Der Haddsch und seine Wirkung auf die Erziehung des Gewissens - Teil 2

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Der Haddsch ist dem Gewissen eine Erziehung: Diese Werte der gefühlvollen Erziehung und des guten sensiblen Gewissens sind in vielen Erscheinungen und Riten des Haddsch zu finden, und zwar sobald man innerhalb der Haddsch-Zeiten zu pilgern beabsichtigt, und sie währen so lange, bis man mit den Riten fertig ist. In jedem Ritus findet man einen Bewegungsgrund zur Beachtung Allâhs Vorschriften sowie zur Bestellung des gutes Gewissens zum Richter. Dies betrifft viele Angelegenheiten, die mit dem Haddsch zusammenhängen.

 
Allâh weiß gewiss darum:
Kaum geht der Qurân auf das Verrichten der Riten Verrichtung ein, so hebt er in elegantem Stil die Tatsache hervor, dass Allâh um alles weiß: "Der Haddsch - bekannte Monate. Wer in ihnen dem Haddsch beschließt, der darf keinen Beischlaf ausüben, keinen Frevel begehen und nicht Streit führen während des Haddsch. Und was ihr an Gutem tut, Allâh weiß es.“ (Sûra 2: 197)
 
Allâh kennt alles Gute, jede fromme Tat und jede Anbetungshandlung. Dafür belohnt Er die Gläubigen, indem er sie höhere Ränge erreichen lässt. Dies ist der Weg zur Läuterung der Seele, durch den sie von jedem Makel befreit wird, wie beispielsweise vom Geschlechtsverkehr, Freveln und Streiten.
 
Dass man sich mit den Riten beschäftigt, und zwar in derartiger Reinheit und schöner Erscheinung, befreit die Seele von den Spuren und Finsternissen der Sünden und lässt sie sogar ein neues Leben beginnen, in dem sie je nach ihren Taten belohnt oder bestraft wird. Es genügt dem Muslim zu wissen, dass Allâh alles weiß, was er an gute Taten verrichtet, und dass ihn Allâh dafür belohnt. Denn dies ist für ihn ein Beweggrund zum Vermehren guter Taten. Wer möchte denn nicht während der Beschäftigung mit dem Guten von Allâh gesehen zu werden? Wer sehnt sich weiterhin nicht danach, dass Allâh ihn als guten Menschen betrachtet? Somit erreicht man den Grad des Ihsân, von dem der Prophet sagte: "Al-Ihsân besteht darin, dass du Allâh anbetend dienst, als ob du Ihn siehst. Und auch wenn du Ihn nicht siehst, so sieht Er dich doch.“ (Teil eines Hadîthes, in dem Gabriel auf den Islâm, den Glauben und den Ihsân eingeht und den Al-Buchârî und Muslim überlieferten)
 
Das Wirken von Allâhs Gedenken, Bitten und Flehen:
Der Mensch verfügt erst über ein gutes Gewissen, wenn er eine gute Beziehung zu Allâh hat, Der ihn erschuf und ihn am Auferstehungstag dafür zur Rechenschaft zieht, was er an Sünden beging: Erst dann, wenn er Allâhs gedenkt und Ihn voller Demut und Aufrichtigkeit bittet, und erst dann, wenn er sich während der Verrichtung seiner Riten mit der Talbîja beschäftigt. Dies alles sind Mittel zur Erziehung des Gemütes und dessen Veredlung: Es läutert die Seele und bringt die Ergebenheit zu Allâh sowie das Suchen der Unterstützung bei ihm zum Ausdruck.    
 
Starkes Kontrollieren von Verfehlungen:
Kaum beschäftigt sich der Muslim mit den Haddsch-Riten und somit mit der Anbetung Allâhs, so stellt er sich unter eine starke moralische Kontrolle, die ihn für jeden Verstoß gegen die Haddsch-Vorschriften zur Rechenschaft zieht, worin auch immer dieser Verstoß bestehe. Verstößt er gegen die Ihrâm-Vorschriften, so bewegt ihn sein Gewissen dazu, diesen Verstoß irgendwie zu sühnen, sei es durch Opferschlachten, Almosengeben oder Fasten. Die einzige Kontrolle in diesem Zusammenhang übt ausschließlich das Gewissen. Das enthält in sich eine Erziehung für das Gewissen sowie eine Erhöhung dessen Wertes und Ranges. Somit verdient der Pilger Allâhs Vergebung, zumal er sich des Geschlechtsverkehrs, des Frevelns und dem Streitens enthält.
 
Der Tawâf ist eine Erziehung für das Gewissen:
Betrachtet man die sonstigen Haddsch-Riten, erkennt man, dass sie dem Gewissen Selbstkontrolle einpflanzt: Der Pilger verrichtet den Tawâf um die Ka'ba, während ihn auch Frauen vornehmen. Ob des Gedränges könnte es dazu kommen, dass der Pilger von den Frauen ansieht, was er nicht ansehen darf. Es könnte wohl sein, dass es keine Kontrolle von außen über Tausende Pilger gibt, die auf jeden Verstoß achtet. Trotzdem verbot der Islâm nicht, dass Männer und Frauen gleichzeitig den Tawâf vornehmen. Er bestimmte ebenso für Frauen keinen Platz, an dem ausschließlich sie den Tawâf verrichten. Das übt auf die Erziehung des Gewissens einen großen Einfluss aus. Der Muslim ist seinem guten und gläubigen Gewissen überlassen, das ihn daran hindert, irgendeinen Verstoß zu begehen. Er weiß, dass Allâh alles kennt und um alles Verborgene weiß. Er weiß auch, dass sich der Verstoß im sakrosankten Bezirk von sonstigen Verstößen anderswo unterscheidet: Die Strafe dafür ist doppelt. Sogar die Absicht einen Verstoß zu begehen, ist strafbar: Allâh sagt: "Wer aber dort etwas Abwegiges zu Unrecht will, den werden Wir von einer schmerzhaften Pein kosten lassen.(Sûra 22: 25)
 
Verrichten der Riten ist Erziehung:
Hat der Pilger das Verrichten der Riten beendet,und auch das Gedenken Allâhs in den bekannten und gezählten Tagen, dann bekräftigt er erneut den Bund mit Allâh, aufrichtig zu bleiben und reumutig zu Ihm zurückzukehren, und enthält sich jeden Verstoßes gegen Seine Vorschriften und ebenso jeder Abweichung von Seinem Weg.Der empfundene Respekt vor Allâh sowie die Wertigkeit dieser Anbetungshandlung flößt ihm dann ein gutes Gewissen und ein gläubiges Gemüt ein.
 
Zum Schluss:

Dies war ein wenig über die Wirkung des Haddsch auf die Erziehung des Gewissens und Gemüts. Es gibt noch weitere Vorteile, die Muslime aus dem Haddsch ziehen. Wie glücklich sind doch diese gehorsamen Muslime! Wie glücklich sind sie wegen ihres Haddsch und ihrer Anbetungshandlung, die sie eine derartig erhabene Rangstellung erlangen lassen, die ihre Seelen läutern und veredeln, die ihr Gewissen erziehen und säubern und die ihre Sünden tilgen! Möge uns Allâh wie sie glücklich stimmen!

 

Der Haddsch und seine Wirkung auf die Erziehung des Gewissens - Teil 1

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