Das beste Du´â (Bittgebet) ist am Tag Arafât

19173 1621

Aller Lobpreis gebührt Allâh und möge Er den Gesandten Allâhs in Ehren halten und bewahren!

Und nun zum Thema!

 

"Der Haddsch ist Arafât. An keinem Tag befreit Allâh einen anbetend Dienenden mehr aus dem Feuer als am Tag von Arafât. Er kommt wahrhaftig näher und rühmt sich mit ihnen vor den Engeln. Er sagt: Was wollen diese?"

 

Das beste Du`â ist das Du`â am Tag von Arafât. Das beste, was der Prophet und die Propheten vor ihm sagten, war: „Lâ Ilâha illa-llâh, wahdahu lâ Scharîka lah, lahu-l-Mulk, wa lahu-l-Hamd, wa huwa alâ kulli Schai`in Qadîr.

 

Der Tag von Arafât ist der Tag des großen Haddsch. Es ist die großartigste Versammlung in diesem weltlichen Leben. An ihm werden Tränen ausgeschüttet, Fehltritte aufgehoben, Wünsche erhofft und Sünden vergeben.

 

Bei Allâh! Es ist ein grandioses Ereignis, das zu groß ist, um es zu beschreiben. Es ist ein edles Stehen. Wie trefflich für denjenigen, der in der Ebene von Arafât steht! Während dieses Verweilens werden die Lasten abgelegt und die Taten emporgehoben.

 

Der Muslim muss diese Augenblicke nutzen, indem er sich in der Ibâda anstrengt, sich um fromme Taten bemüht und vermehrt Du`â, Dhikr und die Talbiyya spricht und Allâh um Vergebung bittet. Auch das Lesen des Qurân und das Sprechen der Segenswünsche für den Propheten sind an diesem Tag gefordert. So verläuft der meiste Haddsch und dies ist so gefordert. Der Haddsch ist Arafât.

 

Der Pilger hat sich strengstens davor zu hüten, an diesem bedeutsamen Tag nachlässig zu sein. Es ist nur eine kurze Zeitspanne, ein paar Stunden. Wenn er sie mit frommen Taten verbringt, hat er einen wahren Erfolg erzielt. An diesem Tag werden so viele von Allâh (von der Hölle) befreit.

 

Wer aus dem Feuer befreit wird, der hat damit bereits alles Gute erreicht und alles Schlechte abgewandt. Wie schade ist es doch um die Nachlässigen, denen dieses Gute und dieser Vorzug verwehrt wurde! Wenn ihnen dieser Tag verloren geht, können sie ihn nicht zurückholen.

 

Der Muslim soll Allâhs verstärkt gedenken, um den Wettbewerb zu gewinnen. In einem Hadîth steht: "Die Mufarridûn haben gewonnen!": Mit „Al-Mufarridûn“ ist Folgendes gemeint „...und Allâhs viel gedenkende Männer und gedenkende Frauen...“ (Sûra 33:35)

 

Er soll verstärkt Subhân-Allâh, wa-l-Hamdu li-llâh, wa lâ Ilâha illa Allâh und Allâhu Akbar sprechen, denn dies ist besser für ihn als das, worüber die Sonne aufgegangen ist. Diese Wörter schütteln die Sünden ab wie der Baum die Blätter.

 

Es sind die Pflanzen des Paradieses. Für jedes dieser Worte wird dir ein Baum im Paradies gepflanzt. Es sind die Rettenden und die Voranschreitenden. Es sind die bleibenden rechtschaffenen Werke.

 

Er soll sich vor den verbotenen Dingen hinsichtlich seines Essens, seines Trinkens, seiner Kleidung und seines Beförderungsmittels etc. hüten. Er soll Streit, Beleidigung, Meinungsverschiedenheiten und abfällige Rede vermeiden. Allâhs Gesandter sagte: „Ich bin der Bürge eines Hauses in einem untersten Platz des Paradieses für denjenigen, der den Streit unterlässt, auch wenn er Recht hat. Und eines Hauses in der Mitte des Paradieses für denjenigen, der die Lüge unterlässt, selbst wenn er spaßt. Und eines Hauses im höchsten Paradies für denjenigen, der seine Charaktereigenschaften verbessert.“ Von Al-Albânî für akzeptabel erklärt.

