Für den Ramadân Ziele setzen

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Ziele sind unsere Anker. „Ziellose“ Menschen treiben richtungslos dahin, ohne eine Richtung oder einen Bestimmungsort im Sinn zu haben. Die Änderung der täglichen Routine, die der Ramadân mit sich bringt, macht den Monat zu einer günstigen Gelegenheit, sich Ziele zur selbstständigen Weiterentwicklung zu stecken und diese anzugehen.
 
Das höchste und wesentlichste Ziel eines jeden Gläubigen sollte es sein, Allâh zu begegnen – zufrieden und in guter Weise zufriedenstellend. Die niedrigen Ziele, die wir uns setzen, um unsere Lebensaufgabe zu bewerkstelligen, müssen alle verschiedenen Dimensionen unseres Lebens umfassen. Ein Gleichgewicht zwischen unseren körperlichen, seelischen und gestaltenden Bestandteilen ist der Schlüssel, um wahre Zufriedenheit im Diesseits und im Jenseits zu erlangen.
 
Der seelische Bestandteil ist der Kern der anderen (wie uns vom Propheten Abraham – – gezeigt wurde). Wenn wir der Erfüllung unseres seelischen Lebens ernsthaft nachgehen, verspricht Allâh der Allerhöchste, die anderen Aspekte unseres Wohlbefindens zu erleichtern.
 
Ferner müssen wir mit dem anfangen, was verpflichtend ist, und nicht mit freiwilligen Mehrleistungen.
 
Abgesehen davon sind wir nichtsdestoweniger praxisbezogene Wesen und müssen uns sinnvolle Ziele setzen und diese erlangen. Es sind die kleinen und beständigen Taten, die uns zu einem guten Ende verhelfen. Im Alltag finden wir oft die Samen jenseitiger Wahrheit und ewigwährenden Erfolgs. So wächst der großartige Sinn, uns diese mühsamen und alltäglichen Ziele zu setzen. Stelle bei deiner Planung sicher, dass du diese Ziele intelligent setzt (vernünftig, messbar, erreichbar, realistisch und rechtzeitig)!
 
Begleiche deine Rechnungen vor der Endabrechnung!
 
Achtlosigkeit gegenüber dem Tag der Abrechnung kann zu Gleichgültigkeit beim Rechenschaftablegen über den eigenen Besitz führen. Wir können sehr leicht von dem Verlangen mehr zu bekommen verführt werden, bis zu dem Punkt, dass wir unsere anderen Verantwortungen vernachlässigen. Das Streben nach Geld kann viele fromme Muslime dazu verleiten (und hat sie dazu verleitet), Arbeit und Lebensstil der Anbetung überzuordnen. Wir sollten zu allererst beten, wie der Prophet es tat: „O unser Herr! Mache uns zufrieden mit dem, womit auch immer Du uns versorgst!“
 
Also sollten unsere finanziellen Ziele im Diesseits unser höchstes Ziel, Allah zufrieden zu stellen, ergänzen. Wisse, dass dir am Tag des Gerichts zwei Fragen hinsichtlich deines Vermögens gestellt werden, nämlich erstens, wie du dein Vermögen verdient hast, und zweitens, wie du es ausgegeben hast!
 
Beachte dessen eingedenk in diesem Ramadân folgende finanziellen Tipps:
 
1. Wenn dein Verdienst aus einer harâmen Quelle stammt, dann sollte es dein erstes Ziel sein, dies sofort zu beenden – oder damit zu beginnen, daran zu arbeiten, es zu beenden und dein Vermögen davon zu reinigen! Der Prophet sagte: „Wie ausgezeichnet ist doch das Vermögen des Muslims, wenn es durch erlaubte Mittel angesammelt wurde und im Namen Allâhs für Waisenkinder, Arme und Reisende ausgegeben wurde! Doch derjenige, der es nicht rechtens erwirbt, ist wie ein Essender, der niemals gesättigt ist. Deshalb wird sein Vermögen am Tag der Auferstehung ein Zeuge gegen ihn sein.“ (Al-Buchârî).
 
2. Wenn die Herkunft deines Einkommens halâl ist, dann konzentriere dich darauf, dein Vermögen zu reinigen, indem du alle Verpflichtungen erfüllst, die du hinsichtlich der Zakâ haben könntest!
 
3. Maximiere als Nächstes deine Ersparnisse für das Jenseits, indem du dein Vermögen im Ramadân um Allâhs willen ausgibst. Der Prophet war der Großzügigste von uns allen. Seine Großzügigkeit nahm vor und im Monat Ramadân sogar noch zu.
 
