Aufbau der Ka’ba

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Auf Grund von Überschwemmungen, Feuer, Angriffen und anderen Katastrophen wurde die Ka’ba aus verschiedenen Anlässen wiederaufgebaut, allerdings immer auf demselben Fundament, auf dem Ibrâhîm sie errichtet hatte. Eine dieser Restaurierungen geschah einige Jahre vor der Prophetenschaft des Propheten Muhammad . Obwohl dies vor der Zeit der qurânischen Offenbarung geschah, gaben sich die Leute der Quraisch ein Gelübde, kein Geld zu verwenden, das aus unreinen Quellen wie Prostitution, Wucher und anderen Arten schlechten Handels oder Ungerechtigkeit stammt. Aus diesem Grund hatten sie keine Geldmittel mehr und waren nicht in der Lage den „Hatîm-Bereich“ der Ka’ba abzudecken, der bis zum heutigen Tage offen ist.

 
Eine Meinungsverschiedenheit brach hinsichtlich dessen aus, wer die Ehre haben sollte den Schwarzen Stein an seine Stelle zu setzen. Letztendlich schlug einer der Stammesältesten vor, dass der erste Mann, der am nächsten Morgen durch das Tor kommt, den Streit lösen soll. Dieser Mann war der Prophet , der den Stammesführern sagte, dass sie den Schwarzen Stein in die Mitte eines Stofftuchs legen sollten. Dann nahm jeder Führer eine Ecke des Stofftuchs und sie trugen den Stein an seine Stelle, an der der Prophet ihn selbst einfügte.
 
Die Ka’ba heute
 
Die Mauern der Ka’ba sind etwas ungleichmäßig und messen nicht überall die gleiche Höhe. In der „Enzyklopädie des Orients“ wird berichtet, dass der Sockel der Ka’ba 10,5 x 12 m und der Bau 15 m hoch ist und auf einem Fundament aus Marmor steht, das 25 cm hoch ist. Laut Kjeilen (Redakteur der Enzyklopädie des Orients) befindet sich die Tür der Ka’ba in der Nord-Ost-Mauer zwei Meter über dem Boden.
 
Es ist überliefert, dass Âischa , als sie den Propheten fragte, warum die Tür so hoch sei, er ihr sagte: „Dein Volk tat dies, damit sie wen immer sie wollten hineinlassen und wen immer sie wollten draußen lassen konnten. Wenn es nicht auf Grund des Umstands wäre, dass dein Volk noch neu [im Islâm] ist und zu nahe zu seiner Dschâhiliyya [vorislâmischen Zeit der Ignoranz], und ich fürchte, dass sie es übelnähmen, hätte ich darüber nachgedacht die Mauer mit dem Haus zu vereinen und die Tür auf Bodenebene hinunterzubringen.“ (Muslim)
 
Viele Menschen haben die würfelförmige Gestalt der Ka’ba mit der auf Gleichheit beruhenden Natur des Islâm verbunden, in der er nicht zwischen Klasse, Rasse und Geschlecht unterscheidet, wenn es - unter anderen Erklärungen - um Glauben und gute Taten geht. 
 
In der Ka’ba
 
Die Ka’ba ist grundsätzlich ein leerer Raum, der nochmals die Zentralität Allâhs betont und sich deutlich von seinem vorislâmischen traurigen Zustand als Haus des Götzendienstes unterscheidet.
Die Wände und der Boden der Ka’ba bestehen aus Marmor. Es gibt Gold- und Silberlampen, die von der Decke herabhängen, von denen einige ziemlich alt sind, und das Aroma von Weihrauch erfüllt den Raum mit Duft. Drei hölzerne Säulen halten das Dach hoch, das über eine Leiter zugänglich ist. Die oberen Wände sind mit Vorhängen bedeckt. Qurân-Verse schmücken die Säulen, Wände und Vorhängen und der Raum ist groß genug um ungefähr 50 Menschen bequem unterzubringen.
 
Die Kiswa (Bedeckung) der Ka’ba
 
Die Tradition, das Äußere der Ka’ba zu bedecken (oder die Kiswa aufzulegen) begann vor dem Erscheinen des Islâm. Im Laufe der Jahre wurden viele verschiedene Materialien, wie beispielsweise rote Teppiche aus Leder, gestreifte Laken und andere Stoffstücke in einer Vielzahl von Farben verwendet. Viele Berichte geben an, dass einer der Führer des Jemen, der As’ad Al-Himdscharî genannt wurde, die erste Person war, die die Ka’ba mit einer Kiswa vollständig umhüllte.
 
Der Prophet bekleidete die Ka’ba später mit jemenitischem Stoff, während Umar und Uthmân sie mit Qibtî - einem ägyptischen weißen Stoff - verhüllten. Andere verwendeten Seide um die Ka’ba zu bedecken. Sa’îd ibn Mansûr Allah erbarme Sich seiner berichtete in seinem Sunna-Werk, dass „Umar die alte Bedeckung der Ka’ba jedes Jahr abnahm, sie in Stücke schnitt und diese unter den Pilgern verteilte, die sie als Schutz vor der Hitze Makkas nutzten.“
 
Bis zum heutigen Tage ist das Wechseln der Kiswa der Ka’ba immer noch ein jährliches Ereignis. In liebevoller und hingebungsvoller Arbeit verbringen 200 speziell geschulte Handwerker das ganze Jahr damit, in einer Werkstatt in Umm Al-Dschûd, einem Vorort von Makka, eine neue Kiswa zusammenzustellen. Die Kiswa besteht aus 450 Kilogramm reiner Seide, die schwarz gefärbt und mit Gold- und Silberfäden bestickt ist, zu Gesamtkosten von mehr als 4,5 Millionen für Material und Produktion. Die Bestickung zeigt Verse des Qur’ân sowie Worte und Sätze, die Allâh verherrlichen. Die Kiswa ist mit Hilfe von Kupferringen am Boden befestigt.
 
Pflege und Instandhaltung
 
Âischa sagte: „Parfümiert die Ka’ba, denn dies ist ein Teil davon, sie zu reinigen.“ Ibn Az-Zubair war bekannt dafür das gesamte Innere der Ka’ba täglich mit einem Pfund Weihrauch und freitags mit zwei Pfund Weihrauch zu parfümieren.
 
Als der Prophet Makka eingenommen hatte, zertrümmerte er die Götzen in der Ka’ba und wusch das Gebäude, wodurch er sie von den Unreinheiten der Dschâhiliyya befreite.
 
Heutzutage wird die Ka’ba zweimal pro Jahr mit parfümiertem Wasser gewaschen, und zwar einmal vor Ramadân und einmal vor dem Haddsch.

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