Lehrreiches aus dem Haddsch des Propheten – Teil 1

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Lehrreiches aus dem Haddsch des Propheten über das Befolgen der Sunna

Allâh der Hocherhabene sagt: „Sprich: Ich bin ja nun nichts Anderes als ein Mensch wie; geoffenbart wird mir, dass ja nun eure Gottheit nichts Anderes als eine Eins-seiende Gottheit ist. Wer nun stets die Begegnung mit seinem Herrn erhofft, der wirke ein rechtschaffenes Werk und geselle beim anbetenden Dienen gegenüber seinem Herrn niemanden bei!“ (Sûra 18:110)

 
Diesen Vers kommentierend, sagte der Imâm Ibn Kathîr Ad-Dimaschqî Allah erbarme Sich seiner, dass „rechtschaffenes Werk“ dasjenige ist, das mit der Scharî'a Allâhs, des Hocherhabenen, übereinstimmt und „Allâh beim anbetenden Dienen niemanden beigesellen“ sich auf Anbetungshandlungen bezieht, die allein für Allâh den Hocherhabenen beabsichtigt sind ohne Ihm irgendwelche Partner beizugesellen. Dies sind zwei Säulen für angenommene Taten: Sie müssen mit voller Aufrichtigkeit gegenüber Allâh und in genauer Übereinstimmung mit der Sunna des Gesandten Allâhs verrichtet werden.
 
Von Anas ibn Mâlik wird berichtet, dass er sagte: „Drei Personen gingen zu den Häusern der Ehefrauen des Propheten um über das anbetende Dienen des Propheten zu fragen. Als sie darüber informiert wurden, schien es, als wäre es ihnen nicht ausreichend, und folglich sagten sie: Wo stehen wir im Vergleich zum Propheten , dem Allâh bereits seine vergangenen und kommenden Sünden vergeben hat? Dann sagte einer von ihnen:Ich werde immer die ganze Nacht lang beten. Ein anderer sagte: Ich werde das ganze Jahr fasten und niemals mein Fasten brechen. Der Dritte sagte: Ich werde Frauen meiden und daher niemals heiraten. Der Gesandte Allâhs kam zu ihnen und sagte: Seid ihr diejenigen, die das und das gesagt haben? Bei Allâh, ich bin der Gehorsamste gegenüber Allâh und der Ihn am meisten Fürchtende unter euch; trotzdem faste ich und breche mein Fasten, ich bete und schlafe und ich heirate Frauen. Und wer meiner Sunna nicht folgt, ist nicht von mir [nicht einer meiner Anhänger]“ (Al-Buchârî und Muslim)
 
Wir Muslime sind angewiesen, dem Gesandten Allâhs nachzukommen und seiner Führung in Anbetungshandlungen und anderen Handlungen zu folgen, die uns Allâh - dem Hocherhabenen - näherbringen.
Einst betete der Gesandte Allâhs auf dem Redepodest, wie von dem Imâm Muslim nach einer Aussage von Sahl ibn Sa’d berichtet wurde, der sagte: Ich sah Allâhs Gesandten auf dem Redepodest stehen und Takbîr sprechen ("Allâhu Akbar" sagen) und die Leute sprachen gleich nach ihm Takbîr, während er sich immer noch auf dem Redepodest befand. Dann erhob er seinen Kopf, stieg hinab und kam zurück, bis er sich neben dem Sockel des Redepodestes niederwarf. Dann ging er zurück, bis er sein Gebet beendete, dann sah er die Leute an und sagte: „O ihr Leute, ich tat dies, damit ihr mich nachahmt und damit ihr mein Gebet lernt.“ (Muslim)  
Von Mâlik ibn Al-Huwairith wurde berichtet, dass der Prophet sagte: „Betet, wie ihr mich beten gesehen habt.“ (Al-Buchârî)
 
Die Gefährten des Propheten waren überaus eifrig darin zu erfahren, wie der Prophet die Gebetswaschung, Gebete und andere Anbetungshandlungen verrichtete. Von daher gaben sie wundervolle Beispiele der Gehorsamkeit und der Verantwortung ihm gegenüber. In Verbindung mit ihrer Befolgung des Propheten , waren sie sehr achtsam darin ihm nicht zuwiderzuhandeln. Sie warnten auch andere davor, seinem Weg und seiner Führung zuwiderzuhandeln. Entsprechende Einzelheiten sind in Hadîth-Büchern, Büchern über die Glaubenslehren und weiteren Werken vorhanden.
 
Der Prophet verrichtete den Haddsch mit seinen Gefährten und wandte sich an sie, wobei er sagte: „Lernt eure Riten von mir, weil ich nicht weiß, ob ich einen weiteren Haddsch nach diesem machen werde oder nicht.“ (Muslim, Abu Dâwûd und weitere)
 
Wie Imâm An-Nawawî Allah erbarme Sich seiner sagte, weist dieser Hadîth darauf hin, den Gefährten den Abschied anzudeuten und sie über seinen bevorstehenden Tod zu informieren und infolgedessen sie dazu zu drängen von ihm zu lernen und von seiner Begleitung zu profitieren, indem sie sich religiöse Dinge aneignen. Deshalb wurde dieser Haddsch „der Abschieds-Haddsch“ genannt.
 
