Als Zaid Al-Chail die Neuigkeiten über den Propheten hörte, führte er einige eigene Recherchen durch und entschloss sich dann sich nach Madîna zu begeben, um den Propheten zu treffen. Mit ihm war eine große Gesandtschaft seines Volkes, unter denen Zurr ibn Sudûs, Mâlik ibn Dschubair, Âmir ibn Duwain und Andere waren. Als sie Madîna erreicht hatten, gingen sie direkt zur Moschee des Propheten und banden ihre Reittiere an deren Tür. Als sie hineingingen, befand sich der Prophet gerade auf dem Redepodest und richtete eine Rede an die Muslime. Seine Rede rüttelte Zaid und seine Gesandtschaft auf und sie waren auch erstaunt über die gespannte Aufmerksamkeit der Muslime und den Einfluss der Worte des Propheten auf diese. Der Prophet sagte: „Ich bin besser für euch als Al-Uzzâ [einer der Hauptgötzen der Araber in der Dschâhiliyya] und alles Andere, was ihr anbetet. Ich bin besser für euch als das Schwarze Kamel, das ihr neben Allâh anbetet.“ Die Worte des Propheten hatten zwei unterschiedliche Wirkungen auf Zaid Al-Chail und seine Begleiter. Einige von ihnen reagierten positiv auf die Wahrheit und nahmen sie an. Die Anderen wandten sich ab und lehnten sie ab. Einer der Letzteren war Zirr ibn Sudûs. Als er die Zuneigung der Gläubigen für Muhammad sah, erfüllten Eifersucht und Angst sein Herz und er sagte zu seinen Gefährten: „Ich sehe einen Mann, der gewiss alle Araber faszinieren wird und sie unter seine Macht bringen wird. Ich werde mich niemals von ihm beherrschen lassen!“ Er zog dann in Richtung Syrien, wo er angeblich seinen Kopf rasierte (wie es der Brauch einiger Mönche war) und Christ wurde. Die Reaktion von Zaid und Weiteren war anders. Als der Prophet die Rede beendet hatte, stand Zaid, groß und beeindruckend aussehend, auf und sagte mit lauter und deutlicher Stimme: „O Muhammad, ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt außer Allâh und dass du der Gesandte Allâhs bist.“ Der Prophet kam zu ihm und fragte: „Wer bist du?“ - „Ich bin Zaid Al-Chail, der Sohn von Muhalhil.“ - „Von jetzt an bist du Zaid-Al Chair und nicht Zaid Al-Chail.“, sagte der Prophet. „Gepriesen sei Allâh, Der dich von den Hügeln und Tälern deines Heimatlandes hierhergebracht und dein Herz für den Islâm sanft gemacht hat.“
Zaid Al-Chair – Teil 2
- Veröffentlicht:12.04.2011
- Kategorie:Prophetengefährten
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Danach war er als Zaid Al-Chair (Zaid, der Gute) bekannt. Der Prophet nahm ihn dann mit in sein Haus. Bei ihnen waren Umar ibn Al-Chattâb und einige andere Gefährten. Der Prophet gab ihm ein Kissen, damit er sich darauf setze. doch er fühlte sich sehr unwohl dabei, sich in der Anwesenheit des Propheten darauf zu lehnen und gab das Kissen zurück. Der Prophet gab es ihm zurück und er gab es ihm wieder zurück. Dies geschah drei Mal. Schließlich, als sie alle saßen, sagte der Prophet zu Zaid Al-Chair: „O Zaid, niemals wurde mir jemand beschrieben, auf den die Beschreibung passte, wenn ich ihn sah, außer bei dir. Du hast zwei Eigenschaften, die Allâh und Seinem Propheten gefallen.“ - „Welche sind es?“, fragte Zaid. „Durchhaltevermögen und Scharfsinn!“, antwortete der Prophet. „Gepriesen sei Allâh!“, sagte Zaid, „Der mir das gegeben hat, was Er und Sein Prophet mögen!“ Er wandte sich dann direkt an den Propheten und sagte: „Gib mir, o Gesandter Allâhs, dreihundert Reiter und ich verspreche dir, dass ich mit ihnen das Gebiet der Byzantiner sichern werde!“ Der Prophet lobte seinen Eifer und sagte „Was für ein Mann du bist!“ Während dieses Besuchs wurden all diejenigen, die bei Zaid blieben, Muslime. Sie wollten dann zu ihren Familien nach Nadschd zurückkehren und der Prophet verabschiedete sich von ihnen.
Das große Verlangen von Zaid Al-Chail, für den Islâm zu arbeiten und zu kämpfen, wurde jedoch nicht erfüllt. In Madîna herrschte zu jener Zeit eine Fieberepidemie und Zaid Al-Chail steckte sich an und sagte zu seinen Gefährten: „Nehmt mich hinfort vom Land von Qais! Ich habe Pockenfieber. Bei Allâh, ich werde nicht als Muslim kämpfen, bevor ich Allâh, den Allmächtigen, den Allergrößten treffe!“ Zaid begann die Reise zu seinem Volk in Nadschd, trotz der Tatsache, dass das Fieber immer stärker wurde und seine Reise verlangsamte. Er hoffte, zumindest zu seinem Volk zurückzukehren, damit sie durch die Gnade Allâhs durch ihn Muslime werden würden. Er rang darum, das Fieber zu überwinden, doch es übermannte ihn und er atmete seinen letzten Atemzug unterwegs, bevor er Nadschd erreichte. Zwischen seiner Annahme des Islâm und seinem Tod war jedoch keine Zeit, dass er in Sünden hätte fallen können.