„Wenn sie euch aber gehorchen, dann sucht kein Mittel gegen sie!“

  • Veröffentlicht:03.04.2011
  • Kategorie:Eheleben
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Das Rollenverhältnis zwischen Mann und Frau zu Hause ist ein wichtiges Thema für die eheliche Beziehung. Es wird viel darüber gesprochen und leider wird dieses Thema von Leuten, die die Religion nicht richtig verstehen, durch ihr falsches Verhalten abgewertet. Zu ihnen gehören beispielsweise diejenigen, die die westliche Kultur in allem nachahmen wollen, egal ob es vernünftig ist oder nicht.

Der Maßstab in dieser Frage der Obhut ist für einen Muslim in erster Linie der Islâm. Diese Regel zu befolgen ist außerdem für die Familie von Nutzen, weil in einer Gemeinschaft – wie auf einem Schiff – jemand die Verantwortung tragen muss. Zu Hause muss auch jemand die Verantwortung übernehmen und verhindern, dass Ordnung herrscht.
 
Welcher Ehepartner sollte die Verantwortung übernehmen?
 
Frauen denken emotional und sind somit ideal für ihre Hauptaufgabe geeignet: die Erziehung der Kinder und das Schaffen einer angenehmen Atmosphäre im Heim. Dem Mann obliegt es im Islâm für den Familienunterhalt aufzukommen und die Familie zu beschützen.
 
Die Obhut dient im Islâm zur Umsetzung des islâmischen Prinzips einer festen und planmäßigen Ordnung: Jede Form der Arbeit verlangt Führung und Verantwortung. Und der Mann wurde wegen seiner Natur und Erfahrung dafür bestimmt, weil er eher für diese Aufgabe geeignet ist. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, doch handelt es sich bei solchen Männern, die nicht zur Verantwortung fähig sind, um ein Problem, für das der Islâm ebenfalls Lösungen hat. Dies ist jedoch nicht die Regel und somit nicht Gegenstand dieses Artikels.
 
Das Vorhandensein eines Aufsehers oder einer Führung in irgendeinem Unternehmen ist kein Hinderungsgrund für die Entfaltung der Persönlichkeit oder für die Rechte der Arbeiter an ihren Arbeitsplätzen. Der Islâm legte die Eigenschaften des Mannes hinsichtlich seiner Obhut fest: Diese muss mit Mitgefühl, Sorge und Schutz für die Interessen der Familie einhergehen, sie bestimmt aber auch Angelegenheiten seiner selbst und seines Vermögens sowie den Umgang mit seiner Ehefrau und seinen Kindern.
 
Ein Gesamtbild:
 
Insgesamt betrachtet ist die Ehe also durch ein freundschaftliches Verhältnis geprägt, bei dem der Ehemann die Rolle des sicheren Heims, der Liebe, der Barmherzigkeit und des sicheren Zufluchtsorts für die Ehefrau einnimmt. Genauso stellt die Ehefrau für ihren Mann das wohlige Heim, die Unterstützung, die Freundlichkeit und die Barmherzigkeit dar. Hinzu kommt, dass der Islâm den Kindern große Aufmerksamkeit zukommen lässt. Die muslimische Familie ist eine Einrichtung, die auf diesen drei Säulen ruht. Die Obhut des Mannes bedeutet zuallererst, dass er der Verantwortliche für den Erfolg dieser Familie und für deren Glück sowie für die Sorge um die anderen beiden Familienmitglieder, nämlich die Ehefrau und die Kinder ist.
 
Diese Führung ist keine militärische Führung, in der man ohne Beteiligung der Mitglieder der Familie befiehlt und verbietet. Sie ist vielmehr eine Führung, die auf Rat, Verständnis und Zufriedenheit aufbaut. Zusätzlich dazu ist das Familienleben im Islâm kein Chaos, sondern wird durch Grundlagen, Werte und Verhaltensweisen kontrolliert, die der edle Qurân brachte und der Gesandte Allâhs in seinem Verhalten und seinen Beziehungen verkörperte.
 
Und in diesem ganzen Zusammenhang können wir die Bedeutung der Obhut verstehen und zwischen ihr und der egozentrischen Alleinherrschaft unterscheiden, die bei manchen Ehemännern vorzufinden ist.
 
Die Obhut ist also eine Verpflichtung von Allâh dem Erhabenen für die Ehemänner um die Fürsorge für die Familie zu verbessern. Sie hat nichts mit Dominanz zu tun; vielmehr ist sie eine Verantwortung, durch die sich die Idylle der Familie vervollständigt, die im Glück leben muss und mit der Allâh zufrieden ist; sie muss ferner zur Errichtung einer Gesellschaft beitragen, die geschützt ist vor den Krankheiten der Spaltung und Vergeudung.
 
Bedauerlicherweise sind manche Männer - unbewusst - in die Fußstapfen der Rolle des machthaberischen Herrschers gegenüber den ergebenen Untertanen getreten und mittlerweile sehen und wissen wir, dass in unseren Häusern eine Praxis existiert, die auf Dominanz, Gewalt und Misshandlung basiert, die manchmal dem ähnelt und wahrscheinlich das übertrifft, was wir in der politischen Landschaft sehen.
 
Eine erfolgreiche Obhut ist wie eine erfolgreiche Verwaltung. Mit Dominanz hat sie nichts gemein, weil Verwaltung Geschick, Erfahrung, Entschlossenheit und Weisheit erfordert. Dominanz erfordert hingegen nichts außer Kraft und Gewalt, und dies verbindet sich nicht mit etwas ohne es zu verunstalten.
 
Zu glauben, dass Grobheit in der Rede oder im Verhalten oder militärische Disziplin die Bedeutung der Obhut oder der Männlichkeit widerspiegeln, wäre ein absolut falscher Glaube.
 
Es scheint so als stimme das überwiegende Bild in den Gesellschaften heutzutage weder mit den korrekten Lehren der wahren Religion noch mit dem Verhalten der ersten führenden Gruppe überein. Das korrekte Bild ist jedoch das gleichwertige und unentbehrliche Bild, das auf richtigem Verständnis und gegenseitigem Respekt basiert – für die Rolle beider Geschlechter und die Integrierung dieser Rolle, wobei beide an vielen Pflichten und Sorgen und am Fällen wichtiger Entscheidungen in ihrem Leben beteiligt sind.
 
Mann und Frau:
 
Allâh erschuf die Menschen männlich und weiblich, als Ehegatten auf der Basis der gesamten Grundlage bei der Erschaffung dieser Schöpfung. Er bewirkt, dass es zu den Aufgaben der Frau gehört, dass sie die Früchte der Verbindung zwischen ihr und dem Ehemann trägt, gebärt und versorgt. Dies ist eine enorme und gefährliche Aufgabe, und keine leichte und einfache, wobei es ohne körperliche, seelische und mentale Vorbereitung zu einem tiefen Vakuum im Dasein der Frau führen kann!
 
Somit ist es auch gerecht, dass Er die zweite Hälfte – den Mann – mit der Vermittlung essenzieller Notwendigkeiten sowie dem Schutz ausgezeichnet hat.
 
Er ist auch so gerecht, dass Er den Mann mit Eigenschaften in seiner körperlichen, neuronalen, mentalen und seelischen Gestaltung stärkt, was ihm in der Ausführung seiner genannten Aufgaben hilft, so wie Er es der Frau gewährt.
 
Es ist wahr, dass es körperliche Unterschiede zwischen den beiden Geschlechtern gibt, jedoch vermindern diese Unterschiede nicht die gemeinsamen Voraussetzungen, über die beide verfügen, wie der intellektuelle und erkenntnistheoretische Aspekt und Gefühle, Kreativität, Glaube, rechtschaffene Rede sowie alles, was grundsätzlich die beiden Geschlechter auszeichnet.
  
Dass der Mann qualifizierter für die Führung ist, bedeutet nicht, dass er besser ist, denn die Bevorzugung des Mannes vor der Frau nur wegen dessen Männlichkeit stellt eine Engstirnigkeit dar, die weder Bedeutung noch Stütze hat. Genauso ist die Reaktion auf die Betonung der Bevorzugung der Frau etwas Lächerliches. Es ist ein Teil des Systems des Streites, der Herausforderung und der Konkurrenz. Es ist ein Zustand und eine Umgebung, die ausreichen, um irgendeine Familie zu zerstören.
 
Zusammenfassung:
 
Das Ausmaß der Obhut ist also auf den Nutzen des Heims, auf die Integrität der Anordnungen Allâhs und auf die Rechte des Mannes beschränkt. Bei allem Anderen hat der Mann kein Recht sich einzumischen, wie etwa beim finanziellen Interesse der Ehefrau und Ähnliches. Die Frau zeigt ihrem Mann nur innerhalb der Grenzen, die Allâh gesetzt hat, Gehorsam. Wenn ihr Mann sie anweist Sünden zu begehen, dann gilt, dass es keinen Gehorsam gegenüber den Geschöpfen gibt, wenn man gleichzeitig dem Schöpfer gegenüber ungehorsam ist. Und was die Frau nicht von den Rechten Allâhs des Erhabenen oder den Rechten ihres Mannes abhält, für das gibt es für sie nichts außer den Weg der Ehrfurcht und des Respekts.
 
Eine ernstzunehmende Gefahr:
 
Es könnten einige Leute denken, dass es die Ehefrau, wenn ihr Ehemannauf seine Obhut für sie verzichtet, glücklich machen würde; dies ist eine falsche Vorstellung. Denn die Frau liebt es von ihrer natürlichen Beschaffenheit her, sich bei jemandem anzulehnen, bei dem sie Schutz sucht. Selbst wenn einige Frauen vor ihren Freundinnen stolz davon reden, wie ihr Mann ihr gehorcht und ihr in nichts widerspricht - was die Schwäche seiner Obhut für sie erkennen lässt -, fühlt sie dennoch in sich selbst die Schwäche und den Makel bei der Zusammensetzung der Familie.
 
Im Gegensatz dazu fühlt jene Frau, die sich über ihren Mann, der eine starke Persönlichkeit hat und absolute Obhut praktiziert, beschwert, in der Tat eine Behaglichkeit, die ihrer natürlichen Beschaffenheit entspricht, und die Glücklichkeit ziemt sich dem, für den sie erschaffen wurde.
 

Um die Stabilität im Eheleben zu wahren, muss die Frau von ihrem Ehemann verlangen, dass er Obhut gegenüber der Familie walten lässt, genauso wie sie von ihm den finanziellen Unterhalt verlangt.

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