Werden wir Ramadân wirklich erleben?

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Es bleiben nur noch wenige Tage bis zum Ramadân. Fast jeder hat damit begonnen, Glückwünsche anlässlich dieses besonderen Monats zu versenden. Die meisten Menschen haben damit begonnen und sich auf diesen Monat vorbereitet. Die Qurân-Exemplare wurden gedruckt und bereitgestellt und die Gebetsplätze wurden vorbereitet und für die Betenden eingerichtet. Das besondere Essen für diesen Monat füllt die Kühlschränke und manche Menschen haben sogar bereits einen Plan für Besuche, familiäre und gesellschaftliche Treffen und andere Veranstaltungen aufgestellt.

 
Allerdings stellt sich eine wichtige Frage, die wir nicht unbeachtet lassen dürfen: Werden wir Ramadân wirklich erleben? Ist uns unser Fasten in diesem segensreichen Monat garantiert?
 
Für manche mag diese Frage wohl seltsam erscheinen. Aber sie ist real und logisch, wenn wir darüber nachdenken. In den folgenden Tagen wird Allâh Seelen nehmen, die sich in unserer kleinen Gemeinschaft möglicherweise auf Zehn belaufen. Wer garantiert uns, dass wir nicht zu ihnen gehören?
 
Möglicherweise bin ich einer von ihnen. Vielleicht ist es einer der Leser dieses Artikels. Womöglich ist es einer unserer Lieben oder nahestehenden Verwandten, den der majestätische Herr vor dem Eintritt dieses Monats ausgewählt hat. Und die Taten sind nur den Absichten entsprechend.
 
Wenn wir uns sicher sind, dass wir den Monat erleben, ist dies nur eine übermäßige Hoffnung. Die meisten Verstorbenen in diesen Tagen waren möglicherweise bereits auf den Monat, ja vielleicht sogar auf das Fest danach vorbereitet. Aber wenn die Bestimmung kommt, gibt es keinen Ausweg vor ihr: „... So ihre festgelegte Zeit gekommen ist, kann sie sie nicht eine Stunde aufschieben und nicht vorverlegen.“ (Sûra 7:34).
 
Dass mit dem Sonnenuntergang die erste Nacht des Ramadân eintritt und wir, Allâh als Einen verehrend, das Fasten beabsichtigen, ist eine gewaltige Gnade des majestätischen Herrn. Daher bitten die wahren Gläubigen ihren Herrn in ihrem Herzen, dass sie diesen Monat erleben. Wenn sie ihn dann erreichen, bitten sie ihren Herrn aufrichtig darum, ihnen zum Fasten und zum freiwilligen nächtlichen rituellen Gebet zu verhelfen. In diesem Monat kann man nur mit der Hilfe seines majestätischen Herrn fasten und beten. Der Gläubige sagt in seinem Herzen: „Nur Dir dienen wir anbetend, und nur Dich bitten wir um Hilfe.“ (Sûra 1:5).
 
Die Teufel und die Widerspenstigen unter den Dschinn werden in diesem Monat in Ketten gelegt, um den Gläubigen bei der Verrichtung frommer Taten für seinen Herrn zu unterstützen. Aber wer hält die Teufel unter den Menschen auf?
 
Wenn sich manche nicht um die Gefühle der Muslime kümmern, ihren Herrn nicht fürchten und keine Scham mehr besitzen, müssen sie durch ein Gesetz oder eine Ordnungsmacht zurückgehalten werden.
 
Die Besitzer der Satellitenfernsehsender sind dazu aufgefordert, die Unverschämtheit, Freizügigkeit und Herabwürdigung vor allem in diesem Monat, aber auch danach, zu beenden.
 
Die Besitzer der Zeitungen und Zeitschriften sind dazu aufgefordert, das Präsentieren von freizügigen Bildern zu unterlassen, die als Ziel leider nur die geschlechtliche Erregung haben.
 
Die Schriftsteller sind dazu aufgefordert, sich islâmisch zu benehmen und wenigstens in diesem Monat kein Thema zu behandeln, das ihnen zu behandeln vom Islâm nicht gestattet ist.
 
Die Besitzer der Cafés sind dazu aufgefordert, auf den Bildschirmen keine Musik, Gesänge und Sendungen laufen zu lassen, die dem Charakter der Fastenden in diesem Monat widersprechen.
 
Wer seine Ware durch ein Bild, dass er auf dem Weg, in einem Geschäft oder auf einem öffentlichen Verkehrsmittel platziert, zum Verkauf attraktiver machen möchte, soll gegenüber Allâh in Ehrfurcht demütig sein und keine Bilder verwenden, die das Fasten der Fastenden und das rituelle Gebet der Betenden verletzen.
 
Die Besitzer der Hotels, Erholungsstätten und Heilanstalten werden von Allâh für die Aktivitäten und Programme, die in ihren Einrichtungen stattfinden, zur Verantwortung gezogen. Dies gilt vor allem in diesem Monat, aber auch in den anderen Monaten.
 
Sie alle müssen gegenüber Allâh hinsichtlich der Muslime in Ehrfurcht demütig sein und sie alle sollen wissen, dass die Gnadenerweise durch Freveltaten und Sünden vergehen.
 
Wenn diese und Andere nicht reagieren, gegenüber ihrem Herrn dem Hochmajestätischen nicht in Ehrfurcht demütig sind und diesen Monat und dessen Stellung nicht respektieren, muss der Staat Stellung beziehen. Ich hoffe, dass die verantwortlichen Ausschüsse und Ministerien reagieren und die Unverantwortlichen dazu verpflichten, diesen Monat, die Muslime und deren Gefühle zu respektieren. Vielleicht schrecken manche Menschen ja vor der Ordnungsmacht zurück, wenn sie nicht vor dem Qurân zurückschrecken. Allâh leitet recht, wen Er will, auf einen geraden Weg.

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