Ein Monat in der Nنhe des Geliebten

1565 1079

Ein neuer Gast besucht uns in eurer beliebten Sendung, der besten Sendung in der islâmischen Welt, der Sendung "Ein Monat in der Nähe des Geliebten". Wir empfangen in dieser Sendung einen besonderen Gast, auf den wir schon seit 11 Monaten mit Sehnsucht und Liebe warten. Ein Gast, der uns einen Blitzbesuch abstattet und uns dann wieder verlässt, nachdem er in den Herzen von Alt und Jung Freude und Glück verbreitet hat.

 
Um diese Gelegenheit zu nutzen, möchten wir diesen Gast empfangen und ihn über die Willkommensfeier und die Ziele befragen, deren Realisierung er während seines Aufenthaltes beabsichtigt.
 
Erste Frage: Zunächst bedanken wir uns für die Ehre, die du uns durch das Annehmen unserer Einladung gegeben hast, besonders auch, weil du erst gestern angekommen bist und dir – wie wir selbst sahen – ein großer Empfang zuteil wurde, an dem eine sehr große Ansammlung von Menschen, die aus der ganzen Welt kam, teilnahm.
 
Antwort: Ich bin auch sehr glücklich darüber, mit euch an diesem Programm teilzunehmen, und ebenfalls glücklich über die feierliche Begrüßung, die mir bei meiner Ankunft entgegengebracht wurde. Eigentlich ist es nichts Neues für mich, da ich durch die Huld Allâhs jedes Jahr mit dieser Herzlichkeit der Aufnahme und Ehre empfangen werde, wobei die Anzahl derer, die mich willkommen heißen, jedes Jahr ansteigt, Allâh sei Dank!
 
Zweite Frage: Deine jährliche Ankunft ist seit über 14 Jahrhunderten zu verfolgen. Und jedes Mal stößt du auf Willkommen und große Heiterkeit der Leute. Worin mag wohl das Geheimnis dieses Phänomens liegen?
 
Antwort: Die Sache ist ganz einfach. Jeder Verreiste, der für eine Zeitlang abwesend ist, wird bei seiner Rückkehr von seiner Familie herzlich empfangen. Denn einerseits haben sie Sehnsucht nach ihm und andererseits erhoffen sie die kostbaren Geschenke, die er ihnen mitbringt, zumal der Reisende nicht mit leeren Händen in seine Heimat zurückkehrt.
 
Dritte Frage: Jedoch gibt es einen großen Unterschied zwischen den Geschenken eines normalen Reisenden und den Geschenken, mit denen du kommst.
 
Antwort: Natürlich, man kann auf keinen Fall ein Parfüm, Kleidung oder ein Buch mit der Vergebung und Zufriedenheit Allâhs, Ankettung der Teufel, seelischen Unbeschwertheit und inneren Ruhe oder anderen Geschenken, die ich mitbringe, vergleichen, nicht wahr?
 
Vierte Frage: Ja, natürlich, das kann nicht verglichen werden. Aber ich möchte dich gerne fragen, was du über die Personen denkst, die dich empfangen.
 
Antwort: Es gibt deutliche Unterschiede in der Art der Personen, die mich empfangen. Es gibt Unterschiede in ihrer Ehrlichkeit, ihren Taten, ihrem Wissen und ihrem Verhalten. Einige von ihnen sind den ganzen Monat über mit mir und begleiten mich Tag und Nacht, wohingegen manche nur tagsüber mit mir sind und mich nachts verlassen, um sich auf regionalen und Satelitten-Sendern amoralische Programme und Serien anzuschauen, wodurch sie vom vollen Genuss meiner Freundschaft ausgeschlossen werden.
 
Fünfte Frage: Was ist deiner Meinung nach der Grund für den Unterschied dieser beiden Gruppierungen, die doch dieselben Ursprünge und Grundprinzipien haben?
 
Antwort: Der Grund für diesen Unterschied findet sich darin, dass die beiden Gruppen den wahren Grund meines wiederholten Kommens unterschiedlich verstehen.
 
Die erste Gruppe hat verstanden, dass mein Kommen auch nicht nur einen Tag wegen Tourismus, Bequemlichkeit oder Faulheit stattfindet; vielmehr soll man sich ernstlich ans Werk machen und Schlaf sowie Bequemlichkeit während des Tages und in der Nacht meiden, sich von Familie und Kindern entfernen, sich Genüssen und Gelüsten enthalten und Almosen geben sowie gute Taten mehren.
Die andere Gruppe versteht mein Kommen lediglich als touristische Reise, als Einladung zur Faulheit und Trägheit, Veranstaltung von Einladungen und Festessen sowie Teilnahme an nächtlichen Veranstaltungen und Feiern mit Tanz, Musik und Sündigem.
 
Sechste Frage: Was sind die Dinge, die dich während deines Aufenthaltes am meisten erfreuen oder am meisten betrüben?
 
Antwort: Es gibt viele Angelegenheiten, die mich erfreuen, und auch viele, die mich betrüben. Wenn du möchtest, nenne ich dir einige von ihnen. Zu den Dingen, die mich erfreuen, gehören folgende:
 
- Wenn Kinder, die noch nicht ihre Pubertät erreicht haben, mich empfangen. Einige von ihnen strengen sich an und begleiten mich durch den ganzen Monat, obwohl sie noch nicht dazu verpflichtet sind.
 
- Wenn mich neue mich Liebende empfangen, die ich früher beim Willkommen nicht vorgefunden habe. Ich sehe sie, wie sie gespannt auf mein Kommen warten, um mich in ihrer schönen neuen Kleidung begrüßen zu können. An manchen Frauen bemerke ich sogar Verlegenheit; sie hüllen sich in ihre Kleidung und zieren ihren Kopf mit ihren Bedeckungen, als ob sie Kronen tragen würden – nur aus Anlass meiner Ankunft.
 
- Wenn die Moscheen Allâhs sich mit Betenden füllen, vor allem in den frühen Stunden des Morgengebets und beim Tarâwîh-Gebet (rituelles Gebet nach dem Nachtgebet im Ramadân). Was mich daran am meisten erfreut, ist das Zugegensein der Jugendlichen und Jüngeren, die die Hoffnung und Zukunft dieser islâmischen Gemeinschaft sind.
 
- Das Mitgefühl und der Zusammenhalt zwischen den Meinen, wenn sich Almosen und Wohltätigkeit sowie die Zuneigung zu Armen und Bedürftigen mehren, sodass sich alle Menschen über meine Ankunft freuen... Es gibt noch andere Angelegenheiten, für die es nicht genügend Raum gibt, um sie zu erwähnen.
Was aber die Dinge betrifft, die mich betrüben, so sind sie viel mehr. Von ihnen erwähne ich Folgendes:
 
- Dass viele der Meinen in Entfremdung und Entfernung von mir leben, sodass einige von ihnen nicht einmal den Zeitpunkt meiner Ankunft kennen.
 
- Die Zersplitterung und der Zerfall, den ich zwischen den Muslimen vorfinde. Jeder versucht mich für sich allein zu gewinnen und sie schmieden gegenseitig Ränke.
 
- Dass einige der Meinen sich im Gefängnis oder in Gefangenschaft befinden, wo sie Folter, Inhaftierung und Ungerechtigkeit ausgesetzt sind. Trotzdem sind sie von ihren Zellen und Kerkern aus darum bemüht, mich willkommen zu heißen, indem sie mir Nachrichten der Freude senden und mir mitteilen, dass sie weiterhin den Bund einhalten und dass die Ungerechtigkeit, unter der sie leiden, ihre Nähe und Liebe zu mir gemehrt hat.
 
- Die Verschwendung und Überfülle während der Bankette und Feiern, deren Organisatoren mein Zugegensein ausnutzen, um politische Ziele oder persönliche Interessen zu verwirklichen, ohne die Situation von Armen zu berücksichtigen, die nicht einmal das finden, womit sie ihr Leben fristen können.
 
- Der Wandel und die Änderung einiger Muslime, was kurz nach meiner Ankunft oder nach meiner Abreise an ihnen zu sehen ist. Sie verlieren die Spannung, mit der sie mich empfangen haben, und kehren zu ihrer alten Situation zurück, indem sie ihre reumütige Rückkehr zu Allâh verschieben und sich nicht darüber im Klaren sind, dass sie mich im kommenden Jahr vielleicht nicht treffen werden.
 
Siebte Frage:  Es ist nicht leicht, die interessante Unterhaltung mit dir zu beenden, jedoch sind wir leider zeitlich begrenzt. Was ist dein letztes Wort, das du an die Muslime und deine Geliebten richten möchtest?
 
Antwort: Ich rate allen Muslimen zu aufrichtiger Rückkehr zu Allâh dem Allmächtigen und Majestätischen, Der sie mit dem Islâm stärkt. Ich rate ihnen weiterhin, die Zeit meiner Anwesenheit zu nutzen; denn auch wenn es stimmt, dass ich erst gestern gekommen bin, so werde ich sie doch sehr schnell wieder verlassen. Außerdem rate ich ihnen zur Geduld gegenüber der Heimsuchung, womit sie Feinde, die keine Furcht vor Allâh haben, überschütten. Letztendlich halte ich sie dazu an, sich wieder zu vereinen und sich gegenseitig die Hand zu geben, um dieser Religion, dem rechten Glauben, wieder Stärke zu verleihen.
Abschließend wollen wir bemerken, dass wir unserem ehrenwerten Gast gar nicht genug für dieses interessante Gespräch danken können und verabschieden uns von ihm in der Hoffnung, im nächsten Jahr wieder zusammenzukommen, so Allâh der Erhabene will.

Verwandte Artikel