Für das Fasten gibt es ein Tor im Paradies

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Von Sahl ibn Sa´d  wird berichtet, dass der Prophet sagte: „Im Paradies gibt es acht Tore, eines dieser Tore heißt ‚Rayyân‘. Durch dieses werden nur die Fastenden (in das Paradies) eintreten.“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim)

 

Laut Al-Buchârî heißt es: „Im Paradies gibt es wahrlich ein Tor, das ‚Rayyân‘ genannt wird. Durch dieses werden die Fastenden am Tag des Gerichts eintreten und keiner außer ihnen wird hindurch gehen. Jemand wird fragen: 'Wo sind die Fastenden?' Daraufhin werden diese aufstehen und niemand außer ihnen wird durch dieses Tor eintreten. Nachdem sie eingetreten sind, wird es geschlossen und niemand wird es je wieder durchschreiten.“
 
Im Wortlaut von At-Tirmidhî heißt es: „Im Paradies gibt es wahrlich ein Tor, das man Rayyân nennt. Von diesem Tor werden (am Tag des Gerichts) die Fastenden gerufen werden. Wer also zu den Fastenden gehört, wird dadurch eintreten, und wer dort eingetreten ist, wird danach niemals dursten.“ At-Tirmidhî erklärte diesen Hadîth für hasan gharîb.
 
Von Abû Huraira ist überliefert, dass der Prophet sagte: „Wer zwei Arten von Vermögen ausgibt, wird von den Paradiestoren her gerufen: 'O Diener Allâhs, dies ist gut!' Wer zu den Leuten des Gebets gehörte, wird vom Tor des Gebets gerufen, wer zu den Leuten des Dschihâd gehörte, wird vom Tor des Dschihâd gerufen, wer zu den Leuten des Fastens gehörte, wird vom Tor Rayyân gerufen und wer zu den Leuten der Almosen gehörte wird vom Tor der Almosen gerufen.“ Darauf sagte Abû Bakr: ‚Mein Vater und meine Mutter seien dir geopfert, o Gesandter Allâhs! Wer von diesen Toren gerufen wird, benötigt wahrlich nichts mehr! Gibt es denn jemanden, der von all diesen Toren gerufen wird?‘  Der Prophet antwortete: „Ja, und ich hoffe, dass du zu ihnen gehörst.“ Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.
 
In einem anderen Wortlaut von Buchârî und Muslim heißt es: „Die Paradieswächter rufen ihm zu, jeder Torwächter wird rufen: 'Komm, tritt ein!'“
 
In einer von Ahmad überlieferten Version heißt es: „Für jede Gruppe, die bestimmte Taten verrichtet hat, gibt es ein Tor im Paradies, von dem sie auf Grund dieser Taten gerufen werden. Für die Leute des Fastens wird es ein Tor geben, von dem sie gerufen werden der Rayyân genannt wird.“ Daraufhin sagte Abû Bakr : „O Gesandter Allâhs, gibt es jemanden, der von all diesen Toren gerufen wird?“ Er sagte: „Ja, und ich hoffe, dass du zu ihnen gehörst, o Abû Bakr.“
 
Abû Bakr meinte damit, dass es genüge, von einem Tor gerufen zu werden und man somit nicht von allen Toren gerufen werden bräuchte. Man hat ja durch den Eintritt ins Paradies sein Ziel bereits erreicht, er wollte lediglich wissen, ob es tatsächlich Leute gibt, die von allen Toren gerufen werden. Der Prophet bejahte diese Frage.
 
Nützliches und Lehrreiches
 
1.Der Vorzug des Fastens, da ein Tor von den acht Toren für die Fastenden bestimmt wurde.
 
2.Das Tor Rayyân ist ein Merkmal für das Paradiestor und das Wort hat seinen Ursprung im arabischen Wort „Ray“, was das Gegenteil von Durst bedeutet. Dies ist die passende Entlohnung für den Fastenden, da er im Diesseits auf das Notwendigste, nämlich das Wasser verzichtete, somit wird er im Jenseits nie mehr dursten.
 
3.Für die erwähnten guten Taten gibt es bestimmte Tore, für das Gebet, den Dschihâd, das Fasten und die Almosen. Jedes Tor hat seine Leute, die die entsprechenden Taten regelmäßig verrichteten.
 
4. Es gibt Wächter vor den Paradiestoren, die bestimmten Leuten zurufen, je nach der Stärke ihres Glaubens. Dies ist ein Beweis dafür, dass die Engel die rechtschaffenen Menschen mögen und sich für sie freuen.
 
Der Vorzug von Abû Bakr und dass er von allen Toren gerufen werden wird, da er all diese Taten regelmäßig verrichtete. Die folgende Aussage des Propheten "und ich hoffe, dass du zu ihnen gehörst, o Abû Bakr!“ bedeutet, dass dies sicher geschehen wird. Es gibt einen Hadîth, der von Ibn Abbâs berichtet wurde der beweist, dass Abû Bakr von allen Toren gerufen wird, sowie von allen Perlen und Paradieszimmern, wie es Ibn Hibbân authentisch berichtete.
 
5.Der Hadîth verdeutlicht, dass nur wenige Leute von allen Toren gerufen werden.
 
6.Der Hadîth beabsichtigt mit den erwähnten Taten die freiwilligen Taten, nicht die Pflichttaten (wie die fünf täglichen Gebete), denen fast jeder nachkommt. Jedoch kommt nicht jeder Gläubige den freiwilligen Taten in einem Bereich nach (z.B. Gebet), um von allen Toren gerufen zu werden.
 
7.Es ist erlaubt, eine Person zu loben, solange man nicht fürchtet, dass diese Person darauf vom Selbstgefallen getroffen wird.
 
8.Es ist eine Ehrung und Anerkennung, wenn man stets regelmäßig diese guten Taten verrichtete und sodann von allen Toren gerufen wird, jedoch wird man am Ende durch eine Tür eintreten.
 
9. Die rechtschaffenen Taten werden meistens nicht alle von einer Person alleine verrichtet, sodass man zwar einige Taten verrichtet, zugleich aber andere nicht ausübt. Jedoch gibt es wenige Menschen, denen alle Tore der guten Taten geöffnet werden, und zu diesen wenigen gehörte Abû Bakr .
 
10.Wer eine Sache regelmäßig ausübt, wird mit ihr in Verbindung gebracht: Der Prophet sagte: „Wer zu den Leuten des Gebets gehörte […]“. Damit meint er jene, die vermehrt freiwillige Gebete verrichteten, denn ansonsten gehören praktisch alle Muslime zu den Leuten des Gebets.

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