin einig, dass das Fastenbrechen des Fastenden mit dem Eintritt der Zeit des Abendgebetes beginnt, sei es nun beim freiwilligen oder Pflichtfasten. Sie sind sich ebenfalls darüber einig, dass das Abendgebet ein Gebet der Nacht ist, denn Allah, der Erhabene, sagt: „Hierauf vollzieht das Fasten bis zur Nacht!“ (Sûra 2:187)
 
2. Das zügige Beenden des Fastens ist auf der einen Seite ein Zeichen für das Vorhandensein des Guten bei dem, der es zügig bricht, und auf der anderen für das Verschwinden des Guten bei dem, der es hinauszögert.
 
3. Zu den Vorzügen dieser Umma gehört, dass sie zügig ihr Fasten beendet – im Gegensatz zu den Besitzern der Schrift, den Juden und Christen, die das Fastenessen hinausschoben, bis die Sterne sichtbar waren. Das unterschiedliche Verhalten gegenüber den Schriftbesitzern ist ein bedeutsames Fundament der Fundamente unserer Religion und macht sich in vielen islâmischen Regelungen bemerkbar. Es ist ein Zeichen für die Privilegierung dieser Umma und deren Vorzüglichkeit vor den restlichen Gemeinschaften. Deswegen ist es auch von der Scharî´a her verboten den Nicht-Muslimen zu gleichen oder diese nachzuahmen.
 
4. Das Hinausschieben des Fastenbrechens ist eine Abweichung von der Sunna des Propheten und eine Neuerung in der Religion  Allâhs, des Erhabenen.
 
5. Die erwähnten Hadîthe dienen als Beweis gegen die schiitische Sekte der Râfida (Schiiten) und die, die ihnen darin folgen, das Fastenbrechen so lange nach dem Sonnenuntergang hinauszuzögern, bis die Sterne sichtbar sind.
 
6. Durch die exakte Einhaltung der festgelegten Zeiten der Anbetungshandlungen, ohne etwas hinzuzufügen oder zu kürzen, bewahrt man sich vor Übertreibung und  Leichtfertigkeit in der Religion und vor den Einflüsterungen des Satans. Dazu gehört auch, dass man zügig sein Fasten beendet, wenn der Sonnenuntergang realiter eingetroffen ist.
 
7. Durch das zügige Fastenbrechen zeigt der anbetend Dienende seine Schwäche und sein anbetendes Dienen gegenüber Allâh, dem Erhabenen, sowie seine Initiative, die Zugeständnisse seines Herrn anzunehmen.
 
8. Den erwähnten Hadîthen entnehmen wir, dass es unerwünscht ist, sein Fasten bis in die Nacht fortzusetzen. Man sollte das Fastenbrechen vor das Gebet ziehen, da dies eher der Zügigkeit entspricht.
 
9. Die Aufforderung, der Sunna des Propheten zu folgen und dieser nicht zuwiderzuhandeln, weil in deren Unterlassung das Unheil aller Dinge liegt. Wenn die Prophetengefährten bemerkten, dass sie nicht unterstützt wurden, suchten sie danach, welcher Sunna des Propheten sie nicht nachkamen. Wenn sie diese fanden, wussten sie, dass ihr Versagen nur geschah, weil sie diesen bestimmten Teil der Sunna nicht wahrgenommen hatten.
 
10. Der Vorzug dieser Umma, da sie die Sunna des Propheten befolgt und dadurch die Liebe Allâhs verdient. Allâh, der Erhabene, sagt: „Sprich: Wenn ihr Allâh liebt, dann folgt mir! So liebt euch Allâh und vergibt euch eure Sünden. Allâh ist allvergebend, allbarmherzig.“ (Sûra 3:31)
 

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