Dschâbir ibn ‘Abdullâh Al-Ansâri überlieferte die Beschreibung des Haddsch des Propheten in einem ausführlichen Bericht, der als „der lange Hadîth von Dschâbir über den Haddsch“ bekannt wurde. Tatsächlich ist dieser Hadîth großartig und wurde von Imâm Muslim Allah erbarme Sich seiner in dessen Sahîh-Werk überliefert.
 
An-Nawawî Allah erbarme Sich seiner sagt in seinem Kommentar zu diesem Hadîth:
Es ist ein großartiger Hadîth, der einigen Nutzen und einen wertvollen Satz wichtiger Regeln enthält. Er ist vom Imâm Muslim Allah erbarme Sich seiner überliefert, nicht jedoch von Al-Buchârî Allah erbarme Sich seiner. Dieselbe Version wie von Muslim Allah erbarme Sich seiner wurde von Abû Dâwûd Allah erbarme Sich seiner überliefert. Al-Qâdî Allah erbarme Sich seiner erwähnte, dass Gelehrte die Themen der islâmischen Rechtslehre, die in diesem Hadîth enthalten sind, erklärten und dass Abû Bakr ibn Al-Mundhir Allah erbarme Sich seiner einen umfassenden Band verfasste, worin er 150 Angelegenheiten, die die islamische Rechtslehre betreffen, beleuchtete. Wenn er diesen Hadîth intensiv studiert hätte, hätte er nochmals dieselbe Anzahl an Angelegenheiten ausfindig gemacht.
 
Ich möchte sagen, dass der Eifer der Gefährten , den Haddsch mit dem Propheten zu verrichten, einen bedeutenden Meilenstein und eine große, aus diesem Hadîth zu ziehende Lehre des Befolgens der Sunna bildet. Auf diese Weise formten sie eine große Gemeinschaft mit dem Propheten, und zwar Im Zusammenhang mit einer bedeutsamen Elementarpflicht des Islâm, die sie als Reaktion auf den Ruf Allâhs des Hocherhabenen verrichteten, Der sagt:
- „Und rufe unter den Menschen zum Haddsch auf, dass sie zu dir kommen zu Fuß undauf jedwedem schlanken Reittier aus jedweder fernster Gegend... (Sûra 22:27)
 
- „Und der Menschen Pflicht gegenüber Allâh ist der Haddsch zum Hause, wer den Weg dorthin ermöglichen kann. Und wer Kafir ist, so ist Allâh wahrhaftig der Welten unbedürftig." (Sûra 3:97)
 
In dieser Beschreibung des Haddsch des Propheten sagt Dschâbir Al-Ansârî :
Der Gesandte Allâhs verweilte neun Jahre ohne den Haddsch verrichtet zu haben. Im zehnten Jahr wurde den Leuten angekündigt, dass der Gesandte Allâhs den Haddsch durchführen werde. Deshalb erlebte Madîna die Ankunft von Mengen an Menschen, die es alle anstrebten, vom Gesandten Allâhs geführt zu werden und sich wie er zu verhalten.
 
Dies hebt die schnelle Reaktion auf die Anweisung des Gesandten Allâhs hervor, nachdem seine Absicht den Haddsch zu verrichten verkündet worden war. Alle Menschen wünschten sich, von ihm geführt zu werden und ihn als Vorbild zu nehmen und somit seine Handlungen zu praktizieren. Dschâbir beschrieb die Ansammlung der Gefährten um den Propheten herum, indem er sagte: „Ich blickte, so weit ich konnte, und sah viele Menschen, die vor ihm ritten und liefen; dasselbe war zu seiner Rechten, dasselbe war zu seiner Linken und dasselbe war hinter ihm.“
 
Er sagte weiter: “Der Gesandte Allâhs war unter uns und der Qurân wurde ihm offenbart. Er war vertraut mit seiner Auslegung. Und alles, was er davon anwandte, wandten wir an.“
 
Die Gefährten kamen den Anweisungen Allâhs des Hocherhabenen und Seines Gesandten nicht nur hinsichtlich des Haddsch nach, sondern in allen Dingen. Sie waren genauso, wie Allâh der Hocherhabene Seine gläubigen anbetend Dienenden beschreibt und lobt: „Die Rede der Gläubigen, wenn sie zu Allâh und Seinem Gesandten gerufen werden, damit er zwischen ihnen richte, besteht nur darin, dass sie sagen: Wir hören und gehorchen. Das sind diejenigen, denen es wohl ergeht.“ (Sûra 24:51) Die Gefährten sind die Würdigsten und die Ersten, die zu den Gläubigen zählen, die in diesem Vers gemeint sind.
 
 

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