10 Punkte für Frauen im Ramadân - Teil 2

2566 2024

Der vierte Punkt: Ramadân ist der Monat des Fastens, nicht der des Essens.

 
Liebe Schwester! Allâh hat Ramadânfasten zur Pflicht gemacht, damit sich der Muslim an Geduld und Dauerhaftigkeit gewöhnt, damit er sich beherrscht, seine Begierden im Zaum hält und Allâh fürchtet. Allâh der Erhabene sagt: „O ihr, die den Glauben verinnerlichen! Vorgeschrieben ist euch das Fasten, wie es auch denen vorgeschrieben ward, die vor euch gewesen; vielleicht seid ihr ja demütig in Ehrfurcht gegenüber Allâh. (Sûra 2:183).
 
Einer der rechtschaffenen Vorfahren wurde gefragt, warum das Fasten zur Pflicht gemacht wurde, und er sagte: „Damit der Reiche den Hunger kennt und den Armen dadurch nicht vergisst!“
 
Bedauerlicherweise ist zu beobachten, dass viele Menschen in diesem Monat beim Essen und Trinken sehr verschwenderisch umgehen, sodass im Ramadân mehr Essen als in irgendeinem anderen Monat des Jahres verbraucht wird, diejenigen ausgenommen, derer Sich Allâh erbarmt. Auch die Frauen verbringen die meisten Stunden des Tages in der Küche, um die verschiedensten Gerichte und Getränke vorzubereiten!
 
Wann haben sie Zeit zum Qurân-Rezitieren? Wann gedenken sie Allahs und bitten Ihn um Vergebung? Wann können sie die Fastenvorschriften und die Regeln des Nachtgebets erlernen? Wann haben sie Zeit, Allah den Erhabenen und Allmächtigen anzubeten?
 
Also hüte dich davor, meine Schwester, die Zeiten dieses Monats in irgendetwas Anderem im Übermaß zu verbringen außer im Gehorsam Allâh gegenüber und in den Anbetungshandlungen, denn verlieren und erfolglos sein wird derjenige, der den Ramadân erlebt, ohne dass ihm vergeben wird. Der Prophet sagte: „Es gibt kein schlechteres Gefäß, das der Sohn Adams füllt, als seinen Magen; dabei genügen ihm wenige Bissen, die sein Rückgrat aufrecht halten, also ein Drittel für sein Essen, ein Drittel für das Trinken und ein Drittel für das Atmen.“ Von Ahmad und At-Tirmidhî überliefert sowie von Al-Albânî als authentisch bezeichnet.
 
Der fünfte Punkt: Ramadân ist der Monat des Qurân.
 
Der Ramadân hat mit dem Qurân eine besondere Beziehung wie kein anderer Monat. Allâh der Erhabene sagt: „Der Monat Ramadân, in dem der Qurân als Rechtleitung herabgesandt wurde für die Menschen und als klare Beweise für die Rechtleitung und die Unterscheidungsnorm ...“ (Sûra 2:185). Ramadân und Qurân sind also eng miteinander verbunden: Wenn von Ramadân die Rede ist, dann kommt man auch auf den Qurân zu sprechen. In den beiden Sammlungen authentischer Hadîthe von Al-Buchâri und Muslim wird von Ibn Abbâs berichtet, dass dieser sagte: „Der Prophet war der Großzügigste unter allen Menschen, und den Höhepunkt seiner Großzügigkeit erreichte er im Ramadân, wenn er mit dem Engel Gabriel zusammenkam. Diese Begegnung mit ihm fand in jeder Ramadân-Nacht statt; denn Gabriel pflegte ihn zu jener Zeit im Quran zu unterweisen. Wahrhaftig, der Gesandte Allâhs war mit dem Hergeben von guten Dingen schneller als der unhaltbare Wind!“
 
Dieser Hadith enthält den Beweis dafür, dass das Rezitieren und Studieren vom Qurân in Ramadân, vor allem nachts, erwünschenswert sind, da man nachts wenig zu erledigen hat, sich besser konzentrieren kann und sich die Zunge und das Herz beim Nachdenken gegenseitig helfen, wie Allâh der Erhabene sagt: Wahrhaftig! Das Anbrechen der Nacht, es ist am stärksten an Eindruck und dem Sprechen am angemessensten.(Sûra 73:6).
 