 

Er soll sich davor hüten, jemanden abfällig zu behandeln, weil dieser in einer Sache nachlässig oder ungepflegt scheint. Denn manch Ungepflegter, mit Staub Bedeckter, zwei abgetragene Kleidungstücke Tragender wird von Allâh bestätigt, wenn er auf Ihn schwört. Weiterhin soll er darauf achten, den Fragenden und Bittenden nicht grob abzuweisen.

 

Er strengt sich im Du`â an und wendet sich Allâh dem Majestätischen aufrichtig zu. Er verstärkt sein Dhikr stehend und sitzend. Er wiederholt es in Demut und in Anwesenheit des Herzens. Er nimmt es ernst und befreit sich von allem Anderen. Er beharrt darauf, lässt seine Zunge sich immer mit dem Gedenken Allâhs beschäftigen. Nicht rettet einen mehr vor der Strafe Allâhs als das Dhikr Allâhs. Allâhs Gesandter fragte: „Soll ich euch nicht auf die beste eurer Taten hinweisen, die reinste bei eurem Herrscher, die höchste auf euren Stufen, besser für euch als das Ausgeben von Gold und Silber und besser für euch als euer Treffen auf euren Feind, worauf ihr deren Hälse abschlagt und sie eure Hälse abschlagen?“ Sie entgegneten: „Doch!“ Er sagte: „Das Gedenken Allâhs des Erhabenen.“ Überliefert von At-Tirmidhî und von Al-Albânî für authentisch erklärt.

 

Er spricht verstärkt Lâ Ilâha illAllâh, wahdahu lâ Scharîka lah, lahu-l-Mulk wa lahu-l-Hamd, wa huwa alâ kulli schai`in qadîr.

 

Es ist das gute Wort, die beständige Rede, das bleibende Wort, das feste Band, das Wort der Taqwâ, die beste Tat, das Beste, was die Propheten sprachen und das beste Dhikr.

Der Pilger soll sich Allâh dem Erhabenen reumütig zuwenden. Er soll sich Ihm demütig, erniedrigend, schwach, arm und gebrochen hingeben. Er soll sich innerlich und äußerlich von jeder Sünde befreien. Er soll auf seine eigenen Fehler schauen und seine Unwissenheit, Ungerechtigkeit und Feindseligkeit betrachten. Gleichzeitig soll er bei Allâh den Vorzug, die Güte und Barmherzigkeit, den Edelmut und Reichtum und Sein Lobpreis in Augenschein nehmen.

 

Er soll während dieses Stehens Allâh, seinem majestätischen Herrn fürchten und viel weinen. Er wendet sich dem Makellosen zu, Ihm gegenüber bescheiden, hilflos zwischen Seinen Händen. Er hofft auf Seine Barmherzigkeit und Vergebung und fürchtet Seine Strafe und Seinen Zorn. Er rechnet mit sich selbst ab und erneuert seine Reue aufrichtig. Er bereut aufrichtig all seine Verfehlungen, weint wegen seiner Nachlässigkeit in der Vergangenheit. Er fürchtet seinen Herrn den Majestätischen, schämt sich vor Ihm und senkt seinen Kopf. Sein Herz bricht zusammen.

 

Er begegnet seinem Herrn dem Majestätischen in totaler Unterwürfigkeit. Er ist der Reiche und du bist der Arme. Er unterwirft sich so sehr sehr, dass ihn die Demut von allen Seiten umhüllt. Er erkennt die Notwendigkeit seines Herrn und seine eigene absolute Nutzlosigkeit. Der Pilger soll auch begreifen, dass er, wenn Allâh ihn für einen Augenblick lässt, hohe Verluste erleiden wird, die er nicht ausgleichen kann, es sei denn, Allâh ist ihm gegenüber erneut barmherzig.

 

Wenn das Herz und alle Gliedmaßen rein werden, und die Absichten und Herzen der Menschen sich vereinigen und die Hoffnung (auf Allâh) stark ist und wenn die Tränen fließen, ist dies ein Zeichen dafür, dass er erhört wird und Allâh Barmherzigkeit herabsendet. Es ist ein Zeichen der Freude. Wenn es fehlt, ist es ein trauriges Zeichen. Wenn er nicht weinen kann, soll er es so weit wie möglich im Du`â versuchen: "Und wenn einer die Kulthandlungen Allâhs hoch ehrt, so ist es von der demütigen Ehrfurcht gegenüber Allâh in den Herzen." (Sûra 22:32)

 

Ubaî ibn Ka`b sagte: „Haltet euch an den Weg (Allâhs) und die Sunna. Denn von jedem anbetend Dienenden auf dem Weg und in Befolgung der Sunna, der Allâhs gedenkt, so dass seine Haut aus Angst vor Allâh schaudert, werden dessen Verfehlungen abfallen, wie das trockene Laub vom Baum abfällt.

 

Und einen anbetend Dienenden auf dem Weg und in Befolgung der Sunna, der allein Allâhs gedenkt, so dass sich seine Augen aus Angst vor Allâh in Tränen ergießen, wird das Feuer niemals berühren.

 

Und geringes Handeln auf dem Weg und in der Befolgung der Sunna ist besser als voller Einsatz weitab vom Weg und von der Sunna.

 

Er bittet in seinem Du`â inständig. Denn es ist ein Tag, an dem man Erhörung erhofft. Er bittet seinen Herrn versteckt und demütig, denn das versteckte Du´a ist gewaltiger hinsichtlich deines edlen Herrn und aufrichtiger. Er strengt sich mit dem Du`a und Dhikr an, denn an keinem anderen Tag ist Iblîs äußert klein, unbedeutend, zornig und besiegt, außer am Tag der Schlacht von Badr, weil er die Barmherzigkeit Allâh herabkommen sieht und sieht, wie Allâh die umfangreichen Sünden vergibt.

Der Muslim muss Allâh also zeigen, dass er gut ist. Er muss seinen Feind, nämlich den Teufel, verachten und ihn mit viel Du`â und Dhikr betrüben und muss für all seine Sünden und Verfehlungen um Vergebung bitten.

 

Er muss Gutes von Allâh dem Erhabenen denken und seine Hoffnung auf Vergebung und Annahme des Du`â stärken. Allâh der Majestätische ist der Allerbarmer und der Edelste. Er bedarf der der Welten nicht und vergibt dem, der Ihn bittet.

 

Wenn es einem langweilig wird, soll man unterschiedliche Ibâdât verrichten. Einmal liest man Qurân, dann spricht man den Tahlîl, den Takbîr, den Tasbîh, den Tahmîd. Einmal bittet man um Vergebung, spricht Du`â. Man kann auch seinen Brüdern den Qurân oder ein anderes Wissen lehren oder über Hadîthe berichten, die die Barmherzigkeit, Bitte, Auferstehung oder das Jenseits erwähnen, weil dies das Herz erweicht.

 

Er kann sich auch ausruhen, vor allem, wenn er dies benötigt, um wach zu sein. Der Mensch ist sein eigener Arzt an diesem Ort. Er sollte aber wenigstens das Ende des Tages vollständig mit Du`â verbringen. 

 

Atâ ibn Abû Muslim Al-Churasânî sagte: „Wenn du dich am Abend des Arafât-Tages frei machen kannst, dann tu es!"

O Allâh, nimm unsere Taten an! Du bist der Hörende, der Wissende. Vergib uns! Du bist der, der die Reue annimmt, der Barmherzige. Möge Allâh Seinen Gesandten in Ehren halten und bewahren sowie dessen Familie und dessen Gefährten!

Verwandte Artikel