Einladung zum Itikâf (Zurückgezogenheit)

  • Veröffentlicht:16.08.2011
  • Kategorie:Itikâf
2799 1824

Die Bedeutung des Wortes Itikâf ist das Verweilen in der Moschee, mit der Absicht, Allâhs Nähe zu suchen und Ihm anbetend zu dienen.

Die linguistische Bedeutung ist der Aufenthalt, das Verweilen und die Zurückhaltung.

Die Gelehrten stimmen darin überein, dass es sich dabei um eine im Islâm erlaubte und erwünschte Handlung handelt.

Der Prophet pflegte sich in jedem Ramadân für zehn Tage zurückzuziehen; nur im Jahr, in dem er verstarb, hatte er sich für zwanzig Tage zurückgezogen. (Überliefert von Al-Buchârî.)

Az-Zuhrî sagte: "Die Muslime sind seltsam! Wie haben sie den Itikâf unterlassen, obwohl der Prophet diese Handlung ab seiner Ankunft in Madîna nie unterlassen hat, bis Allâh der Hocherhabene ihn versterben ließ?"

Zu seinen Vorteilen zählen die Trennung und Befreiung von Angelegenheiten des Diesseits und ihren Gefahren für das Herz. Das Herz wird gänzlich für Allâh den Erhabenen freigemacht. Es entsteht ein Abstand zum unnützen Gerede, Schlaf, Essen, Trinken und gemischtem Beisammensein der Geschlechter.

Es wurde kein Hadîth überliefert, der die Mindestdauer des Itikâf verdeutlicht. Scheinbar kann man im Zeitraum, der als Aufenthalt, Verweilen und Zurückhaltung in der Moschee bezeichnet wird, die Zurückgezogenheit verwirklichen. Der Prophet praktizierte den Itikâf, indem er sich für zehn Tage in die Moschee zurückzog. In einem von Al-Buchârî und Muslim überlieferten Hadîth befragte Umar ibn Al-Chattâb den Propheten über eine Nacht. Darin heißt es, dass Umar zum Propheten sagte: "Ich habe in der Zeit der Unwissenheit und Ignoranz ein Gelübde abgelegt, mich für eine Nacht in die Haram-Moschee zurückzuziehen." Worauf der Prophet zu ihm sagte: "Halte dein Gelübde ein!"

Eine Person, die sich in Zurückgezogenheit befindet, sollte auf Folgendes achten:

1. Das Mehren der Anbetungshandlungen, wie Gebete, Qurân-Rezitation, Gedenken Allâhs, Bittgebete, anbetendes Dienen, Aneignung von Wissen und Anderes.

2. Sich von unnützem Gerede fernhalten; von Unzüchtigkeit, Verleumdung und allem, was die Zurückgezogenheit ungültig macht, Abstand nehmen.

3. Die Moschee nicht verlassen, außer wenn es notwendig ist, um beispielsweise zu essen, zu trinken oder zur Verrichtung der Notdurft.

4. Sich abseits von den Anderen halten und das Gespräch mit ihnen meiden, wenn es nicht der Unterstützung der Zurückgezogenheit und Weltflucht dient.

Lieber Bruder, wir laden dich ein, die zehn letzten Tage des Ramadân in Zurückgezogenheit zu verbringen oder einige Nächte oder die Zeit, in der du dazu imstande bist, auch wenn es wenig sein sollte.

Wir bitten Allâh den Allmächtigen und Hocherhabenen, uns und euch beim anbetenden Dienen zu unterstützen.

 

Verwandte Artikel