Mein Kind lernt nicht

  • Veröffentlicht:14.05.2014
  • Kategorie:Kinder
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Bei Allâh, ich will nur, dass du erfolgreich bist!

Mein Kind macht seine Hausaufgaben nur, wenn es mehrmals dazu aufgefordert wird.
 
Mein Kind verliert seine Hausaufgaben auf dem Weg von der Schule nach Hause und vergisst sie.
 
Mein Kind schiebt seine Schularbeiten bis zur letzten Minute auf.
Mein Kind fehlt gerne in der Schule.
Mein Kind hat viele Probleme mit seinen Lehrern und Schulkameraden.
 
Wieso ist mein Kind so?
 
Die meisten schulischen Probleme begegnen den Kindern wegen deren Verhaltens und nicht wegen deren schulischen Leistungen. Viele dieser Kinder verrichten ihre Hausaufgaben nicht, bereiten sich nicht ausreichend auf die Prüfungen vor und erscheinen unregelmäßig zum Unterricht. Sie bringen Unordnung in die Klasse und können somit große Teile des Unterrichts nicht wie die anderen Schüler effizient mitverfolgen.
 
Wenn dein Kind seine Einstellung gegenüber der Schule ändert, wird er sich sicherlich auch schulisch verbessern.
 
Was ist zu tun?
 
Lieber Erzieher! Nimm am schulischen Leben deines Kindes teil und beobachte es nicht nur dabei! Vor fünfzig Jahren hatten die Lehrer noch die alleinige pädagogische Aufgabe und die Eltern waren alleine mit der Elternschaft betraut. Später verstanden die Lehrer allerdings, dass die Eltern eine sehr wichtige Rolle spielen. Unterschiedliche Studien haben erwiesen wie wichtig die Rolle der Eltern beim schulischen Erfolg ihrer Kinder ist.
 
Wenn die Eltern an der Bildung ihrer Kinder teilnehmen, gefällt dem Kind die Schule, weil das Schulleben für das Kind einen Bereich der häuslichen Werte darstellt, in dem es aufgezogen wurde. Beschäftige dich täglich mit den schulischen Aktivitäten deiner Kinder und lasse sie es spüren. Ein erster guter Schritt könnten dabei ein paar Fragen über ihren Schulalltag sein.
 
Aber so mische ich mich ein!
Manch einer sagt: „Einen Moment! Ich habe versucht, mein Kind nach seinem Schultag zu fragen, habe aber nur wenige Informationen erhalten.“
Darauf entgegne ich dir, lieber Erzieher: „Deine Fragen nach dem Schultag deiner Kinder könnten vielleicht drohend gewirkt haben, nicht fragend. Dies hängt ganz davon ab, wie du gefragt hast.“ Oftmals verläuft das Gespräch folgendermaßen:
Die Mutter: „Dschâsim, wie war es heute in der Schule?“
Dschâsim: „Al-Hamdulillâh, gut.“
Die Mutter: „Was hast du so gemacht?“
Dschâsim: „Al-Hamdulillâh, nicht viel.“
Das Gespräch zieht sich noch weitere dreißig Sekunden hin, bis die Mutter aufgibt, weitere Informationen zu erlangen.
 
Lieber Erzieher: In dieser Form sind deine Fragen eher Drohungen und tragen nicht gerade dazu bei, etwas über dein Kind zu erfahren. Wenn du das Kind das nächste Mal fragst, stell ihm eine Frage, die Bewegung erfordert, wie: „Zeig mir, was du heute in der Schule gemacht hast!“. Oder schränke die Antwort mit der Frage ein, wie: „Erzähle mir etwas über den Mathematikunterricht!“. Oder stelle eine Frage über etwas, wovon du genau weißt, dass deine Kinder es mögen. Frage sie nach ihren Freunden, ihrem Lieblingslehrer oder nach der Pause und nach Anderem. Vergiss nicht, lieber Erzieher, dass du kein Beobachter, sondern ein Trainer bist!
 
Wie beteilige ich mich aktiv?
 
Lieber Erzieher: Hiermit biete ich dir drei Schritte, die dich bei der aktiven Teilnahme am Schulleben deines Kindes unterstützen und es zum Erfolg begleiten:
 
1. Festlegung der Zeit für die Hausaufgaben:
 
Studien haben gezeigt, dass ein gesundes Lernen zu Hause das Kind enorm in seiner schulischen Lage verbessern kann. Um deinem Kind beim Lernen hilfreich sein zu können, musst du die Zeiten für die Hausaufgaben und das Lernen festlegen.
 
Hier ein paar praktische Tipps, die dir, so Allâh will, bei der Umsetzung dieses Gedankens helfen werden:
 
- Lege einen bestimmten Platz fest, an dem die Kinder ihre Hausaufgaben machen! Vergewissere dich, dass es dort einen Schreibtisch gibt, an dem sie lernen können.
 
- Vergewissere dich, dass der Platz während des Lernens so still wie möglich ist. Schalte den Fernseher und das Radio aus und entferne das Telefon! Wenn du kleine Kinder hast, die Lärm verursachen, dann versuche sie mit dem Vorlesen einer Geschichte oder Ähnlichem in einem anderen Zimmer zu beschäftigen.
 
- Lege an jedem Schultag eine bestimmte Zeit für das Lernen fest! Wähle dazu beispielsweise die Zeit zwischen dem Nachmittags- und dem Abendgebet! Die Zeit ist natürlich der Stufe deines Kindes entsprechend zu wählen.
 
- Kindern, denen das Lernen schwer fällt, kann man die Lernzeiten aufteilen: Manche Kinder, vor allem jungen Alters, können am besten fünfzehn Minuten lernen. Dann gibt es eine kurze Pause, auf die wiederum fünfzehn Minuten folgen. Wenn sie wissen, dass es immer wieder eine Pause gibt, werden sie sich während der Lernzeit wirklich konzentrieren.
 
- Bei der Festlegung der Zeit solltest du die bekannte Regel „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!“ beachten. Die Hausaufgaben und das Lernen werden sicherlich besser abgeschlossen, wenn man diese Zeit vor die Zeit für die Freizeitaktivitäten der Kinder legt.
 
- Wenn dein Kind die Hausaufgaben vorzeitig beendet oder ohne Hausaufgaben aus der Schule kommt, weil es sie möglicherweise bereits in der Schule verrichtet hat, solltest du dir eine Belohnung überlegen. Du kannst ihm beispielsweise erlauben, in seinen Büchern oder Zeitschriften zu lesen. Das Ziel ist nämlich nicht nur, dass dein Kind erfolgreich in der Schule ist, sondern vielmehr, dass es auch wirklich etwas lernt.
 
2. Unterstützung bei den Hausaufgaben:
 
Auf Grund des Arbeitsplanes der meisten Väter fällt es diesen nicht leicht, Zeit zu finden, um ihrem Kind bei den Hausaufgaben zu helfen. Wisse, lieber Erzieher, dass dich die Zeit, die du mit deinem Kind beim Lernen verbringst, mit ihm verbindet. Es bringt dein Kind dazu, sich zu beeilen und sich anzustrengen.
 
Wenn du dich nicht wohlfühlst, während du deinem Kind bei den Mathematik- oder Physik-Hausaufgaben hilfst, so gibt es doch andere Dinge und Fächer, bei denen du ihm helfen kannst. Selbst wenn du ihm bei keinem seiner Fächer helfen kannst, so kannst du wenigstens einen dieser drei Schritte gehen:
 
- Sei bei ihnen, während sie ihre Hausaufgaben erledigen und lernen! Würdige ihren Einsatz und lobe sie, damit sie beständig werden!
 
- Eine der erfolgreichsten Methoden, die Kinder bei ihren schulischen Angelegenheiten zu unterstützen, liegt im Präsentieren eines guten Beispieles. Lies ein Buch, schreibe eine Rede, stelle eine Bilanz auf oder stelle eine Liste zusammen, was im Haus gemacht werden muss, während sie lernen! Wenn deine Kinder sehen, dass du ihretwegen etwas opferst, was du liebst, wie das Fußballspiel oder Ähnliches, werden auch sie mehr opfern, um in der Schule erfolgreich zu sein.
 
- Hilf deinen kleinen Kindern dabei, ihre Zeit zu ordnen und ihre Hausaufgaben ordentlich zu verrichten! Schaff für sie ein Notizbuch an, in dem du die verrichteten Hausaufgaben vermerkst! Die Schultasche, in der dein Kind seine Bücher und Hefte trägt, kann leicht zu einem Platz der Unordnung werden. Wenn dein Kind Hilfe dabei braucht, sie zu ordnen, dann hilf ihm dabei ein oder zwei Mal. Lass es sich selbst vor Lernbeginn seine Ziele setzen und kontrolliere es dabei! Erfüll sie aber nicht an seiner Stelle, damit es sich nicht daran gewöhnt!
 
3. Kommunikation mit den Lehrern:
 
Die Kommunikation zwischen den Eltern und den Lehrern kann ein Problem darstellen. Oftmals schieben die Lehrer die Verantwortung der Probleme der Schüler auf die Eltern und umgekehrt. Anstatt die Verantwortung festzulegen, sollten wir, liebe Eltern und Lehrer, zusammenhalten, um diese junge Persönlichkeit zu stärken und aufzubauen.
 
Ich rate dir, liebes Elternteil, dass du dich beeilst! Denn ein Lehrer betreut sehr viele Schüler und seine Zeit ist eng bemessen. Er kann nicht auf jedes Kind im nötigen Maß eingehen: Daher ruft der Lehrer nur an, wenn es schlechte Neuigkeiten gibt. Es sei denn, der Vater oder die Mutter sind sehr auf ihr Kind bedacht und verfolgen das schulische Geschehen.
Unternimm folgende Schritte, um den Kontakt zu den Lehrern und der Schule zu halten:
 
- Geh zu Beginn des neuen Schuljahres in die Schule und stelle dich selbst den Lehrkräften deines Kindes vor! Lass die Lehrer spüren, dass du dich um die Entwicklung deines Kindes bemühst! Zeig ihnen, dass du stets bereit bist, in der Schule zu erscheinen!
 
- Rufe den Lehrer am Ende der ersten oder zu Beginn der zweiten Schulwoche an, um ihn nach dem Stand deines Kindes zu fragen. Dies vermittelt der Lehrkraft, dass du wirklich um dein Kind bemüht bist.
 
- Berichte dem Lehrer immer wichtige Ereignisse im Leben deines Kindes, wie den Tod eines Verwandten und Ähnliches! So gibst du dem Lehrer einen gewissen Einblick in die Persönlichkeit des Kindes.
 
- Danke der Lehrkraft stets für die Zeit und den Aufwand, die sie opfert.
 
- Informiere den Lehrer über einige Fähigkeiten oder Verhaltensweisen, die du das Kind lehren möchtest! Unterhalte dich mit ihm, wie man die Zusammenarbeit untereinander verwirklichen kann, um diese Ziele zu erreichen!
 
Wie dem auch sei, die Zusammenarbeit mit der Lehrkraft ist eine deutliche Botschaft an alle, dein Kind, die Lehrer und die Schulleitung: Du bist an der Bildung deines Kindes interessiert.
 
Ich möchte etwas zu dem sagen, was in meinem Herzen vorgeht. An jede Mutter, jeden Vater, jede Lehrerin und jeden Lehrer: Ich bitte euch inständig! Es reicht nun an kulturellem Rückstand!
Also streng dich an, lieber Erzieher, damit deine Kinder Gelehrte, Ärzte, Ingenieure oder Händler werden, die das Licht des Islâm und dessen Kultur verbreiten!

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