Einige der Vorfahren haben den Qurân im Nachtgebet im Ramadân jede drei Nächte einmal durchgelesen, andere in sieben Nächten und wieder einige in zehn Nächten. Qatâda pflegte zu jeder Zeit den Qurân einmal jede sieben Nächte durchzulesen, im Ramadân jede drei, und in den letzten zehn Nächten im Ramadân jede Nacht.
 
Az-Zuhrî pflegte zu Beginn des Ramadân zu sagen: „Er ist Quran-Rezitation und Speisen der Armen.“ Ibn Abdulhakam sagte: „Wenn der Ramadân beginnt, lässt  Mâlik die Beschäftigung mit dem Hadîth und den Sitzungen mit den Gelehrten und widmet sich der Qurân-Rezitation, und zwar aus einem Qurân-Exemplar.“ Abdurrazzâq sagte: „Wenn der Ramadân beginnt, lässt Sufyân Ath-Thauri alle Anbetungsformen und widmet sich der Qurân-Rezitation.“
 
Auch du, meine Schwester, sollst täglich einen Qurân-Abschnitt rezitieren, mit dem dein Herz Leben findet, sich deine Seele läutert und deine Gliedmaßen demütig werden, so dass du die Fürbitte des Qurân im Jenseits verdienst. Der Prophet sagte: Das Fasten und der Qurân legen für den anbetend Dienenden im Jenseits Fürbitte ein: Das Fasten sagt: „O Allâh, ich habe ihm das Essen und die Lüste verboten, so lass mich für ihn Fürbitte einlegen!“ Und der Qurân sagt: „Ich habe ihm den Schlaf weggenommen, so lass mich für ihn Fürbitte einlegen!“ Er sagte: “Dann legen sie für ihn Fürbitte ein.“Von Ahmad und Al-Hâkim mit authentischer Überliefererkette überliefert.
 
Der sechste Punkt: Ramadân ist der Monat der Großzügigkeit und des Wohltuns.
 
Meine Schwester im Islâm! Der Prophet hat die Frauen zum Almosengeben aufgefordert, indem er sagte: „O Frauen! Gebt Almosen und bittet Allah viel um Vergebung, denn ich habe gesehen, dass ihr die Mehrheit der Höllenbewohner ausmacht!“ Von Muslim überliefert . Er sagte auch: „Ihr Frauen! Gebt Almosen, und wenn sogar von eurem Schmuck!“ Von Al-Buchârî überliefert.
 
Von der Mutter der Gläubigen Aischa ) wird berichtet, dass sie an einem einzigen Tag Almosen im Wert von Hunderttausend gab und an diesem Tag auch fastete. Da fragte sie ihr Dienstmädchen: „Konntest du nicht für einen Dirham Fleisch zum Fastenbrechen-Essen kaufen?“ Da sagte Aischa: „Hättest du mich daran erinnert, dann hätte ich es getan!“ Die Großzügigkeit im Ramadân ist besser als zu anderen Zeiten, deswegen war der Prophet mit dem Hergeben im Ramadân schneller als der unaufhaltbare Wind, seine Großzügigkeit war umfassend; Geld spenden, Wissen verbreiten und sogar sich selbst opfern, um die Religion Allâhs zu verbreiten, Seine anbetend Dienenden rechtzuleiten und ihnen mit allen Mitteln zu helfen; ihre Hungernden zu speisen, ihre Unwissenden zu belehren, ihre Sachen zu erledigen und ihre Schwierigkeiten zu ertragen.
 
Zur Großzügigkeit im Ramadan gehört es, Fastende zu speisen, also versuch, meine Schwester, dass du Fastende beim Fastenbrechen speist, da es große Belohnung enthält und Gutes bedeutet!
 
Der Prophet sagte: „Wer einem Fastenden zum Fastenbrechen Essen gibt, bekommt die  Belohnung eines Fastenden, ohne dass die Belohnung des Fastenden weniger wird.“ Von Ahmad und At-Tirmidhî als akzeptabler authentischer Hadîth überliefert.
 
Auch nach den dauerhaften Almosen sollst du streben! Der Prophet sagte: „Wenn der Mensch stirbt, hören seine Taten auf, außer dreierlei: Dauerhaftes Almosen, nützliches Wissen und ein rechtschaffenes Kind, das für ihn Bittgebete spricht.“ Von Muslim überliefert.
 
 
 

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