Vorzüge der ersten zehn Tage des Monats Dhû Al-Hiddscha - Teil 2

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Viertens: Mehr gute Taten. Allâh liebt gute Handlungen zu jeder Zeit und an allen Orten. Besonders liebt sie Allâh an diesen gesegneten Tagen. Das deutet wiederum auf die Vorzüglichkeit guter Werke während dieser Tage sowie auf das Ausmaß der Belohnung hin. Wer den Haddsch innerhalb dieser Tage nicht vornehmen kann, sollte sich mit sonstigen Anbetungshandlungen beschäftigen, wie beispielsweise mit dem Gebet, mit der Qurân-Rezitation, mit dem Gedenken Allâhs, mit Bittgebeten, mit Güte gegenüber den Eltern, mit der Pflege der Verwandtschaftsbande, mit dem Gebieten des Rechten und dem Verbieten des Verwerflichen und mit sonstigen gütigen Handlungen. Das alles gehört zu den Mitteln, durch die man die Liebe Allâhs erlangt.

 
Fünftens: Allâhs Gedenken. Im Vergleich zu anderen Handlungen genießt das Gedenken Allâhs eine besondere Stellung, und zwar davon ausgehend, dass es im Qurân erwähnt ist. Allâh sagt: "damit sie Zeuge von Vorteilen für sich werden und den Namen Allâhs an wohlbekannten Tagen über dem aussprechen...“ (Sûra 22:28). Ibn 'Abbâs meinte: "Mit diesen Tagen sind die zehn Tage gemeint.(10) Das Gedenken Allâhs beinhaltet den Takbîr und das Aussprechen von Allâhs Namen beim Schlachten der Opfertiere und der Tiere, deren Schlachtung als Sühne dient. (11) Der Prophet sagte: "Sagt an ihnen häufig 'lâ ilâha illâ Allâh', 'Allâhu akbar' und 'Al-Hamdulillâh'.“
 
Sechstens: Takbîr. Es ist empfehlenswert, laut "Allâhu akbar" zu sagen, sei es zu Hause, auf der Straße oder auf dem Markt. Die Männer artikulieren ihn laut und die Frauen leise. Es dient nämlich der Erklärung der Verehrung Allâhs. Was die Takbîr-Formeln anbelangt, so gibt es diesbezüglich keine authentische Überlieferung, die auf den Propheten zurückgeht. Von Salmân überliefert man jedoch folgende Formel: "Allâhu akbar, Allâhu akbar, Allâhu akbaru kabîra.“ Allâh ist am größten, Allâh ist am größten, Allâh ist am größten – so groß!). Daneben gibt es weitere Überlieferungen, die von anderen Prophetengefährten und deren Nachfolgegenerationen überliefert wurden. (12)
 
Für manche Menschen wurde der Takbîr zu einer schon längst unterlassenen Sunna. Deshalb ist dessen Belebung eine Chance, Belohnung zu erlangen. In diesem Zusammenhang sagte der Prophet : "Wer eine meiner Sunna-Handlungen wiederbelebt, die nach mir vernachlässigt wurde, der verdient Anteil an der Belohnung, die dem Anteil desjenigen gleicht, der sie beachtet, ohne dass von ihren jeweiligen Belohnungen etwas verringert wird.“. Es steht fest, dass Ibn 'Umar und Abû Huraira den Takbîr immer dann sprachen, wenn die zehn Tage kamen, woraufhin die Menschen sie nachahmten. Höchstwahrscheinlich erinnerten sie die Menschen an das Gedenken Allâhs, weshalb sie Allâh gedachten.
 
Das gemeinsame Aussprechen des Takbîr in einer Gemeinschaft oder derart, dass einer die Takbîr-Formel ausspricht und die Anwesenden ihm nachsprechen, ist zu vermeiden, denn dies gehört zu den verwerflichen Neuerungen in den religiösen Angelegenheiten, wovon der Muslim ablassen soll, sofern er auf die Befolgung der Sunna des Propheten bedacht ist. Handelt es sich um jemanden, der die Takbîr-Formel nicht kennt, dann ist es erlaubt, ihn diese Formel so lange zu lehren, bis er sie auswendig lernt. Würde jemand sagen, das Aussprechen des Takbîr in einer Gemeinschaft sei ein Beweggrund zur Wiederbelebung dieser Sunna, würde man ihm entgegnen, dass allein das laute Aussprechen des Takbîr die Wiederbelebung dieser Sunna ist. Warum sollte es dann in Gemeinschaft erfolgen? Hinzu kommt noch, dass derjenige, der die Sunna befolgen möchte, nicht auf das Tun Anderer wartet. Vielmehr sollte er der Erste sein, der sie befolgt, um den Anderen ein Vorbild zu sein.
 
Siebtens: Das Fasten. Von Hafsa berichtete man, dass sie sagte: "Von viererlei ließ der Prophet nie ab. Dem Fasten am 'Âschûrâ'-Tag, an den Zehn und an drei Tagen jedes Monats sowie dem Beten von zwei Rak'a vor dem Morgengebet.“. Mit den "Zehn" sind die neun ersten Tage oder einige davon gemeint. Dies ist so, weil man am Festtag nicht fasten darf. Was die unter den Laien, vor allem unter Frauen, verbreitete Vorstellung anbelangt, dass man am siebten, achten und neunten Tag von Dhû Al-Hiddscha fasten soll, so gibt es für diese Bestimmung keinen islâmischen Beweis.
 
Achtens: Das Schlachten eines Opfertieres. Es handelt sich um eine Sunna, die die Wohlhabenden befolgen sollten. Einige Rechtsgelehrte, wie beispielsweise Ibn Taimiyya, meinten hingegen, diese Sunna müssen die Wohlhabenden befolgen. Allâh forderte Seinen Propheten nämlich auf zu schlachten, indem Er ihm sagte: "So verrichte das rituelle Gebet für deinen Herrn und opfere!“ (Sûra 108:2) In diesem Vers wird vom Festgebet und von der Schlachtung der Opfertiere gesprochen, weshalb der Prophet auf beides bedacht war. Ibn 'Umar sagte: "Der Prophet hielt sich in Madîna zehn Jahre lang auf, in denen er zu schlachten pflegte.“.
 
Neuntens: Das Festgebet ist eine Sunna, die der Prophet regelmäßig verrichtete. Deshalb muss man daran teilnehmen und sich die Ansprache anhören. Man sollte über den Sinn der Verordnung dieses Festes nachdenken. Es ist ein Tag, an dem man Allâh dankt und Gutes tut.
 

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