Gesellschaftliche Ziele
 
Muslime sollten im Umgang mit Anderen aufrichtig sein und bestrebt sein, ihnen nicht zu schaden. Wir werden dazu ermahnt, schnell zu vergeben, wenn uns Unrecht getan wird, und uns für Andere zu wünschen, was wir für uns selbst wünschen. Allâh der Gerechte wird am Tag des Letzten Gerichts ein Unrecht, das jemand einem Anderen zugefügt hat, nicht vergeben, bis und außer dass diese Person sich bei dem Geschädigten entschuldigt oder dass der Geschädigte dafür von demjenigen, der ihm Unrecht zugefügt hat, entschädigt wird.
 
Denke an Folgendes, wenn du dir für dein Gesellschaftsleben im Ramadân Ziele steckst:
 
1. Vergib denen, die dir auf irgendeine Weise Schaden zugefügt haben, selbst wenn du Recht hattest (sei also nicht nachtragend)!
 
2. Die Herzen werden im Ramadân weicher. Es ist eine geeignete Zeit, um gestörte Beziehungen wieder zu normalisieren. Allâh sagt: „Allein, die den Glauben verinnerlicht haben, sind ja nun Brüder! So führt zwischen euren beiden Brüdern eine Verständigung herbei und seid demütig in Ehrfurcht gegenüber Allâh; vielleicht wird euch ja Barmherzigkeit gewährt!“ (Sûra 49:10).
 
3. Ramadân-Veranstaltungen stellen ausgezeichnete Gelegenheiten dar, Beziehungen zu verbessern (und einzugehen). Lade Freunde und Familienmitglieder, mit denen du zerstritten bist, zu einem Iftâr (Mahlzeit nach dem Fastenbrechen) bei dir zu Hause ein! Bereite Iftârs für Nachbarn und Andere vor, zu denen du Kontakt herstellen möchtest!
 
4. Verbringe mehr Zeit mit deiner Familie! Geh mit deiner Familie täglich zum Iftâr und zum Tarâwîh-Gebet (nach dem Nachtgebet im Ramadân) in die Moschee!
 
Körperliche Ziele
 
Unser Körper ist ein uns von Allâh anvertrautes Gut (wie auch unsere Zeit und unser Vermögen). Wir sind dafür verantwortlich, was wir mit unserem Körper tun und wie wir ihn pflegen. Unsere eigenen Körperteile werden am Tag des Letzten Gerichts entweder für oder gegen uns aussagen. Wir werden auch gefragt werden, was wir verzehrt haben, um unserem Körper Kraft zu geben.
 
Gesundheit ist wichtig. Überprüf einmal folgende Vorschläge:
 
1. Kontrollier, was du isst! Unsere Nahrung muss halâl sein. Hinsichtlich der Qualität muss sie bekömmlich und hinsichtlich der Quantität bescheiden sein. Wenn deine Essgewohnheiten sich diesen Idealen annähern, wirst du sowohl körperlich als auch seelisch gesünder werden.
 
2. Reinige deine Körperteile, indem du sie von verbotenen Taten fernhältst und sie mit Allâh gefälligen Taten beschäftigst!
 
a) Wenn deine Zunge damit beschäftigt ist zu plaudern, dann hör damit auf und beschäftige deine Zunge mit Gedenken Allâhs und Bittgebeten!
 
b) Wenn deine Hände daran gewöhnt sind, leicht bekleidete Figuren in einem Video-Spiel zu betätigen, dann beschäftige sie damit jemandem zu helfen!
 
c) Wenn deine Ohren von Musik gefangengenommen sind, dann ändere dein Verhalten: Beginne damit, mehr Qurân zu hören und zu rezitieren!
 
Der Ramadân besitzt seine eigene motivierende Energie, zu der jeder freien Zugang hat. Zieh daraus für dich Nutzen! Denk daran, dass die Pflichtaufgaben Priorität haben! Und das Ziel Nummer eins sollte es sein, diese Pflichten das ganze Jahr lang aufrechtzuhalten, nicht nur im Ramadân. Rechne mit dir ab! Umar ibn Al-Chattâb sagte: „Rechnet mit euch selbst ab, bevor mit euch abgerechnet wird!“, also von Allâh am Tag des Letzten Gerichts. Nutz diesen gesegneten Monat, um Abstand zu gewinnen, dich selbst zu bewerten und deine Absichten neu zu fassen! Dann verbessere deinen Zustand!
 
Möge Allâh den Ramadân zu einem gesegneten Mittel machen, durch das wir Seine Zufriedenheit und Vergebung erlangen, und zu einer Quelle der Änderung zum Guten im Leben eines jeden von uns. Amîn!

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