Wahrnehmen der Bedeutung des Haddsch und dessen Ziele – Teil 2

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5- Erinnern an den Letzten Tag:

Der Haddsch ist dem Menschen eine klare Erinnerung an den Letzten Tag sowie an dessen Ereignisse und Geschehnisse:
 
- Das vorübergehende Verlassen seiner Heimat und seiner Familie erinnert ihn daran, dass er sie endgültig verlassen wird, wenn er nämlich stirbt.
 
- Keine genähte Kleidung und kein Schmuck erinnert ihn an das Leichentuch sowie an die Auferstehung der Menschen, wenn sie barfuß, nackt und unbeschnitten sein werden.
 
- Das Wandern und die Mühe erinnern ihn an die Mühe und die Erschwernisse des Auferstehungstages, so dass es zu dieser Zeit Menschen geben wird, die vom Schweiß fast umhüllt sind.  
 
6- Erziehung zur Ergebenheit und Fügsamkeit gegenüber Allâh dem Erhabenen:
Während des Haddsch wird der Mensch zur völligen Ergebenheit und Hingabe gegenüber Allâh dem Herrn aller Geschöpfe erzogen. Diese Erziehung erfolgt entweder durch die Befreiung von genähter Kleidung, das Verzichten auf Schmuck, die Verrichtung des Tawâf und des Sa'î, das Verweilen auf der 'Arafât-Ebene, das rituelle Bewerfen der Säulen, das Übernachten in Muzdalifa, das Haarekürzen oder Abschneiden. Das Gleiche gilt auch für Angelegenheiten, die dem Menschen unerklärlich sind, von denen er nichts als das bedenkenlose Nachkommen von Allâhs Aufforderungen ahnt oder die ihn auf alte Erinnerungen wie an Ibrâhîm bringen, der Allâh ergeben war, auch wenn auf Kosten seiner seelischen Neigungen und persönlichen Leidenschaften.
 
7- Vertiefung der Glaubensbrüderschaft und Verankerung der islâmischen Einheit:
Die Pilger versammeln sich unabhängig von ihren Sprachen, Farben, Heimatländern oder Rassen, und zwar auf derselben Ebene, zur selben Zeit, in derselben Erscheinung, mit demselben Rufen und demselben Ziel, nämlich an Allâh zu glauben, Seinen Aufforderungen nachzukommen und die Nichtbeachtung Seiner Vorschriften zu vermeiden. Somit vertieft sich die Liebe unter ihnen, sie lernen einander kennen, unterstützen einander, raten einander, tauschen Erfahrungen und Kenntnisse miteinander und arbeiten alle zum Wohl ihrer Religion.  
 
8- Verbindung der Pilger mit ihren Vorfahren:
Die Haddsch-Riten beinhalten Erinnerungen an Früheres, wie beispielsweise die Auswanderung Ibrâhîms mit seiner Frau und einem Säugling in den Hidschâz, die Geschichte der Opferung seines Sohnes, die Geschichte der Errichtung des unantastbaren Hauses, seinen Aufruf zum Haddsch, der Abschieds-Haddsch des Propheten in der Begleitung von mehr als 100.000 Prophetengefährten, bei dem er sie damals aufforderte, ihm ihre Riten zu entnehmen. Im Laufe der Zeit überschritt die Zahl der Pilger 2.000.000. Das erinnert den Pilger an diese früheren Zeiten, lässt ihn über die Begegnung der Monotheisten mit den Polytheisten nachdenken sowie über alles, was diese Monotheisten hergaben, sei es Gut oder Blut, und über alles, was die Polytheisten an Hartnäckigkeit, Übertretung und Verteidigung ihrer persönlichen Interessen und Leidenschaften verübten. Somit kommt der Pilger auf die Gründe, weshalb die Verunglückten und die Erfolgreichen Erfolg hatten. Auf diese Weise betrachtet er sich selbst als Befolger der erfolgreichen Propheten und Frommen, vermeidet die Ursachen des Unglücks, bekämpft die Übertretenden und schafft sich Gewissheit, dass die Allâh demütig Fürchtenden die Erfolgreichen sind. Der Pilger erkennt, dass alle sterben werden, genauso wie die früheren Pilger gestorben sind, und hält daher an der Religion fest und ergibt sich Allâh durch demütige Ehrfurcht Ihm gegenüber um Erfolg zu erlangen.
 
9- Vermehrt Allâhs gedenken:
Wer über die Haddsch-Riten nachdenkt, wie beispielsweise über die Talbîja, den Takbîr, den Tahlîl oder die Bittgebete - oder über die Texte des Qurân und der Sunna, die auf diesen Ritus eingehen, der kommt darauf, dass das häufige Gedenken an Allâh zu den wichtigsten Zielen des Haddsch gehört. Zu diesen Texten gehört folgende Texte: "Doch wenn ihr von 'Arafât herbeigeströmt seid, dann gedenkt Allâhs bei der geschützten Kultstätte!“ (Sûre 2: 198) Und in einem Hadîth steht: "Sowohl der Tawâf um das Haus und der Lauf zwischen As-Safâ und Al-Marwa als auch das rituelle Bewerfen sind verordnet, damit Allâhs auf Erden gedacht wird.“
 
10- Gewöhnen an Disziplin und Erziehung zur Pünktlichkeit:
Für den Haddsch gibt es Vorschriften, Regeln und Maßnahmen, die zu beachten sind. So wird der Pilger an die Ordnungsliebe gewöhnt und zur Pünktlichkeit erzogen, indem er die diesbezüglichen Gebote und die Verbote beachtet. In diesem Zusammenhang gibt es viele eindeutige Texte.
 
11- Sonstige Vorteile:
Der Haddsch beinhaltet viele weitere unzählbare Vorteile, sowohl diesseitige als auch jenseitige, sowohl persönliche als auch gemeinschaftliche. Dafür spricht die Unbestimmtheit dieser Vorteile im folgenden Vers: "damit sie Zeuge von Vorteilen für sich werden ", (Sûre 22: 28). Möge uns Allâh in unserer Angelegenheit einen rechten Weg bereiten und für uns das beste Glück bestimmen!
 

Wahrnehmen der Bedeutung des Haddsch und dessen Ziele – Teil 1

 

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