Zeitspanne zwischen Sahûr und Gebetsruf

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Zeitspanne zwischen Sahûr und Gebetsruf

Anas ibn Mâlik berichtet, dass Zaid ibn Thâbit sagte: "Wir nahmen mit dem Propheten das Sahûr-Essen ein, alsdann erhob er sich zum Gebet." Ich (Anas ibn Mâlik) fragte ihn: "Wieviel Zeit lag zwischen Gebetsruf und Sahûr?" Und er sagte: "So lange wie fünfzig Qurân-Verse." Überliefert von Al-Buchârî (1821) und Muslim (1097).
 
In der Überlieferung von Al-Buchârî berichtet Anas ibn Mâlik, "dass der Prophet und Zaid ibn Thâbit das Sahûr-Essen zu sich nahmen. Nachdem sie es beendet hatten, erhob sich der Prophet zum Gebet und betete. Wir fragten ihn: Wieviel Zeit lag zwischen dem Beenden ihres Sahûrs und dem Beginn des Gebets? Er sagte: So viel, wie jemand zum Rezitieren von fünfzig Qurân-Verse benötigt."
 
Nützliches und Lehrreiches:
 
1. Es ist von der Sunna, das Sahûr-Essen zu verzögern, weil dadurch der Zweck erfüllt wird, dass man sich nämlich dadurch stärkt. Ebenso liegt darin eine klare Unterscheidung zu den Leuten der Schrift.
 
2. Die Zeit der Gefährten war mit Anbetung ausgefüllt. Aus diesem Grund maß Zaid die Zeit nach dem Maß der Anbetung.
 
3. Es ist erlaubt die Zeit gemäß körperlicher Tätigkeiten zu messen, so wie es die Araber zu tun pflegten, indem sie zum Beispiel sagten: Es dauert so lange wie das Melken eines Schafes oder das Schlachten eines Kamels und so weiter.
4. Für die Zeitspanne zwischen Sahûr und Gebet wird im zitierten Hadîth die Zeit angegeben, die man für das mittelschnelle Lesen von fünfzig mittellangen Qurân-Versen benötigt.
 
5. Der Geschlechtsakt bildet in der erwähnten Verspätung des Sahûr die Ausnahme, da man sich dadurch erstens weder stärkt und zweitens die Gefahr besteht, Buße entrichten zu müssen, weil es sein könnte, dass das Morgengrauen anbricht und man sich auf Grund großer Lust des Geschlechtsverkehrs nicht enthalten kann.
 
6. Der Ansporn nach Wissen zu streben, aufkommende Fragen zu klären, der Sunna zu folgen, ihre Zeiten in Erfahrung zu bringen und einzuhalten. So wie es Anas tat, als er fragte: "Wieviel Zeit lag zwischen Gebetsruf und Sahûr?" Und Zaid sagte: "So lange wie fünfzig Qurân-Verse."
 
7. Mitleid und Güte des Propheten gegenüber seiner Umma. So hat er ihr das Sahûr-Essen legitimiert, damit sie sich damit für ihr Fasten stärkt. Alsdann wollte er es verspäten und hinauszögern, so dass sie ihm darin folgen. Und hätte er kein Sahûr-Essen zu sich genommen, hätten es ihm die Gefährten nachgemacht und es wäre schwer für sie gewesen. Und hätte er es an den Anfang der Nacht oder bis Mitternacht vorgezogen, dann wäre bei vielen der Zweck nicht erfüllt worden.
 
8. Das höfliche und gute Benehmen der Gefährten gegenüber dem Gesandten und ihre gepflegte Wortwahl. So sagte Zaid : "Wir nahmen mit dem Propheten (also in seiner Gesellschaft) das Sahûr-Essen ein." Und nicht: "Wir und der Prophet nahmen das Sahûr-Essen zu uns ." Denn im Arabischen wird in diesem Zusammenhang vom Wort "mit" auch die Gefolgschaft verstanden